Fürth zurück im Aufstiegsrennen

SIEGEN - Von Matthias Zeck und Florian Pöhlmann

Die SpVgg Greuther Fürth hat sich im Konzert der Aufstiegsanwärter zurückgemeldet: Die «Kleeblättler“ feierten mit dem 3:1(1:1)-Sieg im Nachholspiel der Zweiten Fußball-Bundesliga bei den Sportfreunden Siegen einen wichtigen «Dreier“, der allerdings erst durch eine deutliche Leistungssteigerung nach der Pause möglich wurde.

Gleich auf fünf Positionen hatte SpVgg-Trainer Benno Möhlmann seine Mannschaft gegenüber dem wenig inspirierten Auftritt in Burghausen verändert. Für den Gelb-gesperrten Christian Weber kam Benjamin Fuchs auf der linken Abwehrseite zum Zug. Zudem rückten Daniel Felgenhauer, Juri Judt, Hans Henrik Andreasen und Daniel Adlung in die Anfangsformation.

Zunächst sah alles danach aus, als hätte der favorisierte Gast die Partie sicher im Griff. Siegen wurde bei seinen Angriffsversuchen früh attackiert und immer wieder zu Fehlpässen gezwungen. Doch die ersten Torchancen hatten trotzdem die Gastgeber, als Cafu (7.) und Bettenstaedt (10.) freistehend an Fürths Torsteher Sven Neuhaus scheiterten.

Etwas überraschend fiel dann der Führungstreffer der SpVgg in der 17. Minute: Kapitän Thomas Kleine hatte sich bei einem Freistoß von Ales Kokot nach vorne geschlichen und verwertete die Kopfballvorlage des ebenfalls aufgerückten Innenverteidigers Andre Mijatovic zur Fürther Führung — das erste Saisontor für den Abwehrrecken. Nur vier Minuten später jubelte Kleine erneut, doch der eigentlich reguläre Treffer wurde von Referee Schmidt wegen angeblich vorangegangenen Foulspiels nicht gegeben.

Schlechte Kopie des Spiels in Burghausen

Doch mit der Führung im Rücken machten die Fürther genau denselben Fehler wie zuletzt. Die Partie glich einer schlechten Kopie des unbefriedigenden 2:2 in Burghausen am vergangenen Freitag. Fürth ließ sich völlig ohne Grund zurückfallen und überließ dem Tabellenletzten die Initiative. Die Quittung folgte prompt: Cafu, Nationalspieler der Kap Verden, ließ Benjamin Fuchs alt aussehen und seinen klugen Rückpass an die Strafraumgrenze schloss Sven Lintjens mit einem Traumtor in den Winkel zum 1:1-Ausgleich perfekt ab (40.). Schon zuvor hatte die Elf von Benno Möhlmann Glück, als Andreas Nauroths Schuss aus 20 Metern nur die Latte streifte.

Erst nach dem Wechsel und einer deutlichen Ansprache von Möhlmann wussten die «Kleeblättler“ zu überzeugen. Die eigene Fehlerquote im Mittelfeld wurde minimiert und konsequent der Weg nach vorne gesucht. Siegen war sichtlich beeindruckt und hatte dem spielerisch nun vollauf überzeugenden Gast nichts mehr entgegenzusetzen. Neuhaus musste in den zweiten 45 Minuten keine einzige gefährliche Aktion klären.

Seine Vorderleute waren nun jederzeit Herr des Geschehens. Allerdings — und das ist der einzige Vorwurf in der guten zweiten Hälfte — dauerte es viel zu lange, bis die Fürther diese Überlegenheit in Tore ummünzten. Nach 63 Minuten war es der nach seiner Muskelverletzung zurückgekehrte dänische Mittelfeldmotor Hans Henrik Andreasen, der eine Kopfballvorlage Kleines völlig unbedrängt aus zwei Metern zu seinem fünften Saisontor einnickte.

Die endgültige Entscheidung sollte erst vier Minuten vor dem Ende fallen: Der eingewechselte Youngster Stephan Schröck lief der aufgerückten Siegener Abwehr davon und legte dann uneigennützig für Torjäger Christian Eigler auf, der sich mit seinem 15. Saisontreffer bedankte.

Siegen: Masic - Weikl, Bogusz, Islamoglu, Döring (80. Dama) - Dosek (75. Schmitt), Nemeth, Nauroth - Lintjens - Cafu, Bettenstaedt (14. Spizak) / Greuther Fürth: Neuhaus - Benjamin Fuchs, Kleine, Mijatovic, Kokot - Hilbert (78. Schröck), Judt, Andreasen (80. Page), Felgenhauer - Eigler, Adlung (65. Timm) / SR: Schmidt (Stuttgart) / Tore: 0:1 Kleine (17.), 1:1 Lintjens (40.), 1:2 Andreasen (64.), 1:3 Eigler (86.) / Zuschauer: 6636 / Gelbe Karten: Nemeth (5/2) - B. Fuchs.