Die Geschichte des Nachbarschaftsduells in Bildern
Faszination Frankenderby: Rivalen seit über 100 Jahren
76 Bilder 3.2.2023, 15:39 Uhr
Deutschlands Fußball-Herz schlägt hier
Vor knapp 120 Jahren, im Herbst 1902, standen sich der Club und Fürth (damals noch als TV 1860) zum ersten Mal gegenüber. Am Schießanger feierte der FCN einen 15:0-Kantersieg. Doch das Kräfteverhältnis sollte so klar nicht bleiben. 1910, beim ersten Spiel, das am Sportplatz am Ronhofer Weg ausgetragen wurde, behielt das Kleeblatt erstmals die Oberhand. Fürth hatte fortan die Vormachtstellung in Fußballfranken, gewann 1914 noch vor dem Club seine erste Meisterschaft. Die Wende stellte das Jahr 1920 dar, als die fränkischen Rivalen im Finale um die Deutsche Meisterschaft (Bild) an den Sandhöfer Wiesen in Frankfurt den nationalen Champion ermittelten. Der Club schlug den Titelverteidiger (wegen des 1. Weltkriegs wurden zwischen 1915 und 1919 keine Meisterschaften ausgespielt) vor der Rekordkulisse von 35.000 Zuschauern durch Tore von Popp und Szabó mit 2:0 und legte den Grundstein für die "goldenen 20er". © dpa

Die fetten Jahre sind vorbei
Nach den für beide Klubs traumhaften 20er Jahren, als man Jahr für Jahr fast sicher davon ausgehen konnte, dass der bessere der fränkischen Kontrahenten später auch die Meisterschaft feiern würde, konnten beide Teams im darauffolgenden Jahrzehnt ihre Ausnahmestellung im deutschen Fußball nicht behaupten. Unser Bild zeigt das Bezirksliga-Derby vom 27. November 1932, das der Club zuhause knapp mit 1:0 gewann. © Clubarchiv

Fürth regiert im Süden
Die Oberliga-Saison 1949/50 gehörte dem Kleeblatt, das am 12. März 1950 mit einem 2:1-Sieg in Nürnberg einen großen Schritt auf dem Weg zum Süddeutschen Meistertitel machte. Nachdem Gehring die Gästeführung ausgeglichen hatte, stand es lange remis, ehe Brenzke das Duell kurz vor Schluss zugunsten des Kleeblatts entschied. Für Fürth war im Kampf um die nationale Krone erst im Halbfinale Schluss, als man dem VfB Stuttgart mit 1:4 unterlag. © Schmidtpeter/Fengler

In aller Freundschaft
Traditionell trafen sich der Club und Fürth jahrzehntelang jeweils vor Saisonbeginn zu einem Freundschaftsspiel. So auch im August 1950. Der Club gewann das Prestigeduell mit 2:1, auch weil sich Club-Torschütze Winterstein (Bild) gut gegen die Fürther Verteidiger Plawky und Helbig behauptete. © Schmidtpeter/Fengler

Nürnberg oben, Fürth im Keller
Auch wenn das Derby seine eigenen Gesetze kennt, Mitte Oktober 1950 gab es für das Oberliga-Schlusslicht aus Fürth gegen den Tabellenführer aus der Noris nichts zu holen. Dabei waren die Fürther vor der Pause mehrfach nahe dran an der Führung. Als aber Schmolke nach 37 Minuten verletzt runter musste, hatte das Kleeblatt nur noch wenig zuzusetzen. Der FCN nutzte die Überzahl (Auswechslungen waren damals noch nicht erlaubt) und siegte dank der Tore von Schade (2) und Schweinberger glatt mit 3:0. © Schmidtpeter/Fengler

Lehrstunde im alten Zabo
Kurz nach Ende des zweiten Weltkriegs dem FCN haushoch mit 2:7 unterlegen, revanchierte sich das Kleeblatt 1956 und brachte dem Club am 30. September eine derbe Klatsche bei. Ebenfalls mit 7:2 verprügelten die Fürther um Weltmeister Charly Mai den 1. FC Nürnberg im alten Zabo. Gottinger und zweimal Kuhnert brachten das Kleeblatt im Oberliga-Duell mit 3:0 in Front, ehe Glomb noch vor der Pause ein Nürnberger Lebenszeichen sendete. Gefährlich werden konnten Morlock und Co. dem ungeliebten Nachbarn an diesem Tag indes nie. Abermals Gottinger, ein Doppelpack von Schmidt und Landleiter sorgten bei nur einem weiteren Gegentreffer durch Zenger für ein triumphales Fürther Kapitel in der langen Derby-Geschichte. "Die Tränen haben mir in den Augen gestanden, wie die gespielt haben! Und ausgerechnet die Blödel aus Fürth gewinnen das", kommentierte Hans "Bumbes" Schmidt Nürnbergs Derbypleite. Dabei war er Trainer der Fürther. © Schmidtpeter/Fengler

Abflug Richtung Bundesliga
Am 22. September 1962 erlebte der alte Zabo sein letztes fränkisches Oberliga-Derby, bevor der FCN ins Städtische Stadion abwanderte, wo er ab 1963 seine Bundesligaspiele austrug. Glatt mit 5:1 fertigte der damals amtierende DFB-Pokalsieger und Vizemeister aus Nürnberg den Nachbarn ab. Strehls Flugkopfball fand zwar nicht den Weg ins Tor, dafür trafen Haseneder, Reisch, Flachenecker, Gettinger und Albrecht für den Club. Dem Kleeblatt blieb nur der zwischenzeitliche Anschlusstreffer durch Schmid. © Friedl Ulrich

