Corona-Fall beim DFB-Team: WM-Quali-Spiel wird "definitiv stattfinden"

25.3.2021, 14:41 Uhr

Vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Island wurde ein Spieler des DFB-Teams positiv auf das Coronavirus getestet. © Jan Woitas, dpa

Wie der DFB auf seiner Homepage mitteilt, hat die am Mittwoch durchgeführte PCR-Testung von Spielern und Staff in der Unterkunft der Nationalmannschaft ein auf das Coronavirus positives Testergebnis ergeben. Wer davon betroffen ist, wird vom DFB nicht namentlich genannt. Wie bild.de wissen will, soll es sich dabei aber um den Gladbacher Jonas Hofmann (28) handeln.

"Nach aktuellem Stand wird das Spiel gegen Island definitiv stattfinden", sagte DFB-Sprecher Jens Grittner wenige Stunden vor dem geplanten Anpfiff am Donnerstagabend in Duisburg der Deutschen Presseagentur.


Werbung
Werbung


"Im engen Austausch mit dem Gesundheitsamt Düsseldorf wurde der positiv getestete Nationalspieler, der aktuell symptomfrei ist, umgehend isoliert. Aktuell laufen die Kontaktermittlung und die weiteren Abstimmungen mit dem Gesundheitsamt", heißt es vom DFB. Seitdem sich die Nationalmannschaft am Montag im Mannschaftshotel zusammengefunden hat, fanden zwei PCR- und ein Antigen-Schnelltest statt.

"Maximal eine Kontaktperson K1": Halstenberg abgereist

Der DFB steht in Kontakt mit den zuständigen Gesundheitsbehörden. Bei der Kontaktermittlung geht man demnach derzeit davon aus, dass es "maximal eine Kontaktperson K1", also ersten Grades, gibt. Damit wären zwei Spieler betroffen, die isoliert werden müssen.

Nun ist Marcel Halstenberg vorzeitig von der deutschen Fußball-Nationalmannschaft abgereist. Nach dpa-Informationen wurde der Verteidiger von RB Leipzig als Kontaktperson ersten Grades in einem Corona-Fall eingestuft.



Bundestrainer Joachim Löw muss nun alle drei Qualifikationsspiele gegen Island, Rumänien und Nordmazedonien mit nur noch 23 Akteuren angehen, darunter 19 Feldspielern. Zumindest gegen Island reduzierte sich diese Zahl noch um die angeschlagenen Defensivakteure Niklas Süle und Robin Gosens. Womöglich muss Löw nun nachnominieren.

Vorbereitung auf Spiel soll wie geplant fortgesetzt werden

"Diese Nachricht ist natürlich so kurz vor dem Spiel bitter - für die Trainer und die gesamte Mannschaft", äußerte DFB-Direktor Oliver Bierhoff. "Aber wir sind guter Dinge, dass es bei diesem einzigen Fall bleiben wird, da wir bislang alle Hygienemaßnahmen sehr diszipliniert durchgeführt haben. Selbstverständlich werden wir sämtliche Vorgaben der Behörden umsetzen", sagte der 52-Jährige.

Grittner verwies auf vorbereitete Abläufe für eine solche Situation: "Es gibt feste Abläufe und Abstimmungen. Es gibt keine Hektik. Das läuft unaufgeregt", sagte der Nationalmannschafts-Sprecher. Die Vorbereitungen auf das Spiel sollten wie geplant fortgesetzt werden.

Bei Anreise mussten alle Spieler einen negativen Test vorweisen

Nach Verbandsangaben hatten die am Tag vor dem Spiel durchgeführten PCR-Testungen der Spieler und des Betreuerstabes im Teamhotel ein positives Ergebnis ergeben. Die Ergebnisse erhielt der Verband am Morgen des Spieltags. Bei der Anreise ins DFB-Quartier am Montag mussten alle Nationalspieler einen negativen Test vorweisen. Die Trainer und Betreuer waren vorab sogar zweimal getestet worden. Seit der Zusammenkunft gab es für jedes Mitglied in der DFB-Blase zwei weitere PCR-Tests sowie einen Antigen-Schnelltest.



Bei den bislang acht ausgetragenen Länderspielen während der Virus-Pandemie hatte es bei der Nationalelf keinen Corona-Fall gegeben. Das 3:1 in der Nations League gegen die Ukraine Mitte November in Leipzig konnte trotz mehrerer positiver Testergebnisse beim Gegner ausgetragen werden.

Bierhoff hatte bei der Zusammenkunft in Düsseldorf nochmals auf die strengen und sogar im Vergleich zu den Länderspielen im vergangenen Herbst weiter verschärften Schutzmaßnahmen hingewiesen. "Ich hoffe, dass wir wie im letzten Jahr das ohne Corona-Fall durchstehen", sagte er. Die Hoffnung hielt nur bis zum vierten Tag.

Extra-Maßnahmen für England-Profis um Ex-FCN-Star Gündogan

Bierhoff berichtete von getrennten Plätzen beim Essen und im Mannschaftsbus sowie ständigem Masketragen, auch bei den Team- und Gruppensitzungen. Für die fünf aus England angereisten Profis um Ilkay Gündogan von Manchester City gab es sogar extra Maßnahmen wie separate Essenstische und Fahrten in einem eigenen Kleinbus.

Nur bei den Trainingseinheiten vor dem Island-Spiel waren die Akteure auf dem Platz zusammen, zuletzt am Mittwoch im Stadion in Duisburg. DFB-Teamarzt Tim Meyer ist als Leiter der Taskforce Sportmedizin auch für das Hygienekonzept der Bundesligen verantwortlich.

Der Artikel wurde am 25.03.2021 um 14.41 Uhr aktualisiert.