Debakel in Manchester: Schalke fliegt mit 0:7 aus der Königsklasse

13.3.2019, 09:36 Uhr
Die Königsblauen standen am Dienstagabend weder in Blau auf dem Platz, noch spielten sie königlich auf. Bastian Oczipka konnte das Debakel nicht ganz fassen.

© Ina Fassbender / dpa Die Königsblauen standen am Dienstagabend weder in Blau auf dem Platz, noch spielten sie königlich auf. Bastian Oczipka konnte das Debakel nicht ganz fassen.

Der FC Schalke 04 hat sich mit einem Debakel aus der Champions League verabschiedet. Bei Manchester City unterlag der Bundesligist am Dienstagabend mit 0:7 (0:3) und war bei der höchsten deutschen Niederlage in der Königsklasse von dem ersehnten Königsklassen-Wunder weit entfernt.

Vor rund 50.000 Zuschauern im Etihad-Stadion erzielten Sergio Agüero (32. Minute/Foulelfmeter/38.), der Ex-Schalker Leroy Sané (42.), Raheem Sterling (56.), Bernardo Silva (71.), Phil Foden (78.) und Gabriel Jesus (84.) die Tore für den englischen Meister, der sich nach dem 3:2 im Hinspiel souverän für das Viertelfinale qualifizierte.

Der deutsche Vizemeister Schalke musste sich nach Borussia Dortmunds Aus gegen Tottenham Hotspur als zweiter Bundesligist gegen ein englisches Team im Achtelfinale geschlagen geben. Als letzter Königklassen-Vertreter tritt der FC Bayern München am Mittwochabend nach dem 0:0 im Hinspiel gegen den FC Liverpool an.

Tedesco denkt dennoch nicht an einen Rücktritt

Die spannendste Frage blieb nach dem Debakel zunächst einmal unbeantwortet. Nach der höchsten Europapokal-Niederlage der Schalker Vereinsgeschichte ließ der neue Sportvorstand Jochen Schneider in den Stadion-Katakomben durch den Pressesprecher des Revierklubs dafür um Verständnis bitten, dass er das Achtelfinal-Rückspiel und dessen Folgen zunächst nicht kommentieren möchte. Motto: Nur keine unüberlegte Entscheidung aus den Emotionen heraus treffen, sondern eine Nacht drüber schlafen.

Dass das krachenden Aus in der Champions League für den Trainer des FC Schalke ohne Folgen bleibt, ist schwer vorstellbar, aber nicht unmöglich. Kurz zuvor hatte Domenico Tedesco die passenden Worte gesucht, um die Vorstellung beim übermächtigen englischen Fußball-Meister zu beschreiben. "Wir sind extrem enttäuscht über das Spiel und das Ergebnis. Wir wollten zunächst wenig zulassen. Bis zur 30. Minute war es okay. Dann kriegen wir einen Elfmeter, und dann sacken wir zusammen", sagte der frustrierte Fußball-Lehrer, und gab zu: "Das war der größte Spannungsverlust, den ich je als Trainer erlebt habe."


Schalkes neuer Sportvorstand verspricht Tedesco keine Jobgarantie


Es fühle sich "nicht gut an", räumte der 33-Jährige ein. Gleichwohl fühle er sich weder von seiner Mannschaft im Stich gelassen, noch ziehe er aus der bitteren Lehrstunde persönlichen Konsequenzen. Einen Rücktritt schloss er aus. "Ich habe keine Sekunde daran gedacht", betonte Tedesco, und stellte sich wie schon bei der zurückliegenden Pleitenserie tapfer vor seine Jungs. "Ich bin selbst jetzt stolz, Trainer von Schalke 04 zu sein. Grundsätzlich mache ich mir keine Gedanken über mich."

Ob es dabei bleibt, wie von Schneider vorgesehen, dass Tedesco zumindest bis zum Bundesliga-Heimspiel gegen RB Leipzig am Samstag am glücklosen Übungsleiter festhält, scheint offener denn je. Tedesco zeigte aber wenig Anzeichen für Resignation und fehlende Motivation, seine Mannschaft wieder aufzurichten. "Spätestens nach 48 Stunden muss das Spiel aus Köpfen sein und dann müssen wir den Fokus auf Leipzig richten", sagte Tedesco. "Der Glaube" an einen "ganz anderen Auftritt" sei da, zumal Man City derzeit kein Maßstab ist. "Wir geben jetzt nicht auf."

Ronaldo schießt Juventus Turin ins Viertelfinale

Cristiano Ronaldo hat Juventus Turin doch noch ins Viertelfinale der Champions League geführt. Der portugiesische Superstar erzielte beim 3:0 (1:0) am Dienstagabend gegen Atlético Madrid alle drei Treffer für den italienischen Fußball-Rekordmeister und hat nach seinem Wechsel von Real Madrid weiter die Chance auf seinen vierten Königsklassen-Sieg in Serie. Das Hinspiel hatte Madrid mit 2:0 gewonnen. Ronaldo traf in der 27., 48. und schließlich in der 84. Minute per Foulelfmeter und krönte damit die Turiner Aufholjagd.

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