Das letzte Oberliga-Derby
Anfang Februar 1963 stieg im Ronhof das letzte Frankenderby der Oberliga Süd. Fürth, das in den Vorwochen mit den winterlichen Bedingungen gut zurechtgekommen war, rechnete sich einen schwächelnden Club einiges aus, zog letztlich aber erneut den Kürzeren. Die Entscheidung beim 3:5 fiel kurz nach der Pause, als Haseneder binnen 60 Sekunden ein 1:1 in ein 3:1 für den FCN umwandelte. © Friedl Ulrich

Die Wege trennen sich
Während der Club die Qualifikation für die Bundesliga schaffte, musste Fürth am Saisonende den Gang in die Regionalliga antreten. Das letzte Oberliga-Derby war damit gleichzeitig auch das letzte Pflichtduell beider Klubs für einige Jahre. Erst nach dem Abstieg des FCN 1969 traf man sich wieder. Auf unserem Bild belauert Clubläufer Gettinger Fürths Halbrechten Schmidt. Flachenecker und Schneider in der Mitte sehen interessiert zu. © Friedl Ulrich

Das Jubiläums-Derby geht an den Club
Warme Worte bei eisigen Temperaturen gab's vor dem 200. Derby Anfang März 1970. Während man auf Fürther Seite beinahe geschlossen in modischen Strumpfhosen antrat, bevorzugten die Cluberer überwiegend nackte Tatsachen. © Friedl Ulrich

Winterliches Fürth, Nürnberg eiskalt
Auf schneebedecktem Rasen im Ronhof half den Fürthern aller Einsatz nicht. Nürnberg war klar überlegen und bog früh auf die Siegerstraße ein, Müller traf schon nach einer Minute zur Gäste-Führung. Lehr, abermals Müller und Seubert schraubten das Resultat bis zum Schlusspfiff auf 4:0. © Friedl Ulrich

Aufs Fußballfest folgt der Skandal
Es hätte eine tolle Fußballparty werden können, dieses 209. Frankenderby, das am 21. Januar 1973 im Fürther Ronhof über die Bühne ging. Das Kleeblatt trumpfte zunächst furios auf, führte nach Toren von Jäger, Pieper, Detsch und Unger zwischenzeitlich mit 4:0 - auch weil Nürnbergs Petrovic per Elfmeter an Löwer gescheitert war (Bild). Doch dann stellte Nürnbergs Trainer "Tschik" Cajkovski um und fand bei seiner Elf mit einer markigen Halbzeitansprache Gehör. Der Club blies zur Aufholjagd. Doch nachdem Nüssing und Sturz verkürzt hatten, trat der sportliche Wettstreit in den Hintergrund. © Rudolf Contino

Ruhe vor dem Sturm
Schon vor Beginn der Partie hatten beide Trainer sowie Club-Kapitän Nüssing alle Hände voll zu tun, die mitgereisten Nürnberger Schlachtenbummler zu beruhigen und vom Spielfeld zu drängen. Die aufgeheizte Masse gab sich kooperativ - vorerst! © Rudolf Contino

Die fünfte Rakete war zu viel
Nach 64 Minuten hatte der Augsburger Referee Riegg schließlich genug vom Nürnberger Anhang. Raketen schlugen auf dem Platz ein, Fanscharen stürmten erneut das Spielfeld. Ein Pfiff, und das 209. Frankenderby war Geschichte. Später schob man sich die Schuld gegenseitig in die Schuhe. Die einen machten die Polizei wegen ihres zögerlichen Auftretens für die Ausschreitungen verantwortlich, andere hielten den Abbruch des Unparteiischen für überzogen. Die Partie wurde letztendlich mit 2:0 für das Kleeblatt gewertet. Erstmals in der Fußballgeschichte wurde damit nicht der Hausherr, sondern der Gastverein für Krawalle seiner Fans bestraft. © Rudolf Contino

Am Ronhof klingelt die Kasse
Der 27. Spieltag der 2. Liga Süd in der Saison 1974/75 bedeutete einen Feiertag für den Fürther Schatzmeister. Erstmals in der Vereinsgeschichte nahm man am Ronhof bei einem Spiel mehr als 100.000 Mark ein - exakt waren es 127.000. Sportlich lief es - zumindest, wenn man das Resultat betrachtet - ebenfalls gut für das Kleeblatt, das den Club mit 3:2 (auf unserem Bild köpft Bopp das Tor zum 2:1) in die Schranken wies. Ein wichtiger Erfolg auf dem Weg zum späteren Klassenverbleib. Auf Nürnberger Seite war man hingegen stinksauer... © Kögler

Ein Münchner entscheidet das Frankenderby
...auf den Münchner Schiedsrichter Frickel. Der Unparteiische versagte dem 1. FC Nürnberg nicht nur zwei glasklare Elfmeter, sondern verweigerte auch Nüssings vermeintlichem Ausgleich zum 3:3 fälschlicherweise die Anerkennung. Dabei wollte Frickel den Treffer zunächt geben, vertraute dann aber doch seinem Plattlinger Assistenten Hofmeister, der wild gestikulierend Abseits angezeigt hatte. Dem Club half es wenig, dass der Referee hernach zugab: "Mein Gott, ich glaube, dass ich bei Nüssings Tor falsch entschieden habe." © Wilhelm Bauer

