DTM plant trotz fehlender behördlicher Genehmigung mit Norisring-Rennen

4.6.2020, 09:10 Uhr
DTM-Geisterrennen am Norisring: Mitte Juli soll es steigen.

© Sportfoto Zink / JüRa, Sportfoto Zink / JüRa DTM-Geisterrennen am Norisring: Mitte Juli soll es steigen.

Im Kleingedruckten findet sich der Vermerk "vorbehaltlich behördlicher Genehmigung". Ein kleines Sternchen hinter dem Namen Norisring sollte das auch so dokumentieren. Die Meldung, dass Nürnberg die Auftaktveranstaltung bildet, bahnte sich trotzdem ihren Weg zunächst durch die sozialen Medien und dann durch Onlineportale. Auf dieser digitalen Reise war das Sternchen irgendwann auf der Strecke geblieben.

Norisring-Rennen: Sternchen statt Fragezeichen

Ein dickes Fragezeichen wäre angebrachter gewesen. Denn die ITR ist mit ihrer sicher gutgemeinten Präsentation, wie die Saison doch noch zu retten sein könnte, ziemlich vorgeprescht. "Wir danken unseren Fans für ihre Geduld in den letzten Wochen, freuen uns nun aber umso mehr, jetzt einen ausgereiften und äußerst abwechslungsreichen Kalender zu präsentieren, der geballte Rennaction verspricht", verkündete der ITR-Vorsitzende Gerhard Berger. Man kann sich gut vorstellen, dass es im Sinne aller Motorsportfreunde ist, Bewegung in das Schneckenrennen bei der endgültigen Entscheidungsfindung zu bringen.

Doch ob sich damit der Behörden-Diskurs tatsächlich beschleunigen lässt, ist offen. Denn dort liegt die Entscheidungshoheit darüber, ob Nürnberg einer von zehn Orten sein wird, an denen DTM-Wertungsläufe ausgetragen werden. Neben einem ausgeklügelten Gesundheitskonzept ist gewiss auch die Frage zu klären, wer den Kopf hinhält, sollte sich ein Sturm der Entrüstung zusammenbrauen. Denn nicht jeder hat Verständnis für eine Veranstaltung diesen Ausmaßes in Corona-Zeiten.

Insgesamt 20 Rennen sollen in der zweiten Jahreshälfte in drei Ländern Europas (Deutschland, Belgien, Niederlande) stattfinden. "Einzeln, doppelt, sogar dreifach – die DTM bietet ihren Fans in dieser Saison Rennaction Schlag auf Schlag", versprechen die ITR-Verantwortlichen vollmundig. Auf dem Nürburgring sind sogar vier Läufe angedacht.

Geisterrennen in Nürnberg wäre durchführbar

Dem Vernehmen nach ist zumindest gesichert, dass in Nürnberg ein Geisterrennen durchführbar und finanziell zu stemmen wäre für den örtlichen Veranstalter Motorsport Club Nürnberg (MCN). Aufgrund des Verbotes von Großveranstaltungen in Deutschland bis mindestens 31. August wäre das Areal den Rennsportteams vorbehalten. Die fehlenden Zuschauereinnahmen könnten durch Ausgleichszahlungen der Markenhersteller Audi und BMW sowie eine erhöhte Beteiligung aus dem Topf der Fernsehgelder kompensiert werden.


Wegen Corona: Diese Veranstaltungen in der Region finden nicht statt


Nur die Zeit lässt sich nicht anhalten oder gar zurückdrehen. Um eine Rennstrecke vorzubereiten, sind Minimum zwei Wochen für einen geregelten Aufbau notwendig. Grundlage dafür, dass der MCN sein Lager aufsperrt, ist eine behördliche Genehmigung. Doch das Sternchen wurde zumindest gestern noch nicht offiziell getilgt.

Der neue Kalender der Rennserie:

  • 10.-12. Juli Norisring
  • 1.-2. August Spa-Francorchamps (Belgien)
  • 14.-16. August Lausitzring
  • 21.-23. August Lausitzring
  • 4.-6. September Assen (Niederlande)
  • 11.-13. September Nürburgring
  • 18.-20. September Nürburgring
  • 9.-11. Oktober Zolder (Belgien)
  • 16.-18. Oktober Zolder (Belgien)
  • 6.-8. November Hockenheim

(Quelle Termine: dpa)


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