30:39 in der Max-Schmeling-Halle

Schwächephasen bei der Fuchsjagd: Der HCE unterliegt Berlin klar

Andreas Pöllinger

Sport-Redaktion

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11.5.2023, 20:52 Uhr
Zu hohe Hürde: Manuel Zehnders HCE gelang eine Sensation bei Titelaspirant Berlin nicht.

© Imago/Uwe Koch/Eibner-Pressefoto Zu hohe Hürde: Manuel Zehnders HCE gelang eine Sensation bei Titelaspirant Berlin nicht.

Die Niederlage kam nicht überraschend. Beim 30:39 (13:19) in Berlin bleibt für den HC Erlangen ein Sensationscoup in weiter Ferne. Eine eklatante Schwächephase in der ersten Hälfte verhindert, dass Frankens Handball-Bundesligist gegen den Meisterschaftsanwärter in der Max-Schmeling-Halle letztlich in Schlagdistanz kommt.

Der Start? Durchaus okay

Die Druck- und Drohkulisse in Berlin war für Erlangen von Anfang an groß. Der HCE begegnete dieser zunächst angenehm nervenstark. Als nur noch ein Pass möglich war und Simon Jeppsson abschließen musste, bedeutete die Wurfgewalt des Schweden das 1:1. Die Füchse enteilten in der Folge dennoch. Nach Robert Webers 2500. Bundesliga-Tor hieß es aus HCE-Sicht 1:4. Zechel und Bissel brachten die Gäste gleichwohl wieder auf 3:4 heran (7.).

Auch im Anschluss wehrte sich Erlangen im Fuchsbau zunächst gekonnt. Einer ersten Obling-Parade ließ Olsson beim Gegenstoß den Anschlusstreffer zum 5:6 folgen, aus Zehnders Geschmeidigkeit resultierte das 5:6 (11.). Der Bruch im Gäste-Spiel folgte danach und war heftig. Berlin begegnete dem HCE mit leidenschaftlicher Abwehrarbeit. Störte und unterband Offensivaktionen des Alonso-Teams rasch. Und walzte, auch eingeladen von sich nun deutlich häufenden technischen Fehlern, im Fortgang mit seiner Geschwindigkeit und Konsequenz im Angriff – oft exemplarisch vorgeführt von Füchse-Star Mathias Gidsel – über Erlangen hinweg.

Drei Tore gegen die Klatsche

Die Partie rutschte dem HCE davon, der durch Zechel wiederholt Alu-Pech hatte oder am jungen Lasse Ludwig im Berliner Gehäuse scheiterte. Weil es immer passiver werdende Gäste dem Titelanwärter vor ihrem eigenen Tor teilweise zudem viel zu leicht machten, war dieser in der 26. Minute auf 19:10 davongezogen. Die beste Nachricht: Da den Füchsen in den Schlussminuten der ersten Hälfte die Effizienz fehlte und Erlangen diese wiederfand, hieß es zur Pause aus fränkischer Sicht nur 13:19.

Sein Wieder-Aufstreben in vorher aussichtsloser Position verlängerte der HCE über die Halbzeit hinweg. Wäre Olsson nicht an Ludwig verzweifelt, hätte Erlangen seinen Rückstand auf drei Tore eingeschmolzen. Frankens Erstligist begegnete dem Gastgeber offensiv nun mit mehr Konzept und Sicherheit. Defensiv war man zupackender und wacher. 21:25 hieß es nach einem weiteren Olsson-Treffer in der 40. Minute.

Das Ende der Aufholjagd

Konservieren konnte der HCE diese starke Phase trotz zahlreicher Paraden von Klemen Ferlin aber nicht. Spätestens als Weber für wieder vehement aufdrehende Berliner in der 46. Minute das 30:22 erzielt hatte, war Erlangens Fuchs- und Aufholjagd wieder beendet. Und die wenig überraschende Niederlage fixiert.

HC Erlangen: Obling, Ferlin; Steinert 6/4, Jeppsson 5, Olsson 4, Heiny 3, Firnhaber 3, Zehnder 3, Sellin 2, Bissel 2, Büdel 1, Zechel 1.

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