Lufthoheit und Blitzstart
Auch im März 1976 kreuzten die Rivalen in der 2. Bundesliga Süd die Klingen. Nürnbergs Stocker schraubte sich höher als SpVgg-Akteur Hilkes, der FCN das Ergebnis durch Angreifer Meininger keine 60 Sekunden nach Anpfiff auf 1:0. © Dieter Bauer

Wuchtig, Wahnsinn, Walitza!
Stumpartner Walitza gab durch einen wuchtigen Kopfball SpVgg-Keeper Löwer ebenfalls das Nachsehen, baute so die Führung aus. Doch die Kleeblättler antworteten wenig später durch Lausen mit dem Anschluss. Nach Wiederanpfiff glich Hofmann aus. Dass der Club gegen die im zweiten Durchgang dezimierten Fürther die Oberhand behielt, hatte er Sturz zu verdanken, der kurz vor Spielende den 3:2-Heimsieg sicherstellte. In der Aufstiegsrunde scheiterte der FCN allerdings an Borussia Dortmund, meldete sich so erst zwei Jahre später zurück in der Erstklassigkeit. © Rudolf Contino

Direktabnahme ohne Fortune
Auch im Pokal traf man sich in der Vergangenheit. In der Spielzeit 1980/81 trennten sich die Rivalen in der ersten Runde im Ronhof nach Verlängerung mit 1:1. Da bis zur Saison 1991/92 für diesen Fall ein Wiederholungsspiel vorgesehen war, musste das Kleeblatt bald darauf in die Noris reisen. Dort landete zwar Franks perfekt getimter Volleyschuss nicht im Fürther Gehäuse, der Club zog durch ein verdientes 3:0 dennoch in die nächste Runde ein. © Reinhard Kemmether

Jubelknäuel: Spielvereinigung in Ekstase
Rund 16 Jahre und exakt eine Pokal-Runde später trafen sich die Altmeister im Frankenstadion wieder. Die Entscheidung fiel diesmal in 90 Minuten und mit 2:1 zugunsten der Spielvereinigung. Entsprechend intensiv feierten die Gäste um den späteren Nürnberger Richter (2.v.re.) nach Spielende das prestigeträchtige Weiterkommen. © Michael Matejka

Drittklassige Fassungslosigkeit
Knapp vier Wochen später wollte sich der FCN an gleicher Stätte für den Pokal-K.o. revanchieren. Dieses Vorhaben ging für Keuler, Kurth & Co. gründlich in die Hose. Der blendend aufgelegte Türr besiegte seinen ehemaligen Arbeitgeber im Alleingang, steuerte alle drei Treffer zum 3:1-Erfolg der Kleeblättler bei. Golubicas zwischenzeitlicher Ausgleich - zugleich der erste Saisontreffer des Kroaten - konnte die Stimmung der Club-Fans bei diesem Regionaliga-Duell vor Länderspiel-Kulisse nur kurzzeitig heben. © Karlheinz Daut

Knäbel macht mit: Cheer-Boys in Rot-Schwarz
In der Rückrunde überzeugten die Nürnberger um Kapitän Knäbel nicht nur nach Spielende auf der Tartanbahn. Der FCN verdiente sich aufgrund einer starken zweiten Hälfte einen 1:0-Derby-Erfolg, den Oechler rund eine Viertelstunde vor Abpfiff sicherstellte. Für beide Teams ging's im Anschluss an diese Saison nach oben. Der Club stieg als Liga-Primus auf, die Spielvereinigung folgte ihm mit vier Punkten Rückstand in die zweithöchste deutsche Spielklasse. © Karlheinz Daut

Drillo vs. Klee(-blatt)
Erstmals im neuen Jahrtausend traf man sich im Bundesliga-Unterhaus Anfang Mai 2000 in Nürnberg. Club-Angreifer Driller traf nicht nur zweimal gegen das Kleeblatt, sondern auch hier auf Carsten Klee. Trotz Drillers Doppelpack reichte es für den FCN aufgrund eklatanter Abwehrmängel nur zu einem Remis. Den Fürther Ausgleichstreffer zum 2:2 - zugleich das Endergebnis - in einem unterhaltsamen Kräftemesssen besorgte bereits in Durchgang eins ein alter Bekannter: Frank Türr. © Horst Linke

Ein Betriebsausflug, der Fürth glücklich machte
Jump around: SpVgg-Spielführer Reichel, Azzouzi und ihre Teamkollegen tanzten im März 2001 ausgelassen in der Nachbarstadt. Das 246. Derby im "Ballsaal" Frankenstadion hielt couragierten Kampf, drei Feldverweise, flotte Offensivaktionen und mit Gästeangreifer Amanatidis den Siegtorschützen bereit. © Karlheinz Daut

Gut gemacht, Günther!
Die Fürther Zaungäste hatten nach dem knappen 1:0-Erfolg ihrer Lieblinge beste Laune. Auch SpVgg-Keeper Reichold, der sich bei dieser Auseinandersetzung Bestnoten verdiente, genoss beim Abklatschen das Gefühl des SpVgg-Sieges in der Noris in vollen Zügen. Kein Wunder, im Gegensatz zu Nürnbergs Torwart-Ikone Köpke hielt er seinen Kasten sauber. © Karlheinz Daut

