Obling rettet den Punkt kurz vor Schluss

Ein gefühlter Sieg: Der HCE lässt gegen Lemgo nicht locker

Andreas Pöllinger

Sport-Redaktion

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5.3.2023, 17:59 Uhr
Diese Parade gegen Lemgos Leve Carstensen sicherte einen Punkt: Bertram Obling hielt kurz vor Schluss in Nürnberg großartig. 

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Diese Parade gegen Lemgos Leve Carstensen sicherte einen Punkt: Bertram Obling hielt kurz vor Schluss in Nürnberg großartig. 

Dass das funktionierende Zusammenspiel von Mannschaft und Fans ein großer Vorteil ist, hatte Raul Alonso schon vor der Partie gegen den TBV Lemgo Lippe betont. "An guten Tagen können wir eine einzigartige Bindung zu unserem Publikum finden", erklärte Erlangens Coach. Auch weil der HCE diese Bindung bei seinem ersten Heimspiel im neuen Jahr nicht lange suchen musste, gelang der Vortrag gegen den Altmeister. Nach einem stimmungsvollen Auftritt, bei dem Erlangen mit enormem Einsatz aufwartete, blinkte am Sonntag am Kurt-Leucht-Weg ein 31:31 (16:16) vom Videowürfel.

Eine Ahnung davon, dass der HCE gegen Lemgo einen guten Tag erwischt hatte, erhielten die 5386 Zuschauer früh in der Partie. Büdels Durchsetzungsstärke ließ Erlangen noch vor Minutenfrist1:0 führen. 68 Tage nach dem letzten Heimspiel hörte sich alles lauter an, war es vielleicht auch. Mit Sicherheit sehr konzentriert begegnete der HCE dem Tabellendreizehnten zu Beginn. Zwei Steinert-Tore drehten am Lautstärkenregler, als Heiny den Ball in den Winkel gejagt hatte, stand es 5:3 (7.).

Die Verbindung zu den Fans war prompt hergestellt. Enteilen konnte Erlangen aber nicht. Weil der Turn- und Ballspielverein mit Geduld und gekonnter Ballzirkulation die Lücken in der Gastgeber-Defensive zusehends besser fand und der HCE nun mitunter schluderte, drehte Lemgo vielmehr das Spiel. 8:9 lautete der Stand nach einer knappen Viertelstunde. Als der HCE fünf Minuten später erstmals mit zwei Toren im Hintertreffen war, reagierte Alonso mit einer Auszeit. Die Interaktion auf dem Feld funktionierte kurz darauf wieder besser. Balldieb Bissel und Steinert, der vom Siebenmeterstrich seinen sechsten Treffer in dieser Partie markierte, erzielten jeweils den Anschluss, Jeppsson glich per Prachtwurf zum 15:15 aus (27.). In einer Auseinandersetzung auf Augenhöhe, in der Lemgo kaum Fehler machte, musste sich der HCE bis zur Pause gewaltig trotzdem strecken. Weil Firnhaber einnetzte und Ferlin, der inzwischen für Obling zwischen den Pfosten übernommen hatte, toll parierte, ging es mit einem 16:16 in die Kabinen.

Aus diesen ging es aus Erlanger Sicht eigentlich prima heraus. Zechel drehte den Ball ins Tor, weshalb der HCE in Unterzahl mit 18:17 führte. Klemen Ferlin hatte während der Pause derweil nichts an Reaktionsschnelligkeit eingebüßt. Erlangens Torwart parierte zweimal phänomenal gegen Lemgos Schwarzer. Der Funke sprang auf die Ränge. Und von diesen zurück. In einem nun deutlich wilderen Spiel ging der Ball aber nun seltener ins gegnerischen Gehäuse. Als Olsson vom Siebenmeterstrich getrofffen hatte, hieß es 22:22. Alonso ballte die Fäuste, die absolute Mehrzahl der Zuschauer auch. Obwohl Ferlin weiter stark hielt, der HCE aufopferungsvoll verteidigte, war man nach einiger Zeit wieder mit zwei Toren hinten. Bissel brachte den HCE in der 51. Minute auf 25:26 heran und das Stimmungsfass in der Arena wenig später bei einem Gegenzug zum Überlaufen.

Abgekochte Lemgoer? Antworteten allerdings immer wieder eiskalt. Doch die Gastgeber ließen ebenfalls nicht abreißen. Verlassen konnte sich der HCE im Tor nun wieder auf Bertram Obling. Nachdem Büdel 15 Sekunden vor dem Ende das 31:31 erzielt hatte, parierte der Keeper noch einmal vor dem Aufheulen der Schlusssirene grandios. Es fühlte sich an wie ein Sieg.

HC Erlangen: Obling, Ferlin; Steinert 7/2, Büdel 5, Zechel 4, Firnhaber 4, Heiny 4, Bissel 3, Jeppsson 3, Olson 1/1.

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