Fürth mit breiter Brust zum Kellerkind

22.11.2007, 00:00 Uhr
Fürth mit breiter Brust zum Kellerkind

© Zink

Abstiegskandidat gegen Überraschungsmannschaft könnte die Überschrift zu diesem ungleichen Duell lauten, schließlich rangiert Paderborn derzeit mit acht Punkten Rückstand zum rettenden Ufer auf dem vorletzten Platz der Zweiten Bundesliga. Als einziges Team im bezahlten deutschen Fußball haben die Westfalen in dieser Saison noch kein Spiel gewonnen, während die auf Platz fünf liegenden Fürther mit zuletzt zwei Siegen in fremden Stadien aufwarten können. «Wir fahren da hin, um zu gewinnen. Für uns zählt nur ein Sieg«, verdeutlicht die Aussage von Fürths Martin Lanig die bestehenden Kräfteverhältnisse.

Von einem Selbstläufer will in Fürth trotz klarer Favoritenstellung aber keiner sprechen. Zum einen, weil dem vor Saisonstart neuformierten Team der Killerinstinkt fehlt, wie zuletzt das 1:1 gegen klar unterlegene Freiburger zeigte. Zum anderen ist Paderborn nicht so schlecht, wie es allein der Tabellenstand vermuten lassen könnte - sagt SpVgg-Trainer Bruno Labbadia: «Die haben nur ein Spiel mit mehr als einem Tor Unterschied verloren. Sie sind eine kompakte Mannschaft, die sehr diszipliniert spielt.«

Ein Sturmlauf der Gastgeber ist also nicht zu erwarten. Fürth wird sich seine Möglichkeiten erspielen müssen, wobei das in dieser Saison nicht das Problem ist. Schon eher das Ausnutzen der Torchancen, wie die mit 22 Treffern in 13 Spielen sicher nicht schlechte, aber keinesfalls überragende Quote belegt. Mit vielen Torschussübungen und verschiedenen offensiven Spielformen versuchte Labbadia in den letzten Trainingseinheiten, diesem Manko zu begegnen. «Wir haben da richtig Gas gegeben, und genau das wollen wir auch in Paderborn umsetzen«, lässt der in die Startelf gerückte Sturmtank Aleksandar Kotuljac keine Zweifel an der Ausrichtung. Wobei er sich bei aller mannschaftsdienlichen Arbeit als durchsetzungfähige Anspielstation durchaus selbst in die Pflicht nimmt: «Wenn ich mal ein Tor mache, wär’ das vielleicht auch nicht schlecht.«

Ein Anspruch, den auch manch anderer von Labbadias Mannen haben darf. Gerade das Mittelfeld bereitet gegnerischen Abwehrreihen nicht gerade übermäßiges Kopfzerbrechen. Mit Ausnahme des in dieser Saison bereits viermal erfolgreichen Martin Lanig, der nach abgesessener Gelbsperre wieder dabei ist. Ein Umstand, der wohl auch durch die Rückkehr von Marco Caligiuri nach endgültig auskuriertem Muskelfaserriss im Oberschenkel nicht unbedingt eine Änderung erfahren dürfte, eher muss wohl Daniel Adlung Platz machen in der Startelf. Auch der Deutsch-Italiener wartet noch immer auf sein erstes Pflichtspieltor im Trikot der SpVgg. «Aber er wirkt richtig saftig. Der Junge hat wieder Power«, sagt zumindest Labbadia. Den Nachweis darf Caligiuri am Freitagabend bringen.

Paderborn: Kruse - Fall, Djurisic, Döring, de Graef - Sinkala, Gouiffe à Goufan - Schüßler, Krupnikovic, Koen - Löbe / Fürth: Kirschstein - Felgenhauer, Biliskov, Karaslavov, Achenbach - Caligiuri (Nehrig), Judt, Lanig, Burkhardt - Reisinger, Kotuljac / SR: Schößling (Leipzig).

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