Heimspiele am Wochenende unter 2G-Plus

"Blaue Augen": Nur 25 Prozent Auslastung tun Kleeblatt und Club finanziell sehr weh

22.11.2021, 15:24 Uhr

Beim Gastspiel der Fürther in Mönchengladbach durften am Samstag noch maximal 48.500 Zuschauer dabei sein, 38.621 kamen. Am nächsten Wochenende wird es in Frankens Stadien dagegen sehr leer sein.  © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

Wenn das Kleeblatt am Samstag gegen Hoffenheim den 23. Anlauf nimmt, endlich das erste Bundesliga-Heimspiel zu gewinnen, werden nur 4625 Menschen dabei sein dürfen. Die Begrenzung auf maximal 25 Prozent der Kapazität wird für eine Minuskulisse sorgen, die dem Verein auch finanziell wehtut. "Pro Heimspiel fehlt uns mit dieser Regelung ein sechsstelliger Betrag", sagt Geschäftsführer Holger Schwiewagner. Hinzu kommt, dass der organisatorische Aufwand nahezu identisch ist mit dem bei einer Vollauslastung - es braucht ja trotzdem viele Ordner, die auf die Einhaltung der Regeln achten.

Mit 14.000 Zuschauern im Schnitt haben sie in Fürth für diese Saison geplant, im Oktober wurden sogar nochmal 500 neue Dauerkarten verkauft, weil die Signale aus der Politik eindeutig waren. Doch nach ein paar Spielen mit fünfstelligen Zuschauerzahlen brechen jetzt wieder vergessen geglaubte Zeiten an. Schwiewagner geht trotz der Beschränkung davon aus, dass jeder der 6500 Dauerkarteninhaber am Samstag ins Stadion kommt, sofern er oder sie das möchte. „Es gibt immer eine gewisse No-Show-Rate“, so Schwiewagner.

Mehr Sorge bereitet ihm, wie mehr als 4000 Menschen so kurzfristig zwischen Freitagabend und Samstagnachmittag getestet werden sollen. Die Infrastruktur dafür ist vor einiger Zeit ja auf ein Minimum reduziert worden, auch die Corona-Teststation neben dem Sportpark Ronhof ist längst wieder abgebaut. "Die Pandemie hat uns wieder getroffen", sagt der Fürther Geschäftsführer. "Wir versuchen trotzdem, den Menschen, die geimpft oder genesen sind, ein normales Leben zu ermöglichen." Ein Leben mit Fußballspielen - auch wenn deren Ergebnisse in Fürth zuletzt nicht immer erfreulich waren.

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Club wartet Beschlüsse ab

Beim 1. FC Nürnberg hatte man bereits am Freitag auf die aktuellen Corona-Entwicklungen und Kabinettsbeschlüsse der Bayerischen Landesregierung reagiert und den Kartenvorverkauf für die Heimspiele am kommenden Sonntag gegen den FC St. Pauli sowie am 4. Dezember gegen Holstein Kiel gestoppt. Ansonsten möchte der Verein erst die am Dienstag vom Landtag gefassten rechtskräftigen Beschlüsse abwarten, die für die Auslastung sowie Sicherheits- und Hygieneregeln im Max-Morlock-Stadion bindend sein werden.

In der aktuellen Folge des Club-Podcasts "Ka Depp" von nordbayern.de deutete Aufsichtsratschef Thomas Grethlein an, dass die erneute Reduzierung der Zuschauerkapazitäten für den Fußball-Zweitligisten wirtschaftlich eine enorme Belastung wäre: "Spiele mit 12.500 Zuschauern würden uns schon Schmerzen bereiten", gestand Grethlein. Sollten sogar wieder Geisterspiele drohen, "hätten wir am Saisonende ziemlich blaue Augen".