Doppelschlag und Sieg! Kleeblatt gewinnt 2:0 in Regensburg

31.1.2020, 20:25 Uhr
Nach 15 Minuten führte das Kleeblatt bereits mit 2:0.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / WoZi Nach 15 Minuten führte das Kleeblatt bereits mit 2:0.

Die Spielvereinigung Greuther Fürth hat beim heimstarken Tabellennachbarn SSV Jahn Regensburg verdient mit 2:0 (2:0) gewonnen. Eine selbstbewusste Kleeblatt-Elf zog dem giftigen Gegner den Zahn. Kurz vor Anpfiff erst war bekannt geworden, dass Sportgeschäftsführer Rachid Azzouzi seinen zweiten Neuzugang in dieser Transferperiode holte. Er leiht Felix Beijma bis Saisonende vom SV Werder Bremen aus. Der 22-jährige Rechtsverteidiger hat beim Erstligisten derzeit keine Perspektive, umso mehr wird er in Fürth gebraucht. Denn Marco Meyerhöfer laboriert weiter an einer Oberschenkelverletzung.

In Regensburg setzte Kleeblatt-Coach Stefan Leitl erneut auf Maximilian Sauer auf der rechten Abwehrseite. Und der war diesmal von Beginn an auf dem Posten, ebenso wie sein Pendant auf der linken Seite, Maximilian Wittek – Wettbewerb scheint zu beflügeln. Den ersten Akzent setzte zwar der Regensburger Andreas Geipl mit zwei Schüssen. Doch davon zeigten sich die Fürther nicht beeindruckt.

Leitls Lieblings-Duo

Leitl konnte endlich wieder seine 1A-Lösung in der Innenverteidigung aufbieten: Mergim Mavraj und Marco Caligiuri. Ein besseres Timing für ihre Rückkehr konnte es nicht geben, denn die Methusalems des Teams waren mit ihrem Stellungsspiel und ihrer Kopfballstärke bei den vielen hohen Bällen des Gegners unter Dauerbeschuss. Doch schon im kommenden Heimspiel gegen Hannover wird das Duo wieder auseinandergerissen. Caligiuri holte sich die fünfte Gelbe Karte ab und wird gesperrt sein. Wieder muss Leitl die Innenverteidigung umstellen, Mavraj wird mit Paul Jaeckel oder Maximilian Bauer verteidigen.

Die starke Abwehr war in der Oberpfalz Ausgangspunkt für zwei Konter, die zur 2:0-Pausenführung führten. Der zuletzt gescholtene Wittek schnappte sich nach einem Fehlpass im Mittelfeld den Ball und schloss einen Sprint übers halbe Feld mit seinem ersten Saisontor ins kurze Eck beherzt ab (11.).

Die Fürther schienen perfekt eingestellt zu sein auf die Standardsituationen des Gegners, sie standen sehr hoch. Es war das richtige Mittel, um die auf Abpraller wartenden Gastgeber in Schach zu halten. Ein Paradebeispiel dafür das 2:0 (15.): Regensburg spielte einen weiten Pass auf ihren Angreifer Marco Grüttner, der jedoch das Kopfballduell verlor. Der Ball landete über zwei Stationen bei Marvin Stefaniak, der den verletzten Julian Green ersetzen durfte. Steilpass auf Branimir Hrgota, der quer auf Havard Nielsen - Tor. Die Oberpfälzer zeigten sich beeindruckt.

Cleveres Kleeblatt

Fortan spielten es die Gäste clever: Sie provozierten Fouls und Gelbe Karten für den Gegner, wagten selbstbewusst schwierige Pässe und verlagerten die Partie nach Belieben. Es dauerte bis zehn Minuten vor der Pause, bis der Jahn eine Antwort fand. Bei Seitenwechsel stand zwar ein Chancenplus auf dem Konto der Regensburger, doch der Ertrag blieb verdientermaßen aus.

Nicht unerwähnt bleiben sollte, unter welchen Bedingungen der Jahn hier antrat: Mit Stolze und Wekesser waren zwei aus der Siegelf im vergangenen Spiel gegen Hannover verletzt ausgefallen, nun musste Trainer Mersad Selimbegovic schon in den ersten 45 Minuten mit Marcel Correia und Chima Okoroji zwei weitere Angeschlagene auswechseln. Und trotzdem blieb diese Partie ein aufregendes „Spui“, wie man in der Oberpfalz sagt. Fürth eröffnete den zweiten Durchgang damit, weiter nach vorne zu spielen, anstatt den Vorsprung zu verwalten. Die Räume hierfür waren da, Wittek links und Ernst rechts brachen ein ums andere Mal auf ihren Flügeln durch.

Das Publikum in der roten Fußballarena brüllte nun bei jedem Zweikampf, Leitl wiederum forderte wild fuchtelnd am Seitenrand weiterhin Pressing seiner Angreifer, die Regensburger antworteten mit Manndeckung am Rande der Legalität. Bis zum Schlusspfiff sahen die über 11000 Zuschauer ein munteres Hin und Her, doch die Fürther Defensive hielt. Sogar dann noch, als Leitl den verletzten Sauer auswechseln musste – die Diagnose steht aus. Für ihn kam der gelernte Innenverteidiger Paul Jaeckel. Die Leihe von Felix Beijma kommt demnach genau zur rechten Zeit. Der eingewechselte Teenager Jamie Leweling hätte sogar noch auf 3:0 erhöhen können, doch dieser Abnutzungskampf war nicht der richtige Rahmen für ein kitschiges Happy-End.

SSV Jahn Regensburg: Meyer - Saller, Nachreiner, Correia (29. Knipping), Okoroji (45. Destroff) - Geipl, Gimber - Schneider (70. Seydel), George - Albers, Grüttner

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Sauer (75. Jaeckel), Caligiuri, Mavraj, Wittek - Seguin, Stefaniak (68. Redondo), Ernst, Nielsen - Hrgota (63. Leweling), Keita-Ruel

Tore: 0.1 Wittek (11.), 0:2 Nielsen (15.) | Gelbe Karten: George, Grüttner, Meyer, Gimber - Caligiuri, Hrgota, Nielsen, Wittek, Leitl | Schiedsrichter: Waschitzki (Essen) | Zuschauer: 11.000

+++ Hier gibt's das Spiel im Live-Ticker zum Nachlesen! +++

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