19:15-Erfolg am ersten Spieltag

Firnhaber macht den Deckel drauf! Der HCE schlägt Leipzig

8.9.2021, 20:59 Uhr
Party-Stimmung in der Arena! Der HC Erlangen schlägt Leipzig am ersten Spieltag der neuen Bundesliga-Saison.

© Sportfoto Zink / Oliver Gold, Sportfoto Zink / OGo Party-Stimmung in der Arena! Der HC Erlangen schlägt Leipzig am ersten Spieltag der neuen Bundesliga-Saison.

Stoisch standen die berittenen Polizeipferde am Fuße der großen Treppe vor der Arena Nürnberger Versicherung und überblickten das Geschehen. Sie sahen jede Menge Menschen, die einen 3G-Nachweis und etwas Zeit mitgebracht haben, diesen kontrollieren zu lassen. Es war tatsächlich etwas los am Kurt-Leucht-Weg am letzten Feriendonnerstagabend und das war wohl für alle Beteiligten bis auf die diensthabenden Pferde eine sehr gute Nachricht: Die stärkste Liga der Welt durfte wieder rufen und die Menschen durften wieder kommen.

Über 6500 hätten nach den geltenden Coronaregelungen in der Arena Platz gefunden, so viele Zuschauer hat der HC Erlangen jedoch selten, auch wenn mal keine Pandemie herrscht. Es kamen 3067 und erstmals seit März 2020 und dem Heimspiel gegen den Bergischen HC fühlte es sich vor und in der Arena an wie Bundesliga-Normalzustand. Und doch auch besonders.

Die 3067 sahen einen HCE, der defensiv mit dem nach langer Verletzungspause zurückgekehrten Kapitän Nikolai Link agierte, der gewohnt fest zupackte. Für das Schiedsrichterinnen-Duo etwas zu fest, denn nach nicht einmal einer Viertelstunde hatte Erlangens Dienstältester bereits zwei Zeitstrafen kassiert. Auch für das erste Tor des Abends und der Saison war ein Rückkehrer verantwortlich: Christoph Steinert hatte sich zwei Jahre in Magdeburg gegönnt, nun trägt er wieder das Erlanger Trikot und trifft darin von der Siebenmeter-Markierung.

Ruppig auf beiden Seiten

Für Link verteidigte fortan Petter Overby neben Sebastian Firnhaber in diesem hart geführten, engen Bundesligaspiel. Mit 6:5 führten die Hausherren nach 23 Minuten, auch weil ihr Torwart Klemen Ferlin da zwei von zwei Strafwürfen pariert hatte. Erlangens Trainer Michael Haaß wechselte in dieser Phase viel durch, gab den Neuzugängen Patrik Leban und Tm Zechel Einsatzzeit, auch Steinert musste raus, allerdings wegen einer blutenden Wunde am Kopf. Und es wurde sogar noch ein bisschen ruppiger: Leipzigs Alen Milosevic sah nach hartem Einsteigen gegen Nico Büdel Rot. Das 8:8 zur Pause verdeutlichte: Die Defensive stand gut. Auf beiden Seiten.

Das tat sie auch im zweiten Abschnitt, wobei sich beide Teams auch viele technische Fehler leisteten. Nach geschlagenen sieben torlosen Minuten direkt zu Beginn erlöste Haaß das Publikum und seine Mannschaft mit einer Auszeit. Beide Torhüter standen zu diesem Zeitpunkt bei überragenden 50 Prozent gehaltenen Bällen. 39 Minuten und 23 Sekunden zeigte der Videowürfel an, als es zum ersten Mal wieder klingelte: Simon Jeppsson zum 9:8. Der wieder hergestellte Steinert verdoppelte und verdreifachte den Vorsprung, was in diesem Spiel der wenigen Toren schon eine erste Ansage für die Schlussphase war.

Ganze drei Gegentore hatte die beinharte Erlanger Deckung binnen 20 Minuten zugelassen, mit einem 13:11 ging es in die letzten zehn Minuten, in denen die Leipziger im Angriff etwas mehr Risiko gingen und zunächst dafür belohnt wurden. Doch der HCE hatte offensiv stets die passende Antwort, meist in Person des überragenden Christoph Steinert. Mit einem Doppelpack zum 18:15 entschied Firnhaber in den letzten 90 Sekunden die Partie. Das Publikum erhob sich, 3067 feierten den HC Erlangen. Ein ganz normaler Handballabend.

Erlangen: Ferlin, Ziemer; Sellin, Overby, Marschall, Fäth, Firnhaber 1, Büdel, Bissel, Metzner 1, Link, Jeppsson 4, Steinert 6/2, Leban, Olsson 3, Zechel.

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