Gegner-Check: Hier muss der Club gegen Gladbach aufpassen

10.5.2019, 05:40 Uhr
Gegner-Check: Hier muss der Club gegen Gladbach aufpassen

© Sebastian Gollnow/dpa

So ist die Lage

Am 20. Spieltag war Borussia Mönchengladbach auf Rang zwei, punktgleich mit dem FC Bayern München, noch schärfster Verfolger des inzwischen eingeholten Spitzenreiters Borussia Dortmund. Von den kommenden zwölf Partien gewannen die Fohlen jedoch nur noch zwei. Und nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg, darunter die aus Nürnberger Sicht bittere 0:1-Niederlage beim Club-Relegationskonkurrenten VfB Stuttgart, droht der Traditionsverein nicht mehr nur die Champions League zu verpassen, sondern komplett aus den internationalen Rängen zu rutschen. Das Gastspiel zum Saisonfinale beim Namensvetter in Dortmund dürfte die Angelegenheit nur noch erschweren.

23 Millionen Euro investierte man vor der Saison erstmals in einen einzigen Spieler. Alassane Plea wechselte vom Erstligisten OGC Nizza und kann getrost als Volltreffer bezeichnet werden. Der 26-jährige französische Nationalspieler weiß zu liefern und liegt mit zwölf Treffern im vereinsinternen Ranking ganz vorn.

((ContentAd)Trotz Plea: Die Torausbeute. Mönchengladbach litt bis zum 2:2 gegen Hoffenheim am vergangenen Spieltag an akuter Torarmut. In den elf Partien zuvor gelangen dem Team lediglich acht Treffer – so wenige wie sonst nur den Kellerkindern Hannover 96 und dem 1. FCN.

Im Fokus

Als Spieler feierte Dieter Hecking sein Bundesligadebüt im Trikot der Borussia. 33 Jahre später kehrte der ehemalige Coach des 1. FC Nürnberg als Trainer zurück. Der 54-Jährige übernahm im Dezember 2016 das Amt von Andre Schubert und führte die abstiegsbedrohte Mannschaft vom Niederrhein wieder ans obere Tabellendrittel heran. Obwohl sein Vertrag zum Jahreswechsel erst bis 2020 verlängert worden war, entschied sich Sportdirektor Max Eberl überraschend um und verpflichtete Marco Rose vom österreichischen Double-Sieger RB Salzburg als Nachfolger. In der Kehrtwende und dem Vertrauensverlust wähnen viele den Ursprung für den rapiden Niedergang, der das Team auf Rang sechs liegend in Zugzwang und Hecking womöglich um einen erfolgreicheren Abschied bringt.

 

Das Hinspiel

Dem Club bot sich die erste Chance der Partie, doch den Schuss von Alexander Fuchs fälschte Abwehrspieler Louis Jordan Beyer glücklich an die Latte ab. Den Kopfball des nachsetzenden Adam Zrelak lenkte Borussen-Keeper Yann Sommer dann reflexartig über das Tor. Nürnberg spielte in der Folge ansehnlich mit. Beiden Teams mangelte es jedoch an Präzision beim Abschluss. Wie so oft in dieser Saison fand dann aber doch der Gegner einen Weg ins Ziel: Thorgan Hazard besorgte zwei Minuten nach dem Seitenwechsel die Führung für die Gastgeber, die sich kaum mehr ernsthaft um den Sieg sorgen mussten. Erst recht nicht, nachdem Millioneneinkauf Alassane Plea mit dem 2:0 in der 86. Minute alles klargemacht hatte.

Wer/Was ist neu?

Vor wenigen Tagen eröffnete Mönchengladbach ein eigenes Fußballmuseum. Zu diesem Anlass holte das Fachmagazin "kicker" auch ein Versäumnis nach. Stürmerlegende Uwe Rahn lag in der Bundesligasaison 1986/87 im Fernduell um die Torjägerkanone einen Treffer hinter Fritz Walter vom VfB Stuttgart. Mit zwei Toren beim 4:0 gegen den 1. FC Nürnberg fing Rahn am letzten Spieltag seinen Kontrahenten aber noch ab. Die vorschnell an Walter adressierte Trophäe erreichte Rahn nun mit 32 Jahren Verspätung im Rahmen der feierlichen Eröffnung der Fohlenwelt.

Und sonst so?

Als am Mittwoch das Champions-League-Spektakel zwischen dem FC Liverpool und dem FC Barcelona (4:0) 15 Minuten ruhte, dröhnte aus den Stadionboxen die Gladbach-Hymne "Elf vom Niederrhein". Die Borussia verbindet mit dem Team von der Anfield Road seit 1991 eine Fanfreundschaft. Damals spendete der Klub 21 000 Mark an die Hinterbliebenen der Hillsborough-Katastrophe, wie der Kölner "Express" berichtet.

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