Doppelpack für die Schweiz: Drmic schießt sich warm

6.3.2014, 06:37 Uhr
Josip Drmic zieht ab - wenig später zappelt der Ball zum 1:0 für die Schweiz im Netz.

© dpa Josip Drmic zieht ab - wenig später zappelt der Ball zum 1:0 für die Schweiz im Netz.

Für Josip Drmic stand am Mittwochabend ab 20.30 Uhr eine besondere Partie auf dem Programm. "Natürlich ist das ein spezielles Spiel. Ein Spiel gegen das eigene Blut", wurde Nürnbergs Toptorjäger vor der Partie beim Schweizer Internetportal 20Minuten.ch zitiert. Klingt dramatisch. Und klingt, wie Drmic-Kenner wissen, nach einem Duell zwischen den Eidgenossen und Kroatien. Dem Land also, in dem die Wurzeln des Club-Angreifers liegen.

Beim FCN ist Drmic, der sich in dieser Saison bereits elfmal treffsicher gezeigt hat, gesetzt. Und ein wesentlicher Faktor, warum sich der Club Hoffnung auf den Klassenerhalt machen darf. In der "Nati" kam der 21-Jährige bisher zusammengerechnet nur 74 Minuten zum Zug.Und dies, obwohl Ottmar Hitzfeld ein erklärter Drmic-Fan ist. In St. Gallen, wo die Schweizer auf die Kroaten trafen, durfte der Nürnberger nun von Beginn an stürmen - und konnte prompt ein Empfehlungsschreiben Richtung Brasilien ausstellen. Drmic schnürte einen Doppelpack - traf zum zum zwischenzeitlichen 1:0 und 2:1 und zeigte binnen sieben Minuten das, was ihn auch beim FCN stark macht - Instinkt und atemberaubende Handlungsschnelligkeit. Der Wolfsburger Ivica Olic konnte allerdings jeweils ausgleichen. So endete das Spiel 2:2. 

Neben Nürnbergs offensiver Lebensversicherung fieberten acht weitere Abgesandte ihren Auftritten entgegen. Hiroshi Kiyotake war mit der japanischen Nationalmannschaft bereits am Mittwochvormittag (MEZ) aktiv. Die "Blue Samurai" kreutzten in Tokio die Klingen mit Neuseeland und besiegten die "All Whites" 4:2.  Für energisch startende Hausherren stellte Mainz' Angreifer Shinji Okazaki als Doppetorschütze die Weichen früh auf Erfolgskurs. Auch der Ex-Dortmunder Shinji Kagawa zeigte sich zielsicher. Kiyotake übernahm nach der Pause für Okazaki und hatte mit einer herrlichen Direktabnahme - der Ball küsste das Aluminium - die Möglichkeit, Japans fünften Treffer zu markieren.    

Robert Mak und die slowakische Landesauswahl waren in Netanya gegen Israel gefordert. Beim 3:1-Sieg seiner Teams fixierte der eingewechselte Offensivwirbler in der 83. Minuten den Endstand. Für Per Nilsson, der gegen Werder wegen seiner Rotsperre noch zuschauen muss, und seine Schweden ging es ab 19.30 in Ankara gegen die Türkei zur Sache. Am Ende gewannen die Türken mit 2:1. Nilsson wurde zur zweiten Halbzeit eingewechselt.  Abwehrkollege Emanuel Pogatetz, der in Dortmund als Einwechselspieler in die Innenverteidigung zurückkehrte, und die österreichische Nationalmannschaft hatten in Klagenfurt Uruguay zu Gast (20.30 Uhr) und holten ein respektables 1:1. Der "Mad Dog" kam jedoch nicht zum Zug.

Dauerläufer Adam Hlousek, dessen letzter Einsatz für sein Heimatland aus dem März 2011 datierte, feierte beim 2:2 des tschechischen Národní tým gegen Norwegen in Prag sein Comeback auf internationaler Bühne. Nürnbergs Dauerläufer kam dabei im ersten Durchgang zum Zug. Mit Tschechiens U21 bekam es Ondrej Petrak ebenfalls mit den Skandinaviern zu tun. Die norwegische Auswahl gewann das Spiel mit 2:1. Martin Angha konnte sich erstmals für die Schweizer U21 fußballerisch betätigen - das helvetische Juniorenteam, bei dem Nürnbergs Außenverteidiger durchspielte, begegnete in der EM-Quali in Thun den Nachbarn aus Liechtenstein und siegte  5:1. Marvin Plattenhardt komplettierte die Club-Auswahl auf Reisen: Nürnbergs Linksverteidiger stand am Dienstag im Freundschaftsspiel der deutschen U21 gegen Spanien in der Startelf.  Im zweiten Durchgang, zur Pause war in Palencia ein 0:0 zu notieren, übernahm im Zuge zahlreicher Wechsel der Berliner Nico Schulz in Viererkette. 

Am Donnerstag wurde die Reisegesellschaft am Valznerweiher zurückerwartet. Im Gepäck haben die neun Akteure in der Mehrzahl Erfolgserlebnisse statt Verletzungen.

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