Abneigung Teil eins
Bei so viel gewachsener Rivalität zwischen beiden Städten überrascht es nicht: Die Anhänger beider Vereine sind sich nicht grün. Stellvertreter-Duelle zwischen den Stadtnachbarn wurden nicht nur auf dem Fußballplatz ausgetragen. Ein gängiger Spruch der SpVgg-Schlachtenbummler in den 20ern nach Auswärtspleiten im Zabo lautete: "Däd na waddn, wenn eiari Clubbara in Färdd schbilln, dann bass'mer eich im Bobbenreitha Wäldla ab". Während im Poppenreuther Wäldchen der Watschenbaum in den 20ern umfiel, fielen im März 2004 zwischen 2000 und 3000 Club-Fans in die Kleeblatt-Stadt ein, zogen marodierend durch die Innenstadt. Die Polizei wurde vom "Marsch durch Fürth" überrascht. Aus ihrer Antipathie machten die Gäste dabei keinen Hehl. © Hans-Joachim Winckler

Torpremiere und Doppelpack
Im Anschluss ging es wieder um Fußball und das Derby erstmals seit über 25 Jahren wieder im Ronhof über die Bühne. Im Playmobilstadion spielten die Hausherren anfangs stark auf. Der Ex-Nürnberger Feinbier besorgte die frühe Führung, die Kleine per Eigentor jedoch ebenso rasch egalisierte. Noch vor der Pause brachte Feinbier die abstiegsbedrohte Spielvereinigung erneut in Front. Kießling konnte die erste Auswärtspleite des FCN in der Rückserie rund zehn Minuten vor Abpfiff mit seinem ersten Profi-Tor noch abwenden. Der erste Derbysieg gegen den Fusionsverein seit 1997 glückte den Gästen nicht mehr. Dennoch gelang dem Club in dieser Spielzeit als Zweitliga-Primus die unmittelbare Rückkehr ins Oberhaus, während die Fürther die Saison im Tabellen-Mittelfeld abschlossen. © Hans-Joachim Winckler

Hopp edz, Dominic, Tor!
Bis zum nächsten Aufeinadertreffen dauerte es mehr als fünf Jahre. Das Kleeblatt scheiterte mehrmals am Aufstieg ins Oberhaus, während der FCN den DFB-Pokal gewann und internationale Meriten sammelte. Nach dem (fast zwangsläufigen) Abstieg 2008 begegnete man sich im November 2008 in Nürnberg wieder. Der Club entschied das Duell in einer stimmungs- und höhepunktreichen Partie durch einen couragierten Schlussspurt mit 2:1 zu seinen Gunsten. Reisinger hatte per platziertem Kopfball die Gästeführung erzielt. Der aufgerückte Maroh gab - unter Beobachtung der Spielkameraden Bieler und Boakye - nach einer Freistoßflanke aus der Nahdistanz Nürnbergs Antwort. In Minute 88 schlenzte Eigler die Kugel sehenswert in die Maschen. Dank des Traumtores des ehemaligen Fürther Zweitliga-Torschützenkönigs setzte der Club seinen Aufwärtstrend fort. Die Spielvereinigung verlor durch die Auswärtsniederlage indes die Tuchfühlung nach oben. © dpa/lby
Marschieren auf ungeliebtem Terrain
In der Rückrunde wurde von Club-Anhängern der "Marsch durch Fürth" neu aufgelegt. Auch im Internet wurde dafür fleißig die Werbetrommel gerührt, die Polizei war diesmal jedoch vorbereitet. Der wenig freundschaftliche Stadtspaziergang wurde um die Innenstadt geleitet. Schwerwiegende Negativ-Vorkomnisse blieben angesichts der deutlich verstärkten Sicherheitsmaßnahmen aus. © Eduard Weigert
Ohne Glacéhandschuhe: Zweikampf-Garantie
Nachdem die Fürther im Ronhof in Durchgang eins spielbestimmend waren, gelang Vidosic die glückliche Gästeführung. Gleich drei Anläufe benötigten Allagui (hier kompromisslos attackiert von Pinola), Takyi und letztlich Ausgleichs-Schütze Reisinger, um in der ewig jungen Derby-Geschichte das leistungsgerechte 1:1-Endresultat zu bewerkstelligen. Am Ende der Saison trennten sich die Wege der Lokalrivalen. Der Club korrigierte den "Betriebsunfall" Abstieg mittels der erfolgreich gestalteten Relegation, das Kleeblatt feilte als Fünfter der Abschlusstabelle an seinem Ruf als "Zweitliga-Dino". © Hans-Joachim Winckler

Metamorphose: Vom Depp zum Derby-Held
Den Lokalvergleich 2011 gewann die Spielvereinigung. Kurz vor Heilig Abend köpfte Prib Fürth im Pokal-Duell zum Sieg und vermieste dem Club-Anhang im Nürnberger Stadion so die Weihnachtsstimmung. Im Liga-Betrieb gegen die Frankfurter Eintracht hatte Pribs Fehlschuss an den Pfosten kurz zuvor noch bundesweit für Klamauk gesorgt - im Anschluss ans Derby war Prib der gefeierte Mann in der Kleeblatt-Stadt. Nach dem Abpfiff... © David Ebener
Brisant
... stürmten FCN-Anhänger den Platz, um ihrem Ärger über die Heimpleite Ausdruck zu verleihen. Als weitere Ausweise der Brisanz des Derbys dienen ein Überfall von Clubfans auf das Vereinsheim der Sportfreunde Ronhof, die Attacke auf heimreisende SpVgg-Fans im Steigerwald oder der Diebstahl einer Fürther Zaunfahne. © Wolfgang Zink

