Frankenfinals für die Fans von "League of Legends"

7.4.2020, 10:41 Uhr
Frankenfinals für die Fans von

© Foto: Stefan Hippel

In Zeiten der Coronakrise scheint eine "virtuelle Vergemeinschaftung" die einzige Möglichkeit zu sein, gefahrlos Zeit miteinander zu verbringen. Deshalb ist das Turnier "Frankenfinals" noch wertvoller geworden, findet der Fürther Medienpädagoge und Fußballfan Klaus Lutz, der normalerweise an den Wochenenden die Spiele der SpVgg Greuther Fürth im Ronhof als Reporter für Blinde schildert.

Die größte fränkische eSport-Veranstaltung des Jahres, die zuletzt im Nürnberger Z-Bau stattfand, kommt dieses Jahr zu den Zockern nach Hause. Den Gewinnern des Computerspiels "League of Legends" winken Preisgelder in Höhe von 1300 Euro. Es ist eine Mischung aus Strategie- und Rollenspiel, die zeitweise über 100 Millionen Menschen pro Monat weltweit an die Bildschirme bringt. Veranstalter sind die Medienfachberatung des Bezirks Mittelfranken und der Verein TheLanCrancks. Der genaue Zeitplan steht erst nach Anmeldung der Teams fest.

"Aus Sicht der Medienpädagogik ist die Auseinandersetzung mit den Medienvorlieben der Jugendlichen wichtig", findet Lutz. Computerspiele im Allgemeinen und eSport im Speziellen gehörten, vor allem bei Jungen, aktuell zu den bevorzugten medienbezogenen Freizeitbeschäftigungen.

Die Begleitung von eSport-Turnieren zeige, "dass es hier neben dem Spielen vor allem um Gemeinschaft geht. eSport ist wesentlich mehr als nur Zocken". Exemplarisch für eine gelungene Initiative im Bereich der bayerischen Jugendarbeit stünden die Frankenfinals.

Für die in dieser Szene engagierten Jugendlichen sei eSport "eine Bühne, um sich auszudrücken, etwas selbst zu organisieren, das eigene Können zu präsentieren". Und es sei ein Ort, um mit Leuten zusammen zu spielen, Kontakte zu knüpfen, sich zu vernetzen und Freundschaften zu schließen.

In Deutschland müssen sich die engagierten Jugendlichen selbst organisieren, um sich eine Bühne zu schaffen. In anderen Ländern wie Dänemark, weiß Lutz, gebe es bereits öffentliche Räume für Turniere und Training. "Computerspiele sind längst nicht nur mehr reiner Zeitvertreib, sondern stellen vor allem für Jungen einen wesentlichen Sozialisationsfaktor dar."

Jugendliche hätten nach wie vor ein großes Interesse, zusammen zu spielen und sich auch persönlich zu treffen. Computerspielgemeinschaften seien oft feste Gruppen, die sich online als auch offline treffen. "Die Zugehörigkeit zu einer Mannschaft ist ihnen sehr wichtig."

InfoEine Anmeldung bei den Frankenfinals für Vierer-Teams ist noch bis 4. Mai möglich über die Internetseite www.frankenfinals.de

Weitere Informationen über die Organisatoren TheLanCrancks gibt es außerdem unter: www.thelancrancks.de

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