Österreich liefert Deutschland heißen EM-Kampf

Antreiber Steinert schiebt das DHB-Team zum zweiten Sieg

16.1.2022, 19:22 Uhr
Half entscheidend mit den Stein Österreich aus dem EM-Weg zu räumen: Erlangens Christoph Steinert. 

© Marijan Murat/dpa Half entscheidend mit den Stein Österreich aus dem EM-Weg zu räumen: Erlangens Christoph Steinert. 

Anlaufschwierigkeiten hat das neuformierte DHB-Team nicht nur beim EM-Auftakt gegen Belarus. Auch im zweiten Vorrundenspiel gegen Österreich ließ die Nationalmannschaft zunächst Zweifel am Sieg aufkommen. Das 34:29 (15:16) gegen eine lange Zeit widerstandsfähige Auswahl aus Austria schiebt die Mannschaft von Alfred Gislason dennoch in Richtung Hauptrunde.

Mitwirken bei der Fortsetzung eines aus DHB-Sicht bislang erfreulichen Turniers soll dann auch wieder Julius Kühn. Das hoffen sie zumindest. Kurz vor dem Duell mit Österreich war der Rückraum-Routinier positiv getestet und in ein Quarantäne-Hotel verfrachtet worden. Gegen Belarus hatte Kühn sechsmal getroffen. Dass ausgerechnet auch Kühn, nun Deutschlands erster Corona-Fall bei der EM, vor dem Start ins Kontinentalturnier gesagt hatte, "dass wir nur gesund bleiben müssen, um relativ weit zu kommen", wirkte im Nachgang gleichwohl wie ein schlechter Scherz. Die Gruppenphase ist für den 28-Jährigen gelaufen. Nach zwei negativen PCR-Tests könnte Kühn in der Hauptrunde trotzdem erneut zum Faktor werden.

Fehlstart wie am Freitag

Kein Faktor gegen Österreich war zunächst Christoph Steinert. Im zweiten Gruppenspiel übernahm Timo Kastening, den man als Rechtsaußen bereits beim Auftakt erwartet hatte, für den Erlanger auf seiner angestammten Position. Und musste mit ansehen, dass Deutschland wie schon am Freitag der Start in die Partie ziemlich missriet. Der Außenseiter führte nach sechs Minuten mit 3:0.

Es bedurfte Till Klimpke, um Deutschland ins Spiel zurückzuholen. Weil der Torwart aus Wetzlar eine Parade an die nächste reihte und Kühn-Vertreter Sebastian Heymann wuchtig aus dem Rückraum feuerte, setzte sich das DHB-Team in der elften Minute durch ein Kastening-Tor erstmals ins Vordertreffen.

Ein emotionales ÖHB-Team ließ sich allerdings nicht abschütteln. Österreich blieb couragiert im Abschluss und hätte zur Halbzeit sogar mit zwei Toren Vorsprung geführt, wäre Heymann nicht mit der Pausensirene ein weiterer Prachtwurf geglückt.

Steinert sorgt für neuen Schwung

Gedreht hatte Deutschland das Ergebnis kurz nach Wiederbeginn gleichwohl. Dank Steinert, der mit seiner Abwehrstärke und Konsequenz vor der gegnerischen Kiste nun wichtig wurde. Drei Tore des Erlangers, ob nach Kempa-Zuspiel oder mit Wurfgewalt, ließen das DHB-Team das erstaunlich lange Zeit knappe Match in Führung gestalten. 24:21 hieß es nach dem vierten Treffer Steinerts, 30:26 nach einem von Kastening abgeschlossenen Konter. Österreich war nach hartem Kampf besiegt.

Am Dienstag (18 Uhr, ZDF) gegen Polen strebt das DHB-Team den dritten Sieg im dritten Vorrundenspiel an. Und das vielleicht sogar einmal ohne Anlaufschwierigkeiten.

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