"Hausaufgaben" und "Daseinsberechtigung"
Auch die Verantwortlichen der Franken-Rivalen, die sich in der 1963 etablierten Bundesliga alsbald erstmals begegnen sollten, wissen um die Antipathie, welche die Anhänger zueinander hegen. Für den sportlichen Wettbewerb gilt Ähnliches. Der damalige Club-Vorstand Martin Bader sagte vor dem Duell in der ersten Halbserie 2012/13: "Wir haben eine ganz andere Daseinsberechtigung als Fürth. Es ist doch klar, dass wir als FCN mit unserer Historie in dieser Region immer die Nummer eins sein werden - wenn wir unsere Hausaufgaben machen". © Harald Sippel

Betreten verboten?
Vor dem 255. Frankenderby - Austragungsort war der Ronhof - sorgte ein vom Verwaltungsgericht Ansbach jedoch alsbald gekipptes Betretungsverbot der Fürther Innenstadt für Wirbel. Eine Nürnbergerin klagte gegen die Verordnung - und hatte damit Erfolg. Und so marschierten, begleitet von einem immensen Polizeiaufgebot, etliche hundert FCN-Anhänger von der U-Bahn-Haltestelle Stadthalle zum Ronhof. Die Grußbotschaften an die Anwohner fielen dabei erneut wenig freundschaftlich aus. © Ralf Roedel

Autsch!
Nach dem ganzen Tam-Tam rund um das Spiel, waren alle Beteiligten froh, als die Partie endlich lief. Beide Teams scheuten sich aufgrund des auf ihnen lastenden Drucks, viel Risiko einzugehen. So entwickelte sich eine wenig ansehnliche, hektische Partie, die von vielen Nickeligkeiten geprägt war. © Zink

Heavy Metal
Nürnbergs Mike Frantz befindet sich im angeregten Gespräch mit Fürths Heinrich Schmidtgal: Im Laufe der 90 Minuten geriet so ziemlich jeder Cluberer mit jedem Fürther aneinander. © Sportfoto Zink

Vertändelt
Lediglich dem Unvermögen von Gerald Asamoah war es zu verdanken, dass der Ball nach einem Katastrophen-Rückpass von FCN-Verteidiger Javier Pinola und einem daraus resultierenden Alleingang des Kleeblatt-Sturmtanks nicht hinter Raphael Schäfer im Netz zappelte. © Zink

Übermotiviert
Nur eine Minute später kassierte Nürnbergs Mittelfeldmann Markus Feulner die Rote Karte, nachdem er übermotiviert mit gestrecktem Bein in Stephan Fürstner gesprungen war. © Sportfoto Zink

Feuchte Aussprache
Spätestens jetzt brannte die Hütte im ausverkauften Ronhof. FCN-Schlussmann Raphael Schäfer pflückte den Ball nach einer Stieber-Hereingabe vom Himmel und wollte schnell abwerfen. Fürths Sercan Sararer rempelte Nürnbergs Nummer eins jedoch an, hinderte diese so, schnell weiterzuspielen. Beide lieferten sich daraufhin ein heftiges Wortgefecht - Javier Pinola und Gerald Asamoah eilten hinzu. Wie die Fernsehbilder später beweisen sollten... © Sportfoto Zink

Streit, Streit, Streit
... war Schäfer nicht zu unrecht so aufgebracht. Sercan Sararer hatte Nürnbergs Kapitän nicht nur angerempelt, sondern auch angespuckt. Er sollte dafür nachträglich vom DFB für vier Spiele gesperrt werden. Und auch das 255. Frankenderby endete für Sararer vorzeitig. Bereits mit Gelb verwarnt, hatte der türkische Nationalspieler im Duell mit Javier Pinola den Arm zu hoch angesetzt und flog mit Gelb-Rot vom Platz. Das Spiel endete schließlich mit einem 0:0-Unentschieden. © Zink

Winke, Winke
Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich die beiden Dauer-Kontrahenten im April zum Rückspiel in Nürnberg wieder. 50.000 Zuschauer begrüßten Frankens Fußball-Elite euphorisch. © Sportfoto Zink / DaMa

"Wiese" an der Linie
Beim Club stand Michael Wiesinger an der Seitenlinie. Kurz vor Weihnachten war Dieter Hecking dem Lockruf der Wölfe erlegen und fluchs in die Austostadt gewechselt. Schon vor dem Derby war das Kleeblatt so gut wie abgestiegen, der Club gab die graue Bundesliga-Maus und hielt sich wacker im Tabellenmittelfeld. © Sportfoto Zink / WoZi

Geis lässt's krachen
Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt. Das Kleeblatt-Talent Johannes Geis durfte in der 27. Minute dermaßen unbedrängt zum Torschuss ansetzen, dass... © Sportfoto Zink / JüRa

Fürth führt
... er direkt im Anschluss auch zum hemmungslosen Jubel ansetzen durfte. Edgar Prib freute sich mit und konnte die Feier... © Sportfoto Zink / WoZi

Wohnzimmer-Party
... am Abend in der Gustavstraße fortsetzten. Gemeinsam mit den glückseligen Fans wurde jede Menge Grüner-Bier vernichtet und so mancher Schmähgesang angestimmt. © Athina Tsimplostefanaki

