25:32 gegen die Turngemeinde

Ein Jeppsson ist zu wenig: Erlangen streckt sich bei Melsungen vergeblich

Andreas Pöllinger

Sport-Redaktion

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16.10.2023, 20:47 Uhr
Erlangens Bester: Neun Jeppsson-Tore brachten den HCE in Kassel allerdings nur teilweise auf Augenhöhe. 

© IMAGO/Eibner-Pressefoto - Roland Sippe Erlangens Bester: Neun Jeppsson-Tore brachten den HCE in Kassel allerdings nur teilweise auf Augenhöhe. 

Eine Vorstellung davon, wie man bei der fulminant in die Saison gestarteten MT Melsungen etwas holen könnte, vermittelte vor der Partie der Jubilar. "Viel Härte in der Abwehr und ein gutes Tempospiel" brauche es, sagte Simon Jeppsson. Auch wenn beide Elemente bei Erlangens Auftritt durchaus sichtbar wurden, blieb ein HCE-Erfolg beim 25:32 (13:17) letztlich in weiter Ferne.

Auf seinen 200. Bundesliga-Einsatz musste Simon Jeppsson zunächst warten. Jonathan Svensson erhielt im linken Rückraum den Vorzug. Nachdem Bertram Obling einen Siebenmeter von MT-Kapitän Timo Kastening vorzüglich pariert hatte, waren es trotzdem die Hausherren, die bald 2:0 führten. Der HCE hielt dagegen. Hampus Olsson platzierte den Ball ins kurze Eck, nachdem Büdel und im Anschluss an Olssons Zuckerpass auch Christoph Steinert getroffen hatte, hieß es aus Gäste-Sicht 3:4 (10.).

Kampfstark in Kassel

Und dennoch enteilte die Turngemeinde in der Folge. Auch weil sich Erlangen einige Schlampigkeiten im Vorwärtsgang erlaubte, war Melsungen nach einer Viertelstunde 9:4 vorne. Der HCE kämpfte sich in der Kasseler Rothenbach-Halle jedoch rigoros zurück. Als Jeppsson vom Siebenmeterstrich und unter dem Druck des drohenden Zeitspiels zweimal verwertet hatte, war der Rückstand bereits etwas eingedampft. Kurz nachdem es Jeppsson erneut hatte klappern lassen, ging's in die Kabine.

Seine Qualität als Vorlagengeber demonstrierte der schwedische Scharfschütze nach der Pause. Auf Jeppssons Superzuspiel ließ Bissel das 14:17 folgen. Der HCE robbte sich über eine griffige Abwehr und ein funktionierendes Tempospiel in Nordhessen heran. Lönborgs Tor bedeutete beim Abschluss des neunten Bundesliga-Spieltages das 16:18.

Mayerhoffer: "Verliert nicht den Kopf"

Eine Obling-Parade später bot sich Jeppsson per Siebenmeter die Anschlussmöglichkeit. Der Ball prallte von der Unterkante der Latte jedoch ins Feld zurück. Erlangen riskierte viel, zu viel. "Verliert nicht den Kopf, vor allem in Unterzahl", mahnte HCE-Coach Mayerhoffer in einer Auszeit, nachdem Kastenings Treffer in den leeren Gäste-Kasten in Melsungens 24:20 Ausdruck fand.

Dass Erlangen nicht nur den Kopf, sondern auch das Spiel verlieren würde, wurde in der darauffolgenden Phase deutlich. Weil MT-Schlussmann Nebojsa Simic einige Male spektakulär parierte und die Gastgeber zu ihrer kühlen Zielsicherheit zurückfanden, rutschte dem HCE das Spiel wieder weg. Als der starke Ivan Martinovic Gäste-Keeper Haßferter, der den kurzfristig erkrankten Ferlin als Erlanger Torhüter vertrat, überwunden hatte, war die Partie beim Stand von 27:21 neuneinhalb Minuten vor Schluss bereits entschieden.

HC Erlangen: Obling, Haßferter, Jeppsson 9/4, Olsson 3, Lönborg 3, Büdel 3, Firnhaber 2, Bissel 2, Zechel 1, Steinert 1, Mävers 1.

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