FCN-Generalprobe mit halber Kraft: Schäfer gibt Hoffnung

16.5.2016, 16:04 Uhr
Gut gerüstet für die Eintracht: Angeführt von einem starken Raphael Schäfer siegte der FCN in Paderborn.

© Sportfoto Zink / DaMa Gut gerüstet für die Eintracht: Angeführt von einem starken Raphael Schäfer siegte der FCN in Paderborn.

René Weiler rotierte. Aus gutem Grund natürlich, mit Blick auf das Alles-oder-Nichts-Duell mit Eintracht Frankfurt wollte er einigen Akteuren Spielpraxis geben, andere schonen - aber trotzdem das Spiel gegen den SC Paderborn natürlich nicht abschenken. Shließlich holt man sich das nötige Selbstvertrauen über Erfolgserlebnisse, sprich: Siege.

Die Generalprobe gelang, nicht nur wegen des späten Siegtores von Joker Cedric Teuchert in der 86. Spielminute. Sondern vor allem, weil Weiler Stammtorhüter Raphael Schäfer zehn Wochen nach einem Anriss der Achillessehne wieder aufbieten konnte. "Es ist wichtig, dass er wieder dabei ist. Denn er dirigiert seine Mitspieler und puscht sie auch", sagte Weiler zur Bedeutung seiner Nummer eins für seine Hintermannschaft, ja für den ganzen Verein.

In Routinier Schäfer, der einige starke Paraden zeigte, setzt der Club in den Relegationsduellen mit der Eintracht am Donnerstag (20.30 Uhr) in Frankfurt sowie vier Tage später im eigenen Stadion große Hoffnungen. Hoffnungen, die mit einem Zu-Null noch genährt werden. Das Resultat in Paderborn stimmte natürlich, der Auftritt, nunja, war den Umständen entsprechend. Auch Kevin Möhwald - der durchaus überraschend von Anfang an spielte, steht er doch bei vier Gelben Karten und also bei einer weiteren vor einer Sperre - gab zu, dass bei ihm und seinen Teamkollegen "schon in den Hinterköpfen" war, "dass es am Donnerstag in die Relegation geht".

Es wurde also mit angezogener Handbremse beim SCP agiert - und trotzdem ein Dreier eingefahren. Überraschenderweise gewann der Club gegen die Ostwestfalen mehr Zweikämpfe (53 Prozent), auch wenn der letzte Einsatz hier und da fehlte. So hatte Paderborn mehr Spielanteile (Ballbesitz: 57 Prozent) und eindeutig mehr Torschüsse (27 zu 7) vorzuweisen; und doch sah man auch, warum die Ostwestfalen schon den zweiten Abstieg hintereinander erleiden müssen. Ihnen fehlte Coolness, Struktur und irgendwo auch die nötige Klasse.

Schäfer hatte einiges zu tun und zeichnete sich ein ums andere Mal aus, bis eben Teuchert kurz vor Schluss mit der einzig nennenswerten Club-Chance im zweiten Durchgang das Siegtor erzielte, sein Premierentor für die FCN-Profis. "Man hat heute schon ein bisschen gemerkt, dass wir noch zwei Spiele vor uns haben. Aber wir haben die Aufgabe hier erledigt, 1:0 gewonnen und damit einen guten Saisonabschluss hingelegt", bilanzierte Niclas Füllkrug hernach. Schäfers Bilanz lautete: "Wir haben unsere Aufgabe erledigt und diese starke Saison gut über die Bühne gebracht."

Gegen die Eintracht kann der Club eine historisch starke Saison - 65 Punkte bedeuten die Einstellung eines Vereinsrekords in der zweiten Liga seit Einführung der Dreipunkteregel - mit dem Aufstieg noch krönen.

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