Fürther Feierroutine
Nach einem Jahr Derby-Abstinenz kreuzten beide Mannschaften im August 2014 die Klingen. Der FCN war wieder in der 2. Liga gelandet und dort bereits am 2. Spieltag so richtig im Stimmungstief. Im Ronhof deklassierte das Kleeblatt den Club mit 5:1. Abermals war nach 90 Minuten Frankenderby die Feierlaune im Fürther Lager zu Hause. © Sportfoto Zink / JüRa

Der FCN weiß, wer der Baba ist
Abdul Baba Rahman verabschiedete sich an jenem Abend mit einem Knalleffekt aus der Kleeblattstadt. Mit dem frühen 1:0 stellte er die Weichen von Beginn an auf Derbysieg. Als der Club zu Beginn der zweiten Hälfte kurz vor dem 2:2 stand, stellte Baba auf 3:1 und brachte damit Fürth auf die Siegerstraße. Wenige Tage später zog der Derby-Held zum Erstligisten FC Augsburg weiter, dank seiner Heldentaten konnte ihm im Kleeblatt-Lager aber keiner so richtig böse sein. © Sportfoto Zink / JüRa

Feuer am falschen Ort
Beide Fanlager überzeugten an jenem Montagabend mit sehenswerten Choreographien und lautstarken Gesängen. Die Club-Anhänger fielen aber aus dem Rahmen, zündeten während der 90 Minuten jede Menge Feuerwerk und zwangen damit den DFB zum Handeln: Für zwei Heimspiele wurden im Herbst die Stimmungsblöcke in der Nordkurve gesperrt. © Sportfoto Zink / MaWi

Weiß-grünes Fußball-Franken
Eine Erkenntnis, die für Nürnberger bitter, für Fürther aber umso schöner ist: In Fußball-Franken regiert Weiß-Grün, das 5:1 war eine wahre Machtdemonstration der Spielvereinigung. © Sportfoto Zink / DaMa

Schröcklich langweilig
Das 258. Derby zwischen dem FCN und der SpVgg Greuther Fürth in Nürnberg war kurz vor Weihnachten 2015 eine wenig festliche Angelegenheit. 0:0 hieß es bei Abpfiff. Etwas zufriedener konnten die Weiß-Grünen sein, da sie das torlose Remis trotz Unterzahl - Stephan Schröck bekam von Schiedsrichter Florian Meyer den Roten Karton vorgehalten - verteidigten. © Sportfoto Zink / JüRa

I want to ride my bicycle
Die Befürchtungen, dass die Club-Anhänger beim 259. Derby abermals negativ auffallen könnten und in der Kleeblattstadt für helle Aufregung sorgen, erweisen sich im September 2015 als unbegründet. Nürnbergs Schlachtenbummler reisen mit dem Rad in die Nachbarstadt; kreativ und gleichermaßen friedlich. Das sportliche Kräftemessen im Anschluss an die Grenzüberschreitung geht aus wie so oft in der jüngeren Vergangenheit. Am Ende jubelt Fürth und dies,... © Eduard Weigert

Bitte Ruhe!
… obwohl der Club anfangs alles tut, um die Spielvereinigung oder zumindest ihre Anhänger ruhigzustellen. Ein abgefälschter Schuss von Guido Burgstaller saust über Fürth-Fänger Mielitz hinweg ins Kleeblatt-Netz. Doch der Gegentreffer schockt die Spielvereinigung nur kurz. Sie drängt im Anschluss energisch nach vorne und belohnt sich für ihre druckvollen Offensivaktionen noch vor der Pause durch Veton Berisha - Ausgleich! © Sportfoto Zink / WoZi

Typisch Derby
Auch nach der Pause ist das Kleeblatt besser, im Vorwärtsgang über weite Strecken erneut griffiger als der Club. Und doch haben die Hausherren auf dem Weg zum Derby-Dreier auch Glück: Vor Fürths Führungstreffer durch Tom Weilandt übersieht Referee Felix Zwayer dessen glasklare Abseitsposition – nicht die einzige Fehlentscheidung zu Ungunsten des FCN. In diesem packenden Nachbarschaftsduell ist es anschließend der Club, der anrennt, gegen die drohende Niederlage aufbegehrt und durch Alessandro Schöpf noch den Ausgleich schafft. In der Nachspielzeit wollen beide Teams den Sieg. Feiern nach dieser darf ihn Fürth, da Sebastian Freis nach Kumbelas Kopfballverlängerung den dritten Kleeblatt-Treffer in den Spielbericht setzt. Was für ein Derby! © Sportfoto Zink / WoZi

Jubiläum im Winter
Zum 260. mal trafen der Club und die Spielvereinigung im Februar 2016 aufeinander. Seit sieben Jahren hatten die Nürnberger nicht mehr gewonnen und bereits nach sieben Minuten sah alles danach aus, dass dies auch so bleiben sollte. Robert Zulj netzte früh für die Kleeblättler ein und bis kurz vorm Pausenpfiff hielten die Weiß-Grünen auch ihre 1:0-Führung, ehe... © Sportfoto Zink / DaMa

Ex-Fürther zum Endstand
...Sebastian Kerk die erste Nürnberger Chance zum Ausgleich nutzte. Beide Mannschaften drückten in der Folge auf den Siegtreffer, doch nur Niclas Füllkrug gelang der Lucky Punch. Eine lange Kopfball-Vorlage legte sich der Ex-Fürther mit der Brust selbst auf den Kopf und traf in der 84. Minute zum 2:1 für den Club. Die Serie von sieben sieglosen Derbys in Folge hatte für Nürnberg im 260. Lokalvergleich ein Ende. © Sportfoto Zink / WoZi

