Pause und Trainersuche

Zwischenstand beim HCE: Frankens Handball-Bundesligist blickt zurück und nach vorne

Andreas Pöllinger

Sport-Redaktion

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16.6.2023, 18:00 Uhr
"Ich bin in der nächsten Saison nicht mehr dein Trainer": Raul Alonso arbeitet bei Sebastian Firnhabers HC Erlangen künftig wieder ausschließlich als Sportlicher Leiter.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn "Ich bin in der nächsten Saison nicht mehr dein Trainer": Raul Alonso arbeitet bei Sebastian Firnhabers HC Erlangen künftig wieder ausschließlich als Sportlicher Leiter.

Nach einer leichtfüßigen, strapaziösen, erfolgreichen, gefühlt dann aber doch nicht ganz zufriedenstellenden Spielzeit? Verabschiedete sich Raul Alonso, der Entwicklungsbeauftragte des HCE und in den eineinhalb Jahre zuvor auch dessen Chefcoach als Nur-noch-Sportdirektor in ein paar freie Tage. Beschlossen, wie sie weitermachen wollen nach dem komplizierten, beim Bergischen HC aber erfolgreichen bestrittenen Saisonfinale hatten sie in der Geschäftsstelle schon davor.

Im Gespräch zumindest: die Trainerkandidaten beim HC Erlangen

Während Raul Alonso seine Akribie auch aus dem Kurzurlaub heraus maximal einsetzen wird, befindet sich Geschäftsführer René Selke in Sachen Chefcoach-Engagement auf der Ziellinie. Der mit Alonso besprochene, von ihm auch vorgeschlagene Trainer wird als neuer Erlangen-Coach bald präsentiert werden. Als Kandidaten dafür galten im Umfeld zuletzt neben Olafur Stefansson, dem entsprechend beförderten Star-Co-Trainer des HCE, die renommierten, bei ihren zuvorigen Vereinen in dieser Saison freigestellten Maik Machulla (Flensburg) und Hartmut Mayerhoffer (Göppingen).

Dass der Dreizehnte der just beendeten Bundesliga-Saison sich in der Nägelsbachstraße über sein Abschneiden in der trotz einer veritablen Auswärtsschwäche "sehr solide" (Selke) abgeschlossenen Spielzeit noch einmal Gedanken machte, verstand sich zuvor von selbst. Ein einstelliger Tabellenplatz war für heimstarke Erlanger absolut möglich. Vor allem nach dem formidablen Vier-Siege-Auftakt und nur einer Niederlage im Liga-Betrieb bis November. " Nach dem besten Saisonstart, den dieser Verein je hatte", wie René Selke auf die Zeit vor den Begegnungen mit den Topteams und die insgesamt über 1000 erzielten HCE-Tore schaute.

Der HCE bleibt ambitioniert

Einige dann doch recht derbe Niederlagen gegen die Topteams in der Fremde trübten Erlangens Gefühlslage in der Rückrunde. Auch aufgrund der entstandenen Erwartungshaltung. Seinen Anspruch, kontinuierlich vorzurücken, lässt sich Erlangens Vorzeigeverein dadurch jedoch nicht nehmen.

"Eine nur durchschnittliche Saison", sagte Kapitän Sebastian Firnhaber nach dieser habe der HCE erneut gespielt. Nach vorne gekommen sind Firnhabers Erlanger, die nach der Pandemie in Nürnberg so viele Zuschauer wie noch nie begrüßten und mit 30 Punkten einen Best-und-Richtwert für ihr sportliches Fortkommen setzten dennoch. Unbefriedigend war eine eigentlich befriedigende Runde, die man in der Tabelle durchaus weiter oben hätte abschließen können auch, weil Frankens besten Handballern über die gesamte Runde hinweg potenzielle Führungskräfte wie Steffen Fäth verletzungsbedingt wegbrachen oder in der Schlussphase in Person von Topwerfer Christoph Steinert fehlten.

Dass für den HCE in der zurückliegenden Saison eigentlich mehr drin gewesen war, betont auch HCE-Kapitän Sebastian Firnhaber. 

Dass für den HCE in der zurückliegenden Saison eigentlich mehr drin gewesen war, betont auch HCE-Kapitän Sebastian Firnhaber.  © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

Erlangens Gut-oder-Schlecht-Analyse blieb unabhängig davon diffus. Im Mittelfeld und fern jeglicher Abstiegsssorgen stabilisiert hat sich der HCE allemal, nach empfindlichen Schlappen auch eine Reaktion gezeigt. Von einer "super Entwicklung" sprach daher auch Firnhaber. Dass man diese mit Beginn der Vorbereitung mit einem neuen Coach und hochkarätigen Neuzugängen wieder anschieben möchte? Versteht sich in der Hoffnung auf einen erneut leichtfüßigen Start in die Saison zwischen den Handball-Jahren von selbst.

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