FCN-Kapitän Brecko: "Ich hab' noch nicht alles gezeigt"

13.1.2017, 06:00 Uhr
2015 kam der Slowene Miso Brecko vom 1. FC Köln zum Club.

© Sportfoto Zink / OGo 2015 kam der Slowene Miso Brecko vom 1. FC Köln zum Club.

NN: Wie hat die Mannschaft Guido Burgstallers überraschenden Abschied denn so aufgenommen?

Miso Brecko: Wir haben immer gewusst, dass etwas passieren kann. Guido hat eine Super-Hinrunde gespielt und hatte nur noch ein paar Monate Vertrag. Uns war schon klar: Wenn ein Verein wie Schalke interessiert ist, wird es schwer, ihn zu halten. Ich wusste schon zwei, drei Tage zuvor, dass etwas dran ist.

NN: Burgstaller hat nicht immer überragend gespielt, wegen seiner vielen Tore aber meist gute Kritiken bekommen. Ist das fair – auch beispielsweise im Vergleich mit Ihnen?

Brecko: Wenn wir jetzt Zweiter wären, hätten die Fans vielleicht weniger Grund, auf den einen oder anderen zu schimpfen. Wenn wir Zehnter wären und der Stürmer schießt zehn Tore, ist er trotzdem klasse – auch wenn er den Ball manchmal nur über die Linie drücken muss.

NN: Können sie nachvollziehen, dass viele Fans noch etwas mehr erwarten von Miso Brecko? Oder von Laszlo Sepsi, ihrem Kollegen auf der linken Seite?

Brecko: Ja, das kann ich. So ähnlich sehe ich das ja auch. Ich hab' noch nicht alles gezeigt, was ich kann. Spieler wie ich auf wenig spektakulären Positionen sind in ihren Bewertungen einfach stark von den Ergebnissen abhängig

NN: Fühlen Sie sich zu kritisch beurteilt? Immerhin sind Sie der Kapitän, ein Spieler mit internationaler Erfahrung und über 160 Bundesliga-Einsätzen. Die fliegen einem ja nicht zu.

Brecko: Das glaube ich auch, natürlich. Und nicht jeder hat ein Problem mit mir. Deshalb kann ich nicht sagen, dass ich mich pauschal zu schlecht gesehen oder zu schlecht bewertet fühle. Ich war nicht immer super, aber auch nicht immer katastrophal, gerade bei Niederlagen. Manchmal kriegt man zwei, drei Treffer, und du kannst als Abwehrspieler trotzdem nichts machen.

NN: Haben Sie noch einen Traum?

Brecko: Mit dem Club in die Bundesliga aufzusteigen. Es wäre ein Traum, das hier noch zu erleben. Nürnberg ist ein großer Verein.

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