Glanzloser Pflichtsieg bei Labbadias Ex-Klub

6.8.2007, 00:00 Uhr
Glanzloser Pflichtsieg bei Labbadias Ex-Klub

© Zink

Stefan Reisinger musste im Stadion am Böllenfalltor überraschend mit der Ersatzbank Vorlieb nehmen. Statt des in der Vorbereitung wiedererstarkten Angreifers beorderte Labbadia Bernd Nehrig an die Seite des Brasilianers Cidimar in den Sturm. Für den grippekranken Leo Haas beackerte Daniel Adlung die linke Außenbahn. Eine Position, die der 19-Jährige erst einmal bekleidete und erneut ziemlich blass blieb.

Vor allem mit der Personalie Nehrig sollte Labbadia an seiner alten Wirkungsstätte aber Recht behalten. Der 20-jährige Neuzugang von der SpVgg Unterhaching hätte schon nach 16 Minuten seinen Einsatz erstmals rechtfertigen können. Doch eine Hereingabe von Marco Caligiuri drosch er freistehend vor dem Darmstädter Gehäuse in die Wolken. Zuvor hatte der neue Kapitän Daniel Felgenhauer mit einem Weitschuss angedeutet, dass das Fürther «Kleeblatt» nach einer verschlafenen Anfangsphase, in der sich die Hausherren keinesfalls versteckten, nun das Spielgeschehen mehr in die eigene Hand nehmen wollte.

Angreifer Nehrig stand zweimal goldrichtig

In der 26. Minute sollte sich der größere Aufwand erstmals auszahlen: Nach einer weiteren Caligiuri-Flanke stand Nehrig goldrichtig und verlängerte den Ball per Kopf ins lange Eck zur 1:0-Führung, die inzwischen verdient war. Der Fürther Zweitligist hatte die Partie nun im Griff und ließ den Ball mit der nötigen Ruhe durch die eigenen Reihen laufen. Die «Lilien», bei denen das neue Fürther Trainerduo Labbadia/Sözer zuvor bereits gemeinsam unter Vertrag stand, war lediglich durch den agilen Michael Anicic gefährlich. Der 32-jährige Darmstädter deckte die vorhandenen Abstimmungsprobleme in der Hintermannschaft des klar favorisierten Zweitligisten mehrfach auf. Zudem bereitete der ehemalige Club-Spieler Christian Wiesner mit seinen Dribbelkünsten Felgenhauer des öfteren Probleme.

Vor allem in der Rückwärtsbewegung zeigte Fürth noch große Schwächen und ließ dem Gegner zu viel Platz zum Kontern. Das eigene Angriffsspiel wurde zudem zu behäbig vorgetragen. Der in der Defensive starke Spielgestalter Thorsten Burkhardt agierte zu sehr in die Breite, anstatt das Spiel schnell zu machen. Die beiden Angreifer Cidimar und Nehrig hingen so weitestgehend in der Luft, weshalb Fernschüsse ein probates Mittel blieben. In der 32. Minute scheiterte Burkhardt mit einem Versuch an Torhüter Bastian Becker.

Nach dem Seitenwechsel legten die Hausherren einen Gang zu und machten deutlich, dass sie ihre Außenseiterchance durchaus am Schopfe packen wollten. Einmal mehr nutzt Anicic den freien Raum und legte auf den mitgelaufenen Rudolph Hübner ab, der den Ball am verdutzten Sascha Kirchstein zum Ausgleich ins kurze Eck schob (67.). Nachdem sich der bereits gelbverwarnte Torschütze beim Jubeln aber des Trikots entledigte, schickte ihn Schiedsrichter Christian Fischer den Regel entsprechend mit der Ampelkarte vom Feld.

Den numerischen Vorteil wiederum wussten die Fürther für sich zu nutzen. Der für Caligiuri eingewechselte Reisinger düpierte auf der rechten Außenbahn seinen Gegenspieler und bediente den bereits lauernden Nehrig mustergültig, der wiederum aus kurzer Distanz eiskalt zum 2:1 verwandelte (76.). Fürth hatte sich nun wieder gefangen und tat nach der erneuten Führung mehr für das Spiel und beschränkte sich nicht nur auf das Verwalten des Vorsprungs. In der zweiten Minute der Nachspielzeit sorgte der eingewechselte Stürmer Stefan Maierhofer nach einem Eckball mit einem wuchtigen Kopfstoß für den schmeichelhaften 3:1-Schlusspunkt.

Darmstadt: Becker - Remmers (82. Glasner), Rasch, Bodnar, Wiesner - Jovanovic, Szollar, Pellowski (85. Heß), Hübner - Anicic (78. Soriano) - Eidelwein / Fürth: Kirschstein - Felgenhauer, Biliskov, Karaslavov, Achenbach - Caligiuri (72. Lanig), Judt, Burkhardt, Adlung (60. Reisinger) - Nehrig (80. Maierhofer), Cidimar / SR: Fischer (Hemer) / Tore: 1:0 Nehrig (26.), 1:1 Hübner (67.), 1:2 Nehrig (76.), 1:3 Maierhofer (90+2) / Zuschauer: 5400 / Gelbe Karten: Wiesner - Biliskov, Kirschstein / Gelb-Rote Karte: Hübner wegen unsportlichen Verhaltens (68.).

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