Folgt eine rasche Reaktion am Sonntag?

"Nicht bundesligareif" gegen Magdeburg: HCE-Coach Raul Alonso nimmt sein Team in die Pflicht

4.5.2023, 12:00 Uhr
Redebedarf: Nach der deutlichen Heimniederlage gegen Meister Magdeburg machte HCE-Coach Raul Alonso auch im Gespräch mit der Mannschaft aus seiner massiven Unzufriedenheit keinen Hehl. 

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Redebedarf: Nach der deutlichen Heimniederlage gegen Meister Magdeburg machte HCE-Coach Raul Alonso auch im Gespräch mit der Mannschaft aus seiner massiven Unzufriedenheit keinen Hehl. 

Seine sehr schlechte Laune nach der herben 23:38-Schlappe gegen den SC Magdeburg wollte Raul Alonso gar nicht verbergen. "Unfassbar enttäuscht", sei er, sagte der HCE-Coach nach der saftigen Abreibung. Nach einem Spiel, das Spuren hinterlassen hatte bei Frankens vor dieser Vollklatsche 2023 daheim noch ungeschlagenem Handball-Bundesligisten.

Ein verkorkster Abend für den HC Erlangen

"Keiner hat damit gerechnet, dass es so deutlich wird", erklärte Bennet Wiegert, Magdeburgs Meistertrainer, dessen gewohnt treffsichere, im Vorwärtsgang vollautomatisiert agile Mannschaft Tor um Tor warf in der Arena danach. Während der SCM durch den Erfolg seine erneuten Titelanspruch in Deutschlands Eliteklasse untermauerte, genügte Erlangens fahriger Vortrag im fragilen Vorwärtsgang an einem verkorksten Abend nicht mal den grundlegenden Teilnahmebedingungen für diese. "Das war nicht bundesligareif", sagte Raul Alonso entsprechend, als er auf der Pressekonferenz nach Wiegert an der Reihe war. Und betonte, dass es schwer sei, "direkt nach so einer deutlichen Niederlage die richtigen Worte zu finden."

Ins Match gegen Magdeburg hatten von ihm angeleitete Erlanger denkbar schlecht gefunden. Während der Gastgeber früh schon glasklare Chancen ausließ, bestraften favorisierten Gäste jeden Fehler. Rasch führte der Da-noch-Dritte des Bundesliga-Rankings mit 4:0. "Trotz des Riesenrucksacks", so Raul Alonso, "kommen wir danach irgendwie rein, verlieren innerhalb von Sekunden aber wieder die Linie und verwerfen beste Möglichkeiten". Dass er nach der höchsten Saisonniederlage insgesamt 22 Fehlwürfe und neun technische Fehler beanstanden musste, verdeutlichte, dass es nach dem 10:18 zur Pause nicht fundamental besser wurde.

Schuld daran hatte freilich auch SCM-Schlussmann Mike Jensen, dessen 18 Paraden und Fangquote von beinahe 50 Prozent Erlangens Angreifer zusätzlich entnervten. Betram Obling, Jensens Gegenüber zwischen den rot-blauen Pfosten, hatte seine gehobene Keeper-Qualität nur während einer starken Phase Mitte der ersten Hälfte konstant nachweisen können.

HCE-Trainer Alonso: "... dann sind wir nicht in der Lage, das zu kompensieren"

Die Misserfolge beim Torewerfen fraßen das eh schon geringe Selbstbewusstsein des HCE immer weiter auf. Und sorgten dafür, dass das durchgängig konzentriert abschließende Spitzenteam aus Sachsen-Anhalt weiter enteilte. "Wir haben uns nach der Pause gewehrt, wie gegen Melsungen aber erlebt, dass, wenn wir viel Druck in so einer negativen Situation bekommen, nicht in der Lage sind, das zu kompensieren", vervollständigte Alonso den schauderhaften Spielausgang.

Konstant gut, das wollte der HCE-Coach festhalten, blieb derweil der Support von den Rängen, der Erlangens Unzulänglichkeiten über weite Strecken übertünchte. "Wir sind dankbar für Unterstützung der Fans, die gesehen haben, wie wir heute leiden", sagte Alonso dazu. Und fügte an, dass man die Anhänger um Entschuldigung bitten müsse für die Leistung gegen Magdeburg.

Gute-Laune-Comeback in Gummersbach?

"Alles andere als einverstanden", schob der HCE-Trainer hinterher, wäre er mit dieser. "Wir müssen uns schleunigst wiederfinden, um bei dem unfassbar schwerem Auswärtsspiel in Gummersbach bestehen zu können. Dass wir dort wie schon nach dem Melsungen-Spiel eine Reaktion zeigen, ist unsere Pflicht", schloss Alonso. Und teilte damit auch die Bedingung dafür mit, wie seine sehr schlechte Laune am Sonntag ab 16.05 Uhr (Sky) wieder besser werden kann.

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