FCN besteht in Leeds einen echten Härtetest

27.7.2013, 18:50 Uhr
FCN besteht in Leeds einen echten Härtetest

© Sportfoto Zink

Per Nilsson und Tomas Pekhart mussten den Trip auf die Insel zum dreimaligen englischen Meister kurzfristig streichen. Während der schwedische Innenverteidiger vorsorglich wegen leichter Adduktorenproblemen geschont und durch Berkay Dabanli ersetzt wurde, fiel der Tscheche wegen einer schweren Oberschenkelprellung, die er sich im Abschlusstraining am Freitag zugezogen hatte, aus.

Pekhart dürfte damit auch das interne Duell um den einzigen freien Platz im Angriff gegen Daniel Ginczek verloren haben. Der Neuzugang von Borussia Dortmund, der zuletzt an den Zweitligisten St. Pauli ausgeliehen war, punktete auch im Duell mit den giftigen Engländern und konnte seinen sieben Vorbereitungstreffern zwei weitere hinzufügen.

Der Ausflug an die Elland Road war erst der zweite Auftritt des 1.FCN im Mutterland des Fußballs. Zuvor stand lediglich ein Spiel am 12. Oktober 1965 im Messestädte-Pokal beim FC Everton in der 113.-jährigen Vereinshistorie, das mit 0:1 verloren ging. Diesmal schien es, als wolle der Club keine Zweifel aufkommen lassen, dass nun auch ein Sieg in die Annalen eingehen sollte.

Blitzstart für den Club

Nürnberg erwischte einen perfekten Start: Nach einem Freistoß von Hiroshi Kiyotake war Ginzcek am langen Pfosten völlig frei und beförderte den Ball aus spitzem Winkel per wuchtiger Direktabnahme ins Tor (3.). Vor 9455 Zuschauern, darunter 659 Club-Fans, blieb Nürnberg auch nach dem frühen Führungstreffer sehr konzentriert. Coach Michael Wiesinger hatte den Konkurrenzkampf eine Woche vor dem Saisonstart im DFB-Pokal beim Zweitligisten SV Sandhausen vor der Partie noch einmal verbal angeheizt.

Seine Spieler zeigten hohe Laufbereitschaft und konnten auch spielerisch im letzten Testspiel absolut überzeugen. Lediglich im Abschluss fehlt hie und da die letzte Konsequenz, während die Defensive sehr sicher stand. Nach einer Stunde drohte die Partie zu einer wilden Treterei zu verkommen, nachdem der Schiedsrichter für englische Verhältnisse viel, für deutsche zu viel Toleranz beim Körpereinsatz gezeigt hatte. Vor allem den exzessiven Ellenbogeneinsatz der Engländer schien der Referee zu tolerieren.

Hitzige Auseinandersetzungen

Nach einer Rudelbildung und mehreren hitzigen Auseinandersetzungen war Javier Pinola der Leidtragende. Auf Anraten des Linienrichters wurde der aufgebrachte Argentinier zur eigenen Sicherheit ausgewechselt und durch Marvin Plattenhardt ersetzt. Erst nach dem 2:0 durch Ginzcek, der den Ball nach einem Plattenhardt-Eckball am langen Pfosten ins Tor geköpft hatte (70.), beruhigten sich die Gemüter einigermaßen in diesem deutsch-englischen Vergleich, der für den Club einen wahren Härtetest darstellen sollte. „Es war ein sehr hartes Spiel und phasenweise sehr grenzwertige. Wir haben überwiegend die Nerven behalten und uns richtig gut gewehrt“, bilanzierte Wiesinger.

Am Sonntag steigt ab 11 Uhr im Sportpark Valznerweiher die offizielle Saisoneröffnung. Sportvorstand Martin Bader und Finanzvorstand Ralf Woy werden um 12 Uhr ein paar Worte an die Fans richten, ehe ab 12:45 die Mannschaft präsentiert wird und im Anschluss ein Show-Training absolviert. Anschließend nehmen sich die Spieler ab 15.00 genügend Zeit, um Autogrammwünsche zu erfüllen. Wegen der großen Hitze findet dieses beliebte Zeremoniell in der Turnhalle statt.

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