Die schönsten Laufstrecken

Eine Runde mit Armin Scherer um die Nürnberger Stadtmauer

5.7.2021, 06:00 Uhr
Unterwegs auf der Runde vor der Haustür: Armin Scherer auf seiner Lieblingsstrecke im Herzen Nürnbergs.  

© Stefan Hippel, NNZ Unterwegs auf der Runde vor der Haustür: Armin Scherer auf seiner Lieblingsstrecke im Herzen Nürnbergs.  

Als die Ministerpräsidenten im Winter weitreichende Bewegungs-Einschränkungen beschlossen, da entschied sich Armin Scherer, die sogenannte "15-Kilometer-Regel" als sportliche Herausforderung zu sehen. Also hat er sich mit seinen Laufschuhen in den Zug gesetzt und die Region auf eine etwas andere Art erkundet. "Ich wollte in vielen kleinen Etappen einmal rund um Nürnberg laufen", erzählt der 46-Jährige, der aus dem Schwarzwald kommt und seit knapp fünf Jahren in der Stadt lebt.

230 Kilometer um Nürnberg

Sein "persönliches Langstrecken-Laufprojekt" führte ihn im Winter unter anderem nach Hersbruck, Altdorf, Postbauer-Heng, Allersberg, Roth, Windsbach, Heilsbronn, Cadolzburg, Erlangen, Gräfenberg, Simmelsdorf und Hersbruck - alles Orte im Umkreis von 15 Kilometern Luftlinie ab der Stadtgrenze. "Es waren in Summe knapp 230 Kilometer", so Scherer, an manchen Orten wie dem Rothsee wandelte er genau auf der Grenze zwischen erlaubt und verboten, zwischen 15 und 15,1 Kilometern.

Hier geht es zur Lieblingsstrecke von Armin Scherer.  © OpenStreetMap-Mitwirkende

Hier geht es zur Lieblingsstrecke von Armin Scherer. © OpenStreetMap-Mitwirkende © OpenStreetMap-Mitwirkende

Es war eine schöne und spannende Erfahrung, die half, die Tristesse des Lockdowns zu vertreiben und Freude zu finden in einer oft freudlosen Zeit. In den Monaten, in denen das ganze Leben vom Coronavirus, den Einschränkungen und den Schreckensnachrichten bestimmt wurde. Doch Armin Scherer hat das Laufen nicht, wie viele andere, erst während dieser harten Monate für sich entdeckt, weil es eine der wenigen Möglichkeiten war, irgendwie noch Sport zu machen.

Viel unterwegs

Seit fast 20 Jahren läuft er regelmäßig, er hatte die selben Probleme wie andere junge Menschen, die nach dem Studium ins Berufsleben einsteigen. "Ich habe gemerkt, dass das Sitzen am Schreibtisch zwar Geld bringt, aber für den Organismus nicht das Wahre ist", sagt Scherer. Als Wirtschaftsprüfer bei einer international tätigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist er dienstlich viel unterwegs - zumindest dann, wenn kein kleines Virus die Welt beherrscht.

"Es ist eine abwechslungsreiche Runde, die auch verschiedene Varianten bietet", sagt Armin Scherer über seine Lieblingsstrecke.

"Es ist eine abwechslungsreiche Runde, die auch verschiedene Varianten bietet", sagt Armin Scherer über seine Lieblingsstrecke. © Stefan Hippel, NNZ

Aus rein praktikablen Gründen ist der deshalb laufen gegangen - und dabei geblieben. "Den Sport kann man überall ausüben und dabei die Umgebung kennenlernen", so der 46-Jährige. Wenn er auf Reisen geht, sind die Laufschuhe ganz selbstverständlich immer im Kofferraum dabei, damit er nach einem anstrengenden Arbeitstag den Feierabend mit einer Runde einläuten und dabei runterkommen kann.

Eine Runde vor der Haustür

Aus ein bisschen Laufen wurde im Lauf der Jahre immer mehr. Armin Scherer hat an knapp einem Dutzend Marathonläufen in Paris, Berlin und Köln, aber auch in New York, Chicago oder Detroit, wo er drei Jahre lang arbeitete, teilgenommen. Er war auch im schweizerischen Interlaken beim sogenannten Jungfrau-Marathon - zehn Jahre später will er im Herbst dort wieder dabei sein.

Doch auch ein passionierter Läufer wie er kann nicht jeden Tag 40 Kilometer abspulen. Deshalb hat er für diese Serie die "Stadtmauer-Runde" vorgeschlagen, "die Umrundung der Altstadt ist gewissermaßen die 'Runde vor der Haustür'", sagt Scherer, "es ist eine abwechslungsreiche Runde, die auch verschiedene Varianten bietet." Man kann innerhalb des Mauerrings laufen, im Graben zwischen den Mauern, auf dem Gehweg entlang des Altstadtrings - oder einfach auch weiter Richtung Wöhrder See. "Die Strecke ist auch eine gute Laufalternative im Winter, da sie durchgängig beleuchtet ist", sagt Scherer.

Wenn man den Winter nicht gerade bei der Umrundung Nürnbergs verbringt.

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