Viele Tabus

Normales Fußball-Fest? Acht Dinge, die wir bei der WM in Katar nicht sehen werden

Alexander Aulila

Online-Redaktion

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20.11.2022, 11:03 Uhr
Beim Torjubel dem Sitznachbarn um den Hals fallen? Für viele Fans ist das völlig normal - schließlich ist Fußball ein Sport, der von den Emotionen lebt. Zu viele davon sollten Fans in Katar aber nicht öffentlich zeigen, denn: Der Austausch von Zärtlichkeiten ist im konservativen Land gar nicht gerne gesehen. Und das nicht nur im Stadion, sondern allgemein in der Öffentlichkeit.
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Austausch von Zärtlichkeiten

Beim Torjubel dem Sitznachbarn um den Hals fallen? Für viele Fans ist das völlig normal - schließlich ist Fußball ein Sport, der von den Emotionen lebt. Zu viele davon sollten Fans in Katar aber nicht öffentlich zeigen, denn: Der Austausch von Zärtlichkeiten ist im konservativen Land gar nicht gerne gesehen. Und das nicht nur im Stadion, sondern allgemein in der Öffentlichkeit. © IMAGO / Bernd König

Ein kühles Bier zum Sport-Spektakel - in vielen Stadien überhaupt kein Problem. Katar hingegen hat den Konsum von Alkohol in der Öffentlichkeit schon vor langer Zeit verboten. Es gelten zwar einige Ausnahmen, wie zum Beispiel in Hotelbars oder beim Fan-Festival der Fifa, bei dem auch rund um die Stadien ab 18.30 Uhr Alkohol ausgeschenkt werden darf. Während der Partie im Stadion sind alkoholische Getränke allerdings tabu. Da helfen auch die vehementen Forderungen des Fifa-Sponsors Anheuser-Busch nichts.
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Bier im Stadion

Ein kühles Bier zum Sport-Spektakel - in vielen Stadien überhaupt kein Problem. Katar hingegen hat den Konsum von Alkohol in der Öffentlichkeit schon vor langer Zeit verboten. Es gelten zwar einige Ausnahmen, wie zum Beispiel in Hotelbars oder beim Fan-Festival der Fifa, bei dem auch rund um die Stadien ab 18.30 Uhr Alkohol ausgeschenkt werden darf. Während der Partie im Stadion sind alkoholische Getränke allerdings tabu. Da helfen auch die vehementen Forderungen des Fifa-Sponsors Anheuser-Busch nichts. © IMAGO/Andrea Staccioli / Insidefoto

Immer wieder tauchen Berichte und Vorwürfe auf, wonach Frauen sowie lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LGBTQI+) in Katar diskriminiert würden. Tamim bin Hamad Al Thani, Emir von Katar, hatte mit Blick auf die WM noch zu beschwichtigen versucht - bei der WM seien alle Gäste willkommen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung. Einer TV-Recherche aus Schweden zufolge hatten es aber drei von 69 Hotels in Katar abgelehnt, homosexuelle Gäste aufzunehmen. Die Fifa wollte eingreifen, blieb in ihren Handlungen allerdings gewohnt vage.
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LGBTQI+

Immer wieder tauchen Berichte und Vorwürfe auf, wonach Frauen sowie lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LGBTQI+) in Katar diskriminiert würden. Tamim bin Hamad Al Thani, Emir von Katar, hatte mit Blick auf die WM noch zu beschwichtigen versucht - bei der WM seien alle Gäste willkommen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung. Einer TV-Recherche aus Schweden zufolge hatten es aber drei von 69 Hotels in Katar abgelehnt, homosexuelle Gäste aufzunehmen. Die Fifa wollte eingreifen, blieb in ihren Handlungen allerdings gewohnt vage. © IMAGO IMAGES/Reporters, NNZ

Verboten sind Spielerfrauen in Katar natürlich nicht, die ersten Verbände raten den Freundinnen und Ehefrauen der Fußballer aber bereits von einer Reise nach Katar ab oder untersagen die Anreise komplett. Der dänische Fußballverband habe sich entschieden, "den Reiseverkehr nach Katar in Verbindung mit der Weltmeisterschaft zu minimieren“, hieß es in einer Erklärung. Und auch beim DFB gab es erhebliche Probleme bei der Unterbringung der Spielerfrauen: Hotels seien kaum verfügbar und extrem überteuert. Und vielleicht hat das Zögern auch etwas mit dem nächsten Punkt zu tun. 
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Spielerfrauen

