Fränkische Fanszenen beteiligt

Fadenkreuze, Fahrradschlösser und ein gestürmter Innenraum: Fanproteste im ganzen Land

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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19.2.2024, 19:45 Uhr
Die Bundesligapartie zwischen Borussia Mönchengladbach und dem SV Werder Bremen am 15.12.2023 war das erste Spiel nach Bekanntwerden des Abstimmungsergebnisses. Nach zwölf Minuten schmissen Fans Schokotaler auf den Rasen, das Spiel wurde für etwa fünf Minuten unterbrochen.
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Die Bundesligapartie zwischen Borussia Mönchengladbach und dem SV Werder Bremen am 15.12.2023 war das erste Spiel nach Bekanntwerden des Abstimmungsergebnisses. Nach zwölf Minuten schmissen Fans Schokotaler auf den Rasen, das Spiel wurde für etwa fünf Minuten unterbrochen. © IMAGO/Anke Waelischmiller/Sven Simon

Bei der Zweitligapaarung zwischen Hertha BSC Berlin und dem Hamburger SV am 3. Februar war das Spiel insgesamt für 32 Minuten unterbrochen. Nachdem die Gästefans bereits in Halbzeit eins für eine rund zweiminütige Unterbrechung gesorgt hatten, legten die Hertha-Fans im zweiten Durchgang das Spiel für die Dauer einer halben Stunde auf Eis. Die Partie stand unmittelbar vor dem Abbruch, Schiedsrichter Daniel Schlager hatte die Akteure beider Mannschaften zwischenzeitlich schon in die Kabine beordert. Besonders kurios: Wegen der Tartanbahn im Berliner Olympiastadion ist der Abstand zwischen den Rängen und dem Rasen besonders groß, einige Fans setzten deshalb Schleudern ein, um die Tennisbälle bis aufs Grün schleudern zu können.
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Bei der Zweitligapaarung zwischen Hertha BSC Berlin und dem Hamburger SV am 3. Februar war das Spiel insgesamt für 32 Minuten unterbrochen. Nachdem die Gästefans bereits in Halbzeit eins für eine rund zweiminütige Unterbrechung gesorgt hatten, legten die Hertha-Fans im zweiten Durchgang das Spiel für die Dauer einer halben Stunde auf Eis. Die Partie stand unmittelbar vor dem Abbruch, Schiedsrichter Daniel Schlager hatte die Akteure beider Mannschaften zwischenzeitlich schon in die Kabine beordert. Besonders kurios: Wegen der Tartanbahn im Berliner Olympiastadion ist der Abstand zwischen den Rängen und dem Rasen besonders groß, einige Fans setzten deshalb Schleudern ein, um die Tennisbälle bis aufs Grün schleudern zu können. © IMAGO/Sebastian Räppold/Matthias Koch

Eine Woche später verzögerten Fans von Hannover 96 den Abpfiff der zweiten Halbzeit des Auswärtsspiels ihrer Mannschaft beim Hamburger SV: Sie befestigten in der Halbzeit Fahrradschlösser an einem der Tornetze. Die Schlösser mussten mühsam per Winkelschleifer entfernt werden, dabei hätte es so einfach sein können. Denn die Hannoveraner hatten den Code für die Schlösser auf ein Spruchband geschrieben: "Die Lösung ist 50+01", hießt es dort - in Anlehnung an die "Fünfzig plus Eins"-Regel.
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Eine Woche später verzögerten Fans von Hannover 96 den Abpfiff der zweiten Halbzeit des Auswärtsspiels ihrer Mannschaft beim Hamburger SV: Sie befestigten in der Halbzeit Fahrradschlösser an einem der Tornetze. Die Schlösser mussten mühsam per Winkelschleifer entfernt werden, dabei hätte es so einfach sein können. Denn die Hannoveraner hatten den Code für die Schlösser auf ein Spruchband geschrieben: "Die Lösung ist 50+01", hießt es dort - in Anlehnung an die "Fünfzig plus Eins"-Regel. © IMAGO/Daniel Haase

Für ein komplett ungewohntes Bild sorgten auch die Kölner Anhänger bei der Partie gegen Werder Bremen am 16. Februar: Neben Tennisbällen schmissen die Fans kleine ferngesteuerte Autos auf den Rasen, begleitet vom einem Spruchband mit der Aufschrift "Wir lassen uns nicht fernsteuern". Trotz der relativ kurzen Unterbrechung von drei Minuten wird die kreative Aktion wohl noch lange im kollektiven Fußball-Gedächtnis bleiben.
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Für ein komplett ungewohntes Bild sorgten auch die Kölner Anhänger bei der Partie gegen Werder Bremen am 16. Februar: Neben Tennisbällen schmissen die Fans kleine ferngesteuerte Autos auf den Rasen, begleitet vom einem Spruchband mit der Aufschrift "Wir lassen uns nicht fernsteuern". Trotz der relativ kurzen Unterbrechung von drei Minuten wird die kreative Aktion wohl noch lange im kollektiven Fußball-Gedächtnis bleiben. © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl

