Die DFB-Elf in der Einzelkritik: Deutschland, eine Kroos-Baustelle 14 Bilder 27.6.2018, 18:15 Uhr Hochsommerlich warm war's am Mittwoch am frühen Abend in Kasan, angeblich sogar richtig heiß. Eine gute Ausrede für das phasenweise blamable 0:2 gegen Südkorea? Nö. Gleich fünf personelle Änderungen nahm der Bundestrainer gestern in seiner Startelf vor, neun waren es im ganzen Turnier. Eine Ausrede? Nö. Es war einfach uninspirierter, ideenloser, langsamer Fußball. 1 / 14 Manuel Neuer Zu Null, endlich, zumindest bis zur zweiten Minute der Nachspielzeit. Ließ nach einer Viertelstunde den Freistoß von Jung gefährlich nach vorn abprallen, klärte anschließend aber im Stile eines Beachvolleyballers. Bis kurz vor Schluss eigentlich nur ebenso interessierter wie fassungsloser Beoboachter, danach Linksaußen. © Luis Acosta/AFP 2 / 14 Joshua Kimmich So etwas wie der koreanische Deutsche. Relativ klein, flink, ständig unterwegs, fußballerisch aber doch arg limitiert. Seine Flanken flogen meist überallhin, nur nicht, wohin sie auch sollten. Große Ausnahme: die 47. Minute. Bekam erstaunlich früh die Flatter. WM-Debütant, drei Einsätze. © Luis Acosta/AFP 3 / 14 Niklas Süle Angeblich der zweitschnellste Bayern-Profi nach Kingsley Coman. Gegen Südkorea genügte es, stabil und konsequent die Position zu halten. Ordentliche Spieleröffnung, erinnert mit Ball am Fuß immer stark an Balu aus dem Dschungelbuch. Gerade noch WM-Debütant. © Luis Acosta/AFP 4 / 14 Mats Hummels Den zuvor ach so schmerzenden Halswirbel müsste er sich spätestens beim Jubel nach Toni Kroos‘ 2:1 gegen Schweden wieder eingerenkt haben. Als Ausrede für seinen Schulterhalskopfball kurz vor Schluss und beim Stand von 0:0 kommt die Verletzung somit nicht infrage. Davor mehrfach Retter in höchster Not und notorischer Tempoverschlepper. Das beherrschen seine Vorder- und Nebenleute aber auch ganz gut. © Roman Kruchinin/AFP 5 / 14 Jonas Hector Konnte nicht viel falsch und auch nicht viel richtig machen, weil die Angriffe erstaunlich konsequent über die andere Seite vorgetragen wurden. Der Herzenskölner kann sich jetzt wenigstens voll auf den SV Sandhausen und Erzgebirge Aue konzentrieren. WM-Debütant, zwei Einsätze. © Benjamin Cremel/AFP 6 / 14 Sami Khedira Es wäre einen Versuch wert. Aus der Ferne scheint es jedenfalls nicht unmöglich, ihm beim Laufen die Schuhe zu binden. Elfmeterreifes Foul an Son kurz vor der Pause und auch sonst ein ständiges Sicherheitsrisiko. Hielt ständig den ganzen Betrieb auf mit seiner Trägheit, die stark an einen Wanderer in den Steppen der Mandschurei erinnerte. © Li Ga/dpa 7 / 14 Leon Goretzka Was für eine Chance in der 47. Minute, huiuiui. Ein Kopfball aus sechs Metern. Drängte immer wieder in die Mitte, obwohl ihn der Bundestrainer eigentlich auf die rechte Seite gestellt hatte. Gerade noch WM-Debütant. © Benjamin Cremel/AFP 8 / 14 Toni Kroos Der Ruhm seines späten 2:1 gegen Schweden sollte ihn auch am Mittwoch über den Platz tragen. Kroosartig war vier Tage später jedenfalls nicht mehr viel, nicht mal der eine oder andere Freistoß. Deutschland, eine Kroos-Baustelle. © Benjamin Cremel/AFP 9 / 14 Mesut Özil In der ersten halben Stunde wie zuletzt gewohnt mehr Fehl- als Traumpassspieler, danach immerhin bemüht. Unnachahmlich, wie elegant er in wichtigen Momenten nach wie vor die Verantwortung weiterschieben kann. Spielte mit seinen 29 Jahren wie ein WM-Debütant. © Roman Kruchinin/AFP 10 / 14 Marco Reus Die Rakete wollte einfach nicht zünden. Oder konnte nicht, weil ihr/ihm früh der Sprit ausging. Und der Raum für seine Sprints fehlte. WM-Debütant, drei Einsätze. © Jewel Samad/AFP 11 / 14 Timo Werner Ständig unterwegs, wenn auch oft umsonst. Traf in der ersten Halbzeit immerhin den Pfosten, allerdings erst nach einem Abseitspfiff. Sehenswerte Direktabnahme kurz nach der Pause. Vielleicht noch der Aufregendste in einer fürchterlich langweiligen Mannschaft. WM-Debütant, drei Einsätze. © Christian Charisius/dpa 12 / 14 Mario Gomez Groß und kräftig muss der Mann für die letzten Minuten sein. Und zack, schon stand Mario Gomez wieder im koreanischen Strafraum herum. Kopfbälle direkt auf den Torwart und Luftlöcher werden mehr und mehr zu seiner Spezialität. © Andreas Gebert/dpa 13 / 14 Thomas Müller Müller spielt doch nicht immer, zumindest nicht von Beginn an. Torschützenkönig der WM 2010. Fünffacher Torschütze bei der WM 2014. Torlos bei der WM 2018. Und auch sonst maßlos enttäuschend. © ROMAN KRUCHININ/AFP 14 / 14 Julian Brandt Wieder spät eingewechselt, diesmal aber ohne Pfostenschuss. WM-Debütant, drei viel zu kurze Einsätze. © LUIS ACOSTA/AFP Verwandte Themen WM 2018 Bildergalerien Deutsche Fußball-Nationalmannschaft