HC Erlangen

Zu planlos: HC Erlangen unterliegt Ludwigshafen mit 19:24

9.5.2021, 17:38 Uhr
Mehr als ein "ganz, ganz harte Arbeit": Daniel Mosindi (rechts), Jan Schäffer und der HC Erlangen unterleigen den Eulen Ludwigshafen.

© Sportfoto Zink / Oliver Gold, Sportfoto Zink / OGo Mehr als ein "ganz, ganz harte Arbeit": Daniel Mosindi (rechts), Jan Schäffer und der HC Erlangen unterleigen den Eulen Ludwigshafen.

Fast hätte man meinen können, der HC Erlangen habe zu einem absoluten Spitzenspiel geladen, so viel wie da am Sonntagnachmittag rund um die Arena Nürnberger Versicherung los war. In Deutschland sind aber noch immer keine Zuschauer bei Sportevents erlaubt, es handelte sich lediglich um sehr viele Spaziergänger, die den ersten Sommertag des Jahres am Dutzendteich genießen wollten. Und waren in der Arena "nur" die Eulen aus Ludwigshafen zu Gast.

Nach zwei "Highlight-Spielen", wie Erlangens Trainer Michael Haaß die Begegnungen gegen Magdeburg und Kiel genannt hatte, schaute diesmal mit Ludwigshafen ein Dauerabstiegskämpfer vorbei. Eher kein Highlight-Spiel also, allerdings auch eine nicht minder schwere Aufgabe, wie Haaß im Vorfeld betonte; "ganz, ganz harte Arbeit" erwartete er, tatsächlich wurde es sogar noch mehr als das.

Von Beginn an machten die Gäste deutlich, dass sie ihre vielleicht letzte Chance im Abstiegskampf der Handball-Bundesliga nutzen wollen. Am Ende siegte Ludwigshafen mit 24:19 (12:8), weil es die Gastgeber nicht schafften, ihre vielen Verletzten adäquat zu ersetzen und weil ihnen vor allem im Angriff zu wenig einfiel.

Ivic muss weiter zuschauen

Vor der Partie hatte sich auch noch Abwehrchef Petter Overby mit einer Knieverletzung für den Rest der Saison abgemeldet, Rückraumspieler Sime Ivic wiederum war nicht wie erhofft rechtzeitig fit geworden. Weil auch Klemen Ferlin, Nikolai Link und Antonio Metzner weiterhin fehlen, hatte Haaß also sowohl in der Abwehr als auch im Angriff einige Löcher zu stopfen. Jan Schäffer rückte in den Innenblock, Daniel Mosindi versuchte ein weiteres Mal sein Glück im rechten Rückraum.

Nachdem Mosindi zuletzt immer wieder gute Akzente setzen konnte, machte sich gegen die Eulen aber vor allem das Fehlen von Ivic und Metzner bemerkbar. Mosindi fehlte oft die Präzession im Abschluss, oft war er auch gedanklich nicht auf der Höhe. Wobei es natürlich nicht allein am jungen Mann aus Israel lag, dass der HCE nach 16 Minuten mit 6:8 zurücklag und Haaß eine Auszeit beantragte.

Egal ob Mosindi, Steffen Fäth oder Simon Jeppsson - Erlangen fehlte der Druck aus dem Rückraum. Weil auch die Kreisläufer und Außenspieler zu selten gut in Szene gesetzt wurden und Ludwighafens Torhüter Martin Tomovski einen sehr guten Tag erwischte (50 Prozent gehaltene Bälle) wuchs der Rückstand bis zur Pause sogar auf 8:12 an.

Nur eine kurze Aufholjagd

Wer auf eine entsprechende Reaktion nach dem Seitenwechsel gehofft hatte, wurde zunächst enttäuscht. Im Angriff sprangen die zweiten Bälle den Gästen immer wieder vor die Füße, in der Abwehr half der Pfosten mit und die beiden Schiedsrichterinnen meinten es auch nicht allzu gut mit dem HCE. Sinnbildlich für das fehlende Glück stand der Treffer zum 10:16 (36.), als ein Ludwigshafener Wurf an die Latte prallte und von Erlangens Torhüter Martin Ziemer ins Tor.

Erst dann begann sich ein wütender HCE zu wehren. Haaß nahm Mosindi vom Feld und schickte Fäth auf die für ihn ungewohnte Position, in der Abwehr probierten sie es nach einem 5:1 auch mit noch offensiveren Formationen. Das zeigte Wirkung, allerdings nur sehr begrenzt. Beim Stand von 12:16 (42.) war die kleine Aufholjagd schon wieder gestoppt, fünf Minuten vor Schluss hatten sie den Rückstand auf drei Tore verkürzt (17:20, 55.), die Wende glückte ihnen aber nicht mehr.

Erlangen: Ziemer, Boieck; Sellin 5/4, Büdel 3, Firnhaber 3, Jaeger 2, Fäth 2, Schäffer 1, Bissel 1, Mosindi 1, Jeppsson 1, Kellner.

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