Kreativer Protest auch bei der Partie zwischen Hannover 96 und der Spielvereinigung aus Fürth am vergangenen Freitag: Nachdem die Heimfans mehrmals durch die Abbildung ihres Präsidenten Martin Kind im Fadenkreuz für Furore gesorgt hatten, zeigten sie den fiktiven Zauberschüler Harry Potter im Visier - offenbar eine Anspielung auf Matt Potter, Chef des Private-Equity-Unternehmens CVC, potenzieller Investor der DFL. Die Fürther Fans antworteten mit einem im Fadenkreuz stehenden Konterfei Lord Voldemorts, Harry Potters Kontrahent. Der Hintergrund: Bei Fadenkreuz-Plakaten sind die Schiedsrichter angehalten, im Zuge des "Drei-Stufen-Plans" des DFB eine Spielunterbrechung anzuordnen. Wegen anhaltender Tennisballwürfe in der zweiten Halbzeit stand die Partie zudem kurz vor dem Abbruch.
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Kreativer Protest auch bei der Partie zwischen Hannover 96 und der Spielvereinigung aus Fürth am vergangenen Freitag: Nachdem die Heimfans mehrmals durch die Abbildung ihres Präsidenten Martin Kind im Fadenkreuz für Furore gesorgt hatten, zeigten sie den fiktiven Zauberschüler Harry Potter im Visier - offenbar eine Anspielung auf Matt Potter, Chef des Private-Equity-Unternehmens CVC, potenzieller Investor der DFL. Die Fürther Fans antworteten mit einem im Fadenkreuz stehenden Konterfei Lord Voldemorts, Harry Potters Kontrahent. Der Hintergrund: Bei Fadenkreuz-Plakaten sind die Schiedsrichter angehalten, im Zuge des "Drei-Stufen-Plans" des DFB eine Spielunterbrechung anzuordnen. Wegen anhaltender Tennisballwürfe in der zweiten Halbzeit stand die Partie zudem kurz vor dem Abbruch. © IMAGO/Screenshot YouTube

Bei der Begegnung zwischen Hansa Rostock und dem Hamburger SV standen wieder ferngesteuerte Spielzeugautos im Mittelpunkt - dieses Mal sogar mit Rauchtöpfen ausgestattet. In der ersten Halbzeit wird die Partie deshalb unterbrochen, allerdings nur für wenige Minuten. 
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Bei der Begegnung zwischen Hansa Rostock und dem Hamburger SV standen wieder ferngesteuerte Spielzeugautos im Mittelpunkt - dieses Mal sogar mit Rauchtöpfen ausgestattet. In der ersten Halbzeit wird die Partie deshalb unterbrochen, allerdings nur für wenige Minuten.  © IMAGO/Fotostand / Voelker

Für eine neue Form des Protestes sorgten die Anhänger des 1. FC Nürnberg beim Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am Sonntag. Nachdem FCK-Fans den Anpfiff der Begegnung durch Tennisballwürfe um rund sieben Minuten verzögert hatten, drangen Club-Fans in den Innenraum des Stadions ein und entrollten ein Transparent direkt hinter der Werbebande. Darin lobten sie indirekt den Verein, der sich bei der Abstimmung gegen einen Investoreneinstieg ausgesprochen hatte, und mahnten die Verantwortlichen, "standhaft" zu bleiben. Rund 15 Minuten dauerte es, bis die Partie fortgesetzt werden konnte. Auch dieses Mal provozierten die Anhänger um ein Haar einen Spielabbruch.
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Für eine neue Form des Protestes sorgten die Anhänger des 1. FC Nürnberg beim Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am Sonntag. Nachdem FCK-Fans den Anpfiff der Begegnung durch Tennisballwürfe um rund sieben Minuten verzögert hatten, drangen Club-Fans in den Innenraum des Stadions ein und entrollten ein Transparent direkt hinter der Werbebande. Darin lobten sie indirekt den Verein, der sich bei der Abstimmung gegen einen Investoreneinstieg ausgesprochen hatte, und mahnten die Verantwortlichen, "standhaft" zu bleiben. Rund 15 Minuten dauerte es, bis die Partie fortgesetzt werden konnte. Auch dieses Mal provozierten die Anhänger um ein Haar einen Spielabbruch. © IMAGO/Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

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