Verboten sind Spielerfrauen in Katar natürlich nicht, die ersten Verbände raten den Freundinnen und Ehefrauen der Fußballer aber bereits von einer Reise nach Katar ab oder untersagen die Anreise komplett. Der dänische Fußballverband habe sich entschieden, "den Reiseverkehr nach Katar in Verbindung mit der Weltmeisterschaft zu minimieren“, hieß es in einer Erklärung. Und auch beim DFB gab es erhebliche Probleme bei der Unterbringung der Spielerfrauen: Hotels seien kaum verfügbar und extrem überteuert. Und vielleicht hat das Zögern auch etwas mit dem nächsten Punkt zu tun.  © IMAGO / ActionPictures

Ganz generell soll auch außerehelicher Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau in Katar Probleme bereiten. Es gebe "eine Art Sexverbot", erklärte eine Quelle der britischen Polizei der britischen Zeitung Daily Star. Für unehelichen Geschlechtsverkehr sind in Katar bis zu sieben Jahre Gefängnis möglich.
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Außerehelicher Sex

Ganz generell soll auch außerehelicher Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau in Katar Probleme bereiten. Es gebe "eine Art Sexverbot", erklärte eine Quelle der britischen Polizei der britischen Zeitung Daily Star. Für unehelichen Geschlechtsverkehr sind in Katar bis zu sieben Jahre Gefängnis möglich. © Christin Klose/dpa-tmn

Ob im Stadion, im Straßenverkehr oder in anderen Situationen: Der Mittelfinger ist ein unhöfliches, aber effizientes Mittel der Kommunikation. Und in Katar verboten. Denn er zählt als "beleidigendes Verhalten", welches im Wüstenstaat nicht gerne gesehen wird. Auch Fluchen ist verboten. Wer gegen diese Regeln verstößt, kann im schlimmsten Fall sogar im Gefängnis landen.
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Beleidigendes Verhalten

Ob im Stadion, im Straßenverkehr oder in anderen Situationen: Der Mittelfinger ist ein unhöfliches, aber effizientes Mittel der Kommunikation. Und in Katar verboten. Denn er zählt als "beleidigendes Verhalten", welches im Wüstenstaat nicht gerne gesehen wird. Auch Fluchen ist verboten. Wer gegen diese Regeln verstößt, kann im schlimmsten Fall sogar im Gefängnis landen. © Jasper Juinen, dpa

Seit geraumer Zeit haben Nutzerinnen von Messengern wie Skype, WhatsApp oder Facebook Messenger ein Problem: Video- und Sprachanrufe funktionieren nicht mehr. Eine offizielle Erklärung dafür gibt es nicht, einen möglichen Grund liefert aber die Gulf Times, eine englischsprachige Zeitung aus Katar: Im Telekommunikationsgesetz Katars ist festgelegt, dass niemand solche Dienste ohne eine Lizenz des zuständigen Ministeriums anbieten darf. Für Touristinnen und Touristen heißt das: Kurze Videotelefonate mit der Familie oder Freunden zu Hause sind während der WM nicht ganz so einfach. 
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Sprach- und Videoanrufe

Seit geraumer Zeit haben Nutzerinnen von Messengern wie Skype, WhatsApp oder Facebook Messenger ein Problem: Video- und Sprachanrufe funktionieren nicht mehr. Eine offizielle Erklärung dafür gibt es nicht, einen möglichen Grund liefert aber die Gulf Times, eine englischsprachige Zeitung aus Katar: Im Telekommunikationsgesetz Katars ist festgelegt, dass niemand solche Dienste ohne eine Lizenz des zuständigen Ministeriums anbieten darf. Für Touristinnen und Touristen heißt das: Kurze Videotelefonate mit der Familie oder Freunden zu Hause sind während der WM nicht ganz so einfach.  © Catherine Waibel, dpa-tmn

Auch die Kleiderordnung in Katar ist konservativ: Das Tragen von Shorts und kurzen Röcken, von tief ausgeschnittenen Oberteilen oder transparenter Kleidung ist nicht erwünscht. Schultern und Knie sollten immer von Kleidung bedeckt sein, zu freizügig sollten sich Fans auch nicht kleiden.
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Freie Kleiderwahl

Auch die Kleiderordnung in Katar ist konservativ: Das Tragen von Shorts und kurzen Röcken, von tief ausgeschnittenen Oberteilen oder transparenter Kleidung ist nicht erwünscht. Schultern und Knie sollten immer von Kleidung bedeckt sein, zu freizügig sollten sich Fans auch nicht kleiden. © IMAGO/STR