Dreispringerin wechselt vom LAC Quelle zum TSV Zirndorf

18.11.2020, 15:15 Uhr
Dreispringerin wechselt vom LAC Quelle zum TSV Zirndorf

© Foto: Felix

Vielleicht ist in diesem Jahr in dieser Zeitung ein bisschen viel über Luisa Felix berichtet worden. Eine 18-Jährige, die bei ihrem erst zweiten Wettkampf im Dreisprung Vierte bei den Bayerischen Meisterschaften wurde. Aber es ist ja kein normales Jahr, beachtliche Leistungen gab es nicht allzu viele und außerdem hat Luisa Felix schon wieder etwas getan, was eigentlich nicht normal ist.

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Denn normalerweise gehen Talente der Leichtathletik den Weg vom kleineren Verein zum LAC Quelle Fürth, immer noch eine der Top-Adressen in der deutschen Leichtathletik. Im Fall von Felix ist das nun andersherum: Die Mehrkämpferin verlässt nach sieben Jahren ihren Ausbildungsverein und trainiert seit drei Wochen beim TSV Zirndorf. Damit wandelt sie auf den Spuren ihrer neuen Trainerin Tina Pröger. Die 25-Jährige kam einst vom TSV Stein nach Zirndorf und über den LAC Quelle wieder zurück an die Bibert.

Keine Trainer für Dreisprung beim LAC

Sie ist auch der Grund für Felix’ Wechsel: Denn Pröger hat nicht weniger als 41 bayerische Meistertitel als Weitspringerin vorzuweisen. "Beim LAC aber gibt es für die Dreispringer unter den Mehrkämpfern keine Trainer mehr", erzählt Felix, die einst von der Kindersportschule des TV Fürth 1860 den Weg zum LAC fand.

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Nach Jahren des Mehrkampfs möchte sie sich nun (wie berichtet) komplett auf diese Disziplin konzentrieren. Ihr Fürther Trainer Johannes Carl verstand die Entscheidung, in Zirndorf empfingen Pröger und Vize-Abteilungsleiter Marcus Grun das Talent mit offenen Armen.

Trainingsgruppe mit der Freundin

Dieses Jahr sei ideal zum Umsatteln, findet Felix. Nicht nur wegen der abgesagten Hallensaison, sondern auch wegen ihrer persönlichen Pause: zwischen ihrem Abitur am Fürther Hardenberg-Gymnasium und dem Beginn eines Studiums will sie zwölf Monate vergehen lassen. Und sie mit möglichst viel Sport füllen.

Der TSV will eine Sprunggruppe etablieren, der bislang nur sie und ihre Freundin Katharina Weinberger angehören, die ebenfalls als Trainerin vom LAC zum TSV gekommen war. Bereits einen Tag nach dem Erstgespräch schickte Pröger ihrem neuen Schützling einen Trainingsplan – und der hatte es in sich.

"Der ist ziemlich anstrengend. Ich hatte einen Muskelkater in den ersten drei Wochen, wie ich ihn schon seit drei Jahren nicht mehr hatte", berichtet Felix, kann aber darüber lachen. Zum Dreisprung soll sie auch einmal pro Woche Hochsprung üben. Die Fürtherin ist begeistert: "Tina gibt sich soviel Mühe. Das, was sie aufschreibt, ist genau das, was ich brauche, um weiterzumachen."

10,18 Meter als bisherige Bestleistung

Zwischen den beiden herrscht fast eine Fan-Athlet-Beziehung, denn Felix kannte ihre Trainerin bislang von Wettkämpfen und ihren Veröffentlichungen auf dem Internetdienst Instagram. Pröger soll sie auf das nächste Niveau hieven. 10,18 Meter im Dreisprung ist ihre bisherige Bestleistung, "auf jeden Fall ist da noch viel machbar", findet Felix.

Das erste große Ziel ist die Bahneröffnung des TSV im April. "Eigentlich ist es für mich perfekt, dass bis dahin keine Wettkämpfe stattfinden", freut sich wenigstens eine über diese für Sportler schwierige Zeit.

In Zirndorf sei das Training nun "familiärer" als in Fürth, wo sie in eine größere Gruppe gemeinsam mit Jungen gekommen wäre. Während der Kontaktbeschränkungen bildet sie in Zirndorf mit Weinberger ein Duo. Und bei einer Motivationsdelle gibt es da noch Jonas Hofmann. "Bitte schreiben Sie: Mein Freund motiviert mich immer", sagt sie zum Abschied des Telefonats.

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