Neue Saison, neues Glück
Die 261. Auflage des fränkischen Kräftemessens stieg dann wieder im Nürnberger Stadion. Der Club, der im Sommer den Abgang von Trainer Rene Weiler zu verkraften hatte, startete unter dem neuen Coach Alois Schwartz schlecht in die Saison. Im Derby sollte alles anders werden ... © Sportfoto Zink / WoZi

Dursun und Steininger ruinieren die Club-Party
... doch Treffer von Serdar Dursun und Daniel Steininger ließen den Club im Derby in ein Leistungsloch fallen. Der späte Anschlusstreffer von Guido Burgstaller in der Nachspielzeit konnte den FCN nicht mehr retten. © Sportfoto Zink / MaWi

Fürth feiert
Und so behielt das Kleeblatt mit dem 2:1-Sieg die Oberhand im 261. Frankenderby und stürzte den Club damit sogar auf den letzten Tabellenplatz. © Sportfoto Zink / WoZi

Rückspiel-Blues beim FCN
Und auch Nummer 262 im März 2017 war für den 1. FC Nürnberg alles andere als ein gelungenes Derby. Trainer Alois Schwartz stand massiv unter Druck, seine Mannschaft präsentierte sich auf dem Platz uninspiriert und müde. Das große Glück: Viel besser war Fürth auch nicht. So sah es lange Zeit nach einem müden Kick aus ... © Sportfoto Zink / WoZi

Zuljbuchmäßig
... bis ein gewisser Robert Zulj auftauchte und sich zum Derbyhelden schoss. Aus der Distanz flog der Ball in den Nürnberger Kasten - das hat dem kriselnden Club noch gefehlt. Im weiteren Verlauf konnte der FCN nichts mehr entgegenbringen und verlor auch den 262. Vergleich zwischen den beiden fränkischen Schwergewichten. © Sportfoto Zink / WoZi

Weiß-Grün jubelt erneut
Für den 1. FC Nürnberg war das nicht nur die zweite Derby-Pleite in Folge, sondern auch das Ende der kurzen Ära Schwartz. Der gebürtige Nürtinger wurde in der Folge entlassen, sein Nachfolger wurde Michael Köllner - der als Coach bereits für die SpVgg Greuther Fürth arbeitete. Beste Voraussetzungen also für das 263. Frankenderby im September 2017 ... © Sportfoto Zink / DaMa

Bannbrecher gegen Fürth
Frankenderby? Ja, wir reden von dem Festtag, den es für Fürth auf eigenem Feld in der Vergangenheit eigentlich immer gab. Seit 1979, um genau zu sein seit 7293 Tagen, hatte sich die Spielvereinigung ihrem Erzrivalen im Ronhof nicht mehr beugen müssen. Doch nun fährt ein anderer Club über die Stadtgrenze. Und tritt anders auf als in den zurückliegenden Lokalvergleichen. Löwen erschüttert früh die Umrahmung des Kleeblatt-Kastens, Ishak - von Teuchert trefflich eingesetzt - tunnelt den FCN kurz darauf in Führung. © Sportfoto Zink / WoZi

Bum-Bum-Behrens
In der zweiten Hälfte bleiben die Rot-Schwarzen auf der Siegerstraße: Behrens bedient Teuchert. Nürnbergs Turbodribbler erhöht auf 2:0 für den Höhenflug-Club, der sich nach Gjasulas Elfmeter-Anschluss plötzlich doch noch im Sinkflug begriffen sieht. Fürth drängt auf den Ausgleich, den Fabian Bredlow reaktionsschnell verhindert. Es ist Zeit für einen Knockout, einen derben Niederschlag. Und dieser folgt: Nachdem man an der rechten Eckfahne mehrfach versucht, die Uhr herunterlaufen zu lassen, bringt Ishak den Ball irgendwie zu Behrens, der diesen im Rutschen im linken Eck platziert. Der Schlusspunkt im 263. Frankenderby! © Sportfoto Zink / WoZi

Shalalalalalala
Frankens Nummer eins, auf diesen Sieg hatte man in der Noris sehnlichst gewartet. Logisch, dass sich Nürnbergs Feierbiester, welche die Derby-Kraftprobe endlich auch auf des Gegners Platz bestanden haben, auch auf dem Altstadtfest blicken lassen. Nürnbergs beste Fußballer machen Party, ihr Chefanweiser auch. Der Club, der sich schon in der Vorbereitung als Verein des Volkes inszeniert hatte, ist nun noch nahbarer, noch präsenter, ein Teil der Stadt, man mag ihn. © Sportfoto Zink / DaMa

Süße Rache
Doch die Antwort aus Fürth kam bereits im Rückspiel: Beim 1. FC Nürnberg gewannen die 2017/18 chronisch auswärtsschwachen Fürther mit 2:0. Es war der einzige Auswärtsdreier des Kleeblatts in dieser Saison und in Hinblick auf den Abstiegskampf ein ganz entscheidender. © Sportfoto Zink / JüRa

Biedere Nullnummer
Der Club ist wieder im Unterhaus angekommen. Nach einem Jahr ohne Derby stieg die 265. Auflage des Traditionsduelles im November 2019. Im ersten Spiel von FCN-Coach Jens Keller kristalisierte sich jedoch kein Sieger heraus. Das 0:0 half keinem so wirklich weiter. © Sportfoto Zink / Alexander Schlirf

