Saisoneröffnung beim HC Erlangen

Herrmann spricht von über 6000 Zuschauern in der Arena

Peter Schulze-Zachau

Sportredaktion

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29.8.2021, 19:09 Uhr
Die Politik im Fokus: Joachim Herrmann holte sich von den HCE-Fans Applaus für seine Ankündigungen ab.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Die Politik im Fokus: Joachim Herrmann holte sich von den HCE-Fans Applaus für seine Ankündigungen ab.

Ein bisschen müde sahen sie aus, die Herren Profihandballer des HC Erlangen. Eine 60-minütige Standortbestimmung beim Ligakonkurrenten Frisch Auf Göppingen am Samstagabend hatten sie hinter sich, dazu gut drei Stunden Heimfahrt, ein paar Stunden Schlaf – und dann stand am Sonntagmittag schon die offizielle Saisoneröffnung auf dem Programm. Mit Fans, ein paar Journalisten und auch etwas Politik.

Auch Joachim Herrmann, der bayerische Innenminister, hatte Sportschuhe an den Füßen, als er auf dem Parkplatz eines Supermarktes im Nürnberger Norden ankam, das war es dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Denn Herrmann wirkte wach – natürlich, sein Auftritt war mit Spannung erwartet worden. Immerhin hatte der HCE nur 48 Stunden zuvor gemeinsam mit anderen Profiklubs aus Bayern einen Hilferuf in Richtung der Politik losgelassen. Die aktuell geltenden Regeln für Indoor-Sportevents müssten zwingend angepasst werden, hieß es da.

Mittlerweile ist bekannt, dass es am Dienstag eine Ministerratssitzung geben wird, an der auch Herrmann teilnimmt. Das Ergebnis, so der CSU-Politiker, könne er natürlich noch nicht vorwegnehmen. Und dennoch ließ er sich zu einer Prognose verleiten. "Auf Grundlage dessen, was die Ministerpräsidentenkonferenz empfohlen hat", so Herrmann, werde man "rangehen und sagen: 5000 sind dann auf jeden Fall zulässig. Und über die 5000 hinaus 50 Prozent. Damit wären wir bei der Arena Nürnberger Versicherung auf jeden Fall bei über 6000 Zuschauern." Zum Thema Stehplätze wurde Herrmann nicht konkret, signalisierte aber, dass sein Ministerium auf dem Schirm habe, dass gerade viele Eishockey-Klubs auf eine Öffnung dieser angewiesen sind.

Sollten der Rat diesen Beschluss fassen und der Landtag ihn tags darauf tatsächlich billigen, dürften der HCE und auch die Ice Tigers mit deutlich mehr Fans planen als bisher befürchtet. Es gab Applaus auf dem zu einer Art Volksfestplatz umgestalteten Supermarktparkplatz, auch von den Profis.

Die tun nach wie vor alles dafür, dass sie zum Heimspielauftakt gegen Leipzig bestens in Form sind – vor wie vielen Zuschauern auch immer. Mit 25:25 trennten sie sich am Vorband von Göppingen, es war ein "Hin und Her", wie Antonio Metzner bilanzierte. "Am Anfang hat alles funktioniert", dann aber kam der Bruch: Ballverluste, Gegenstöße, Gegentore. "Wir haben nicht unsere beste Halbzeit gespielt, waren aber dennoch immer in Schlagdistanz." Das galt dann auch für den zweiten Abschnitt, "auf einmal lagen wir mit drei, vier Toren zurück". Sie glichen aus und nahmen die Erkenntnis mit, "dass wir Rückstände aufholen können". Doch noch eine Gemeinsamkeit.

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