Greuther Fürth: Viele Ausfälle, keine Klagen

21.9.2007, 00:00 Uhr

Sollte sich Bruno Labbadia um die weiße Weste der SpVgg sorgen, ließ er es sich gestern nicht anmerken. Demonstrativ unaufgeregt gab der Cheftrainer des Kleeblatts bekannt, dass er erstmals in dieser Saison auf eine nennenswerte Anzahl von Spielern verzichten muss.

Stürmer Cidimar (Innenbandanriss), Innenverteidiger Asen Karaslavov (Muskelfaserriss) und Mittelfeldspieler Juri Judt (Angina) fehlen gegen Aachen definitiv. Flügelmann Daniel Adlung (starke Prellung der großen Zehe) und Stürmer Stefan Reisinger (muskuläre Probleme) sind zumindest Wackelkandidaten. Doch wo mancher seiner Kollegen in ähnlicher Lage ein vielstrophiges Klagelied angestimmt hätte, sagte Labbadia nur: «Das ist für uns kein Thema.»

Der 41-jährige Fußballlehrer neigt eigentlich dazu, ein funktionierendes Team nicht ohne Grund zu ändern. Aber wenn ihn, wie jetzt, äußere Umstände dazu zwingen, scheint es ihm sogar Freude zu machen, ein bisschen zu experimentieren. So dürfen sich die rund 10 000 Zuschauer, die im Ronhof erwartet werden, darauf einstellen, dass Thorsten Burkhardt diesmal anstelle von Judt den Abräumer vor der Abwehr gibt. Bisher war der schlaksige Techniker, genannt «Burkinho», eher als Angreifer in Erscheinung getreten.

Ein Mann mit ähnlich klangvollem Spitznamen führt die Delegation des Gegners an. Guido «Diego» Buchwald (46), Weltmeister 1990 und legendärer Maradona-Zermürber, hat bei der Alemannia vor dieser Saison den glücklosen Michael Frontzeck abgelöst. Labbadia und Buchwald haben als Spieler des Öfteren die Schienbeine gekreuzt, und die Erinnerung des früheren Torjägers an den langjährigen defensiven Mittelfeldspieler des VfB Stuttgart ist eindeutig negativ: «Das war schon eine unangenehme Kante.»

Labbadia geht davon aus, dass die traditionell robusten Aachener heute ähnlich konsequent verteidigen werden, wie es ihr Trainer früher getan hat. «Das wird eine ganz harte Nuss.» Den Ärger nach dem 0:0 im Rhein-Energie-Stadion - «da war für uns mehr drin» - haben die Fürther laut Labbadia bereits abgehakt. Freilich erhofft er sich von seiner Mannschaft heute deutlich mehr klare Offensivaktionen als am vergangenen Sonntag.