Style-Check

FCN und Kleeblatt: Das sagt ein fränkischer Modeexperte zu den neuen Trikots

6.7.2021, 15:48 Uhr
Der Club und das Kleeblatt präsentieren ihr neuen Trikots.

© Zink/FCN Der Club und das Kleeblatt präsentieren ihr neuen Trikots.

Die einen halten es klassisch, die anderen polarisieren mit Fledermaus-Optik: Wir haben Glore-Gründer und Ex-Cluberer Bernd Hausmann gefragt, wer das Style-Match der neuen Trikots gewinnt: Der 1. FCN Nürnberg oder Greuther Fürth?

FCN und Kleeblatt: Das sagt ein fränkischer Modeexperte zu den neuen Trikots

© Screenshot/Röckl

Das neue Heimtrikot des Kleeblattes kommt höchst ungewöhnlich daher: Auf weißem Grund ist ein grünes Muster gedruckt, das an fliegende Fledermäuse erinnert. Der Sportausstatter Puma war hier am Werk. "So außergewöhnlich der Aufstieg der Spielvereinigung war, so außergewöhnlich ist das neue Heimtrikot", steht auf der Kleeblatt-Website in der Artikelbeschreibung.

Zirkus oder für den Dschungel?

Mit dem Tierreich hat das Design aber gar nichts zu tun, es handelt sich um "Hexacamo", eine Camouflage-Art. Die Fan-Szene amüsiert sich darüber im Netz. "Katastrophe, das hat mit einem Traditionsverein nichts zu tun, eher mit Zirkus", kommentiert etwa Norbert Reichel auf Facebook, "auch für den nächsten Bundeswehreinsatz im Dschungel geeignet", findet User Norbert Hetzner. "Ja, es ist gewöhnungsbedürftig, aber nach mehrmaligen Hinsehen richtig innovativ", kommentiert dagegen Don Vito Mario.

Auffällig sei das Trikot ohne Zweifel, findet Bernd Hausmann. Ob es einem gefällt oder nicht sei wieder eine andere Frage: "Zwei Designs, zehn Meinungen", fasst er es zusammen. "Positiv ausgedrückt, könnte man sagen, sie wagen etwas", formuliert es der Mode-Unternehmer diplomatisch. Er persönlich würde es nicht tragen, "aber ich finde es gut, dass sie sich etwas trauen". So frisch und modern, wie angekündigt, findet er dass Design allerdings nicht. "Der Camouflage-Look ist eigentlich schon ein bisschen vorbei", sagt er. "Er wirkt etwas veraltet."

FCN und Kleeblatt: Das sagt ein fränkischer Modeexperte zu den neuen Trikots

© Screenshot/Röckl

Letzten Samstag hat der Club ganz offiziell sein neues Heimtrikot vorgestellt, das diesmal wieder vom Herzogenauracher Sportausstatter Adidas stammt, nicht direkt sondern über "11teamsports", der als Ausrüster agiert. Drei weiße Streifen zieren die Schulter, die Farbe ist Weinrot. "Sehr klassisch und eigentlich nicht viel anders als das letzte", sagt Hausmann.

Stichwort Nachhaltigkeit

"Den Retro-Kragen finde ich ganz schön. Das hat man früher gerne so getragen." Ein Kriterium jenseits des Designs liegt dem Fair-Fashion-Unternehmer noch am Herzen: Nachhaltigkeit. Etwa indem man recycelte Materialien verwendet. "Da finde ich es schön, als Verein ein Zeichen zu setzen", sagt er. Im Fall des FCN-Trikots handelt es sich um recyceltes Polyester. „Ich freue mich, dass der Club zum ersten Mal mit einem neuen Trikot in die Saison geht, das ohne neu produziertes Polyester hergestellt ist. Ich hoffe, der Club kommt auch ohne neue produzierte Abstiegsängste aus. Wenn wir jetzt noch wüssten, unter welchen Arbeitsbedingungen das neue Leibchen hergestellt wird und ob es dafür sorgt, dass der Club endlich wieder aufsteigt, wäre ich wunschlos glücklich.“

Fazit: In puncto Wagemut und Auffälligkeit gewinnt das Kleeblatt, beim stimmigen Design und verwendeten Material liegt der Club vorne. Das Franken-Derby um die neuen Trikots geht also entschieden unentschieden aus.

Zur Person:

Bernd Hausmann (49) war Amateur-Fußballer beim 1. FC Nürnberg, mit 35 Jahren gründete er das Unternehmen "Glore", das fair produzierte Mode vertreibt.

8 Kommentare