"Extrem enttäuscht": Die Kleeblatt-Elf verärgert Leitl

16.12.2020, 19:55 Uhr
Was ist los? Trainer Stefan Leitl war vom Auftritt seiner Spielvereinigung Greuther Fürth verärgert.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Was ist los? Trainer Stefan Leitl war vom Auftritt seiner Spielvereinigung Greuther Fürth verärgert.

Stefan Leitl sah gar keinen Anlass, seinen Groll zu verbergen. Also wählte der Trainer der Spielvereinigung Greuther Fürth nach dem 0:4 (0:2) gegen den SV Darmstadt 98 deutliche Worte für seine Analyse. "Wir sind alle extrem enttäuscht. Das war in der Form nicht zu erwarten, vor allem nicht nach der Reaktion nach dem Heidenheim-Spiel mit dem Sieg in Sandhausen mit einer sehr disziplinierten Leistung", erklärte der 43-Jährige sichtlich angefressen.

Seine Mannschaft hatte gut in das Spiel gegen die Hessen gefunden, zunächst die besseren Chancen gehabt, diese nicht genutzt, das 0:1 kassiert sich dann einem Gegner gegenüber gesehen, der besser und besser in die Partie fand. Leitl führte die guten Starts seiner Elf zu Spielbeginn und nach de Pause zu Recht an, ließ aber ebenso zu Recht anderes nicht unerwähnt.

"Wir haben nicht so verteidigt wie zuvor"

"Wir verteidigen im Gesamtverbund und wir haben im Gesamtverbund nicht so diszipliniert verteidigt, wie die Spiele zuvor", tadelte der Oberbayer. In den vergangenen Wochen war es seiner Mannschaft immer wieder gelungen, den Aufbau des Gegners mit viel Laufarbeit früh zu stören, schnell am Gegenspieler zu sein. Doch statt ihre Gegenüber früh ins Visier zu nehmen, liefen die Fürther gegen Darmstadt immer wieder hinterher. Was die Lilien aus Hessen sich zunutze machten.

Dass Fürth ein gutes Team ist, wenn sich jeder auf seine Aufgaben konzentriert, zeigte sich in den vergangenen Wochen, in denen das Kleeblatt sehr sehenswerten und auch erfolgreichen Fußball spielte. Dass dieses Kollektiv aber eben nur dann reibungslos funktioniert, wenn sich alle einbringen, zeigte sich gegen Darmstadt in die andere Richtung.

"Eine Spitzenmannschaft verliert nicht 0:4 zu Hause"

"Eine Spitzenmannschaft, das möchte ich auch in dieser Deutlichkeit nochmal sagen, verliert auch nicht 0:4 zu Hause. Punkt", wetterte Leitl. Womöglich ein Zeichen in zwei Richtungen. Zum einen, um seine Profis daran zu erinnern, dass sie noch in der Entwicklung stecken. Zum anderen vielleicht aber auch dahingehend, das Umfeld daran zu erinnern, dass es nicht selbstverständlich ist, dass sich das Kleeblatt in der Tabelle ganz vorne einsortiert hat.

"Ich weise permanent darauf hin, dass jedes Spiel für uns eine Herausforderung ist, wir brauchen absolute Disziplin und wir brauchen den absoluten Teamgedanken, um Spiele für uns zu entscheiden. Das ist wichtig", schrieb Leitl seinen Akteuren ins Hausaufgabenheft. Und schob nach: "Um das zusammenzufassen und in aller Deutlichkeit: 0:4 zu Hause geht gar nicht".

Eigenverantwortung ist gefragt

Er sei wütender als sonst, machte Fürths Trainer deutlich. "Jedem muss klar sein, dass wir uns so nicht präsentieren können. Jetzt geht es darum, Eigenverantwortung zu übernehmen, regenerieren, schnell fit werden, um in drei Tagen wieder zu spielen. Wir werden nicht drei Tage an dieser Niederlage knabbern", stellte er für die Vorbereitung auf die nächste Partie in Aussicht.

Nach der höchsten Niederlage der Saison reisen die Fürther nun nach Braunschweig. Ob Branimir Hrgota da wieder einsatzfähig sein wird, ist weiter offen. Womöglich fehlt aber noch ein weiterer Stürmer. Ebenfalls wie der Kapitän mit Adduktorenproblemen. Emil Berggreen hatte sich gerade erst an die Kollegen herangearbeitet, musste gegen Darmstadt als eingewechselter Spieler angeschlagen wieder raus. Egal wie die Besetzung sein wird. "Jeden Punkt, den wir mitnehmen könne, den müssen wir mitnehmen", ergänzte Leitl noch. Deutlicher hätte er es kaum machen können.

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