FCN-Flugshow: So köpfelte Dovedan den Club zum Sieg

28.7.2019, 08:34 Uhr

Es ist die 53. Minute, in der Nikola Dovedan den Club und die rund 2300 mitgereisten Fans in Dresden glücklich macht. Dem Hochgefühl geht voraus, dass der erst kurz zuvor eingewechselte Oliver Sorg - wie Dovedan ein Sommerzugang - aus dem Halbfeld eine präzise Flanke an den Ösi adressiert. Und der in die Spitze stoßende Mann aus Tulln an der Donau das Spielgerät sehenswert im linken Eck platziert. Ungeahnt, sagt ein gewohnt selbstbewusster Dovedan nach Abpfiff, wären seine siegbringenden Kopfball-Qualitäten trotz 1,72-Meter-Körpergröße allerdings nicht gewesen. Bereits in seinem ersten Jahr in Heidenheim habe er mit der spielintelligenten Stirn dreimal genetzt, berichtet der 25-Jährige.

Im Luftduell mit Niklas Kreuzer ist Dovedan auch diesmal der Sieger. Und trifft dank Timing, Technik und Zutrauen aus elf Metern per formidablem Flugkopfball. "Ich habe gar nicht gesehen, wo der Ball hingeflogen ist. Ich wollte ihn in Richtung Tor köpfeln", diktiert der Niederöstereicher den korrekten Terminus im Nachbarland verwendend nachfolgend in die Notizblöcke der Journalisten.

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An einem glühend heißen Samstag ist der von einer Nasennebenhölenentzündung genesene Neu-Nürnberger vor und nach seinem Treffer an gefährlichen Aktionen beteiligt. So etwa Ende des erstens Durchgangs, als eine energische Hereingabe von links Dovedan nicht findet. Und Mikael Ishak den abprallenden Ball über den Dynamo-Kasten setzt. Oder kurz darauf, als er die Kugel ohne Bodenhaftung nach nahezu identischer Vorarbeit knapp verpasst. Auch ein zweiter Treffer war für Dovedan in Dresden drin: In der Schlussphase streicht sein strammer Schuss über das SGD-Gehäuse.

"Spielerisch ist da noch Luft nach oben" 

Abheben wie bei seinem Premierentor für den FCN will Dovedan, den Damir Canadi bereits während der gemeinsamen Altacher Zeit wertschätzte, jedoch nicht. Was auch daran liegt, dass der Club bis zehn Minuten vor der Pause auf dem Weg nach vorne, dem genuinen Arbeitsbereich seines Neuzugangs, völlig unauffällig blieb. "Spielerisch ist da noch Luft nach oben", sagt der 25-Jährige nach dem Aufeinandertreffen mit dem achtmaligen DDR-Meister. Und fordert sich und die Kollegen auf, "ruhiger am Ball zu sein und auch einmal den Kopf zu heben".

Neuer Trainer, neues System, neue Spieler: Dovedan erkennt den weiterhin vorhandenen Entwicklungsbedarf bei Nürnbergs Elitekickern, was angesichts des veritablen Umbruchs am Valznerweiher nur allzu verständlich ist. "Wenn man sieht, was für ein Potenzial wir haben, müssen wir das besser ausspielen", kritisiert der frühere ÖFB-Junior ausgelassene Konterchancen in Dresden. Den Offensivvortrag gelte es jetzt zu "verfeinern und zu verbessern". Generell, das sagt Dovedan aber auch, sei es enorm wichtig gewesen, "das wir gut gestartet sind". Drei Punkte sind drei Punkt. Der FCN hat sie dank Nikola Dovedan, der den Club und die mitgereisten Fans in Minute 53 ziemlich glücklich machte.