Tristesse statt Lucky Punch
Dabei bot sich dem FCN kurz vor Schluss doch noch die Möglichkeit, drei Punkte aus dem Fürther Ronhof zu entführen. Iuri Medeiros, perfekt in Szene gesetzt worden von Fabian Schleusener, scheiterte jedoch freistehend vor Kleeblatt-Keeper Burchert und platzierte den Ball mit seinem starken linken Fuß recht deutlich neben den linken Pfosten. © Sportfoto Zink / Daniel Marr

Raum richtet's für Fürth
Das 266. Aufeinandertreffen war für den 1. FC Nürnberg die große Hoffnung, eine völlig verkorkste Saison mit einem Derbysieg vielleicht doch noch versönlich zu Ende zu bringen. Daran hatte das Kleeblatt jedoch keinerlei Interesse, besonders der gebürtige Nürnberger David Raum nicht. © imago-images

Mathenia machtlos
Das Fürther Eigengewächs, im menschenleeren Max-Morlock-Stadion erst zur Halbzeit eingewechselt, entschied mit einem platzierten Kopfball das Aufeinandertreffen für die Spielvereinigung. Christian Mathenia war zwar dran, konnte den nächsten herben FCN-Rückschlag aber nicht verhindern. © imago-images

Doppel-Nielsen in Nürnberg
Das 267. Nachbarschaftsduell in Nürnberg entscheidet ebenfalls das Kleeblatt für sich. Im Geister-Achteck trifft Havard Nielsen, der norwegische Angreifer der Weiß-Grünen, beim 3:2-Erfolg der Gäste doppelt, was... © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr

Wieder obenauf
... zur Folge hat, dass das Kleeblatt seinen Erfolgen in der Liga und in diesem Lokavergleich einen weiteren hinzufügen kann. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr

Shootingstar Shuranov
In der Rückrunde trifft Havard Nielsen erneut - gleichbedeutend mit der frühen Hausherren-Führung in Fürth. Gegen Ende einer unterhaltsamen Auseinandersetzung mit dem späteren Aufsteiger sind die Nürnberger im März 2021 einem dreifachen Punktgewinn gleichwohl näher. Kapitän Enrico Valentini und Shootingstar Erik Shuranov haben am Laubenweg die Partie gedreht. Der FCN steuert in Folge eines schwungvollen Auftritts, den Talent Shuranov sehenswert veredelt und von Valentini später zum “Gradmesser“ erhoben wird, auf einen Auswärtssieg zu, ehe… © Sportfoto Zink / Melanie Zink via www.imago-images.de

Am Ende lacht Abiama
… Dickson Abiama in der Nachspielzeit des 268. Traditionsduells der Spielvereinigung spät noch einen Punkt sichert. Nachdem Branimir Hrgota eine Itter-Hereingabe verpasst hat, ist der vor gar nicht langer Zeit noch in Nürnberg-Mögeldorf aktive Angreifer zur Stelle und stellt in diesem spannenden Nachbarschaftsstreit final auf 2:2. © Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink

Großes Selbstvertrauen, große Leidenschaft
Nein, in den vorherigen Duellen konnte der gastgebende 1. FC Nürnberg die selbstbewusste Haltung, die seine Fans in einer Choreo zelebrierten, nicht ansatzweise untermauern, liegt der bis dato jüngste Derbysieg für den Club doch ein halbes Jahrzehnt zurück. Im 269. Duell mit dem ungeliebten Nachbarn und Bundesliga-Absteiger ließ die Klauß-Elf dann aber keine Zweifel an der Existenzberechtigung derartiger Aussagen: Von Beginn an dominierte der Club die Partie, agierte aggressiv, präsent und griffig in den Zweikämpfen – und belohnte sich nach einer Viertelstunde mit der Führung. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr

Irgendwie vorgelegt, irgendwie vollendet, aber verdient getroffen
Das Tor zum Glück verbuchte zwar Neuzugang Christoph Daferner, den größten Anteil an ebendiesem hatte allerdings Tim Handwerker. Im Mittelfeld eroberte der Linksverteidiger den Ball, tankte sich dann vor bis auf den rechten Flügel. Dort, auf ungewohntem Terrain, kippte er ab und flankte mit seinem stärkeren linken Fuß auf den langen Pfosten auf Kwadwo Duah. Der Schweizer köpfte dort den Ball direkt vor das Tor und legte somit (gewollt oder ungewollt) seinem Sturmpartner Daferner mustergültig auf. Der Ex-Dresdner drückte das Leder mit der Hüfte aus kurzer Distanz über die Linie. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr

Erster FCN-Derbysieg seit 2340 Tagen
Die Führung hatten sich die Hausherren zu diesem Zeitpunkt absolut verdient. Im zweiten Durchgang wurde das Kleeblatt zwar deutlich präsenter, jedoch mangelte es an Chancen und Präsenz im letzten Drittel. Der Club setzte immer wieder Nadelstiche – und letztlich mit einem starken Spielzug eines eingewechselten Trios den Deckel drauf. Auf der linken Seite setzt sich Erik Wekesser durch und bedient anschließend Taylan Duman im Strafraum. Der wendige Feinfuß zieht mit einer Körpertäuschung an den Fürther Verteidigern vorbei in Richtung Grundlinie und legt dann auf Manuel Wintzheimer zurück, der den Ball ins Tor schiebt. Somit feierte der Club einen verdienten 2:0-Erfolg – und den ersten Derbysieg seit 2340 Tagen. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr