Herzschlagfinale! Falcons schrammen an Meisterschaft vorbei

4.5.2019, 21:50 Uhr
Trotz verpasstem Titel war es eine grandiose Zweitliga-Saison für die Nürnberg Falcons.

© Sportfoto Zink / OGo Trotz verpasstem Titel war es eine grandiose Zweitliga-Saison für die Nürnberg Falcons.

Den Satz in die Bundesliga hat das sprunggewaltige Team von Ralph Junge geschafft - und, obwohl die Lizenz fürs Oberhaus noch nicht in der Tasche ist, auch ausgiebig gefeiert. Für Nürnbergs Lieblingsfalken, die ihren eindrucksvollen Höhenflug durch den Halbfinal-Triumph gegen Heidelberg in den Aufstieg in Deutschlands Basketball-Eliteklasse überführt haben, galt es am Samstag nun, das Sahnehäubchen auf die Torte zu setzen. Im Rückspiel um die Zweitliga-Meisterschaft warteten in Hamburg dort aufgestellte Towers, die wie die Falcons ihren Aufstieg bereits in der Vorschlussserie sportlich zementiert haben.

Dass die Aufgabe, die sich den Gute-Laune-Korbjägern aus der Noris in der Hansestadt stellte, keine einfache werden würde, war den Franken schon im Vorfeld klar. Der 90:87-Hinspielsieg ließ den Falcons nur ein dünnes Polster, das zu verteidigen, nicht leicht werden würde – so sagten es viele Nürnberger. “Drei Punkte sind drei Punkte. Hamburg muss uns jetzt auch erst einmal schlagen", sagten die Nürnberger auch – in Person von Moritz Sanders - und starteten dann auch wirklich vielversprechend ihre Meistermission an der Elbe. In einer munteren Partie, in der sich Towers und Falcons anfangs mit viel Tempo, wurftechnischer Zuversicht aber wenig defensiver Konsequenz begegneten, agierten die Hausherren spektakulärer, die Gäste zunächst aber erfolgreicher. Als Juwan Parker auf 24:20 für etwas kompakter und konzentrierter wirkende Nürnberger stellte, war dies der zweite erfolgreiche Dreier der Falken, auf den die aus der Distanz sogar noch zielsicheren Hanseaten jedoch prompt eine Antwort hatten. Und dennoch: Mit 29:28 führte Nürnberg nach dem ersten Spielabschnitt.

Im zweiten Viertel ging‘s aus Falcons-Sicht sogar noch besser weiter: Sanders nutzte seinen Freiraum, um für die Gäste per offenem Dreier auf 32:28 aufszustocken. Nachdem sich auch Ish Wayright erneut treffsicher gezeigt hatte, hieß es 41:34 - und Nürnberg hatte die Euphoriebremse in Hamburg durchgetreten und es arg leise in der meist doch so lauten Halle werden lassen. Euphorie weg, Meisterfrage beantwortet? Natürlich nicht. Das Gegenteil war vielmehr der Fall. Die Towers stürzten nicht ein, drehten durch Max Montana, Justin Raffington oder Carlton Guyton vielmehr jetzt richtig auf und die Partie. Im dritten Viertel war Hamburg auf einmal 17 Punkte vorne, weil es oft und spektakulär traf und so auch die Halle wieder lauter machte.

Das Momentum war nun auf Seiten der Hausherren. Doch Nürnbergs Aufstiegshelden wehrten sich. In einem schwungvollen Spiel, in dem die Teams nun aufmerksamer verteidigten und dennoch ab und an noch sehenswert trafen, drückten die widerstandsfähigen und agilen Falken den Rückstand wieder unter die Zehn-Punkte-Marke. Der Ex-Bamberger Malik Müller und sein Team bekamen immer noch frisch wirkende Falcons nicht klein - auch wenn Robert Oehle im Schlussviertel beim Stand von 88:82 für Hamburg beide Freiwürfe verwarf.

Hollatz hat das letzte Wort 

Als Nils Haßfurter den Ball per Freiwurf versenkte, hieß es 90:86 – und das Junge-Team, das sich ja auch eine Niederlage mit drei Punkten Unterschied erlauben durfte, war wieder nah dran der Meisterschaft. Doch Hamburg verteidigte in diesem Nerven- und Freiwurfspiel nun besser. Aber auch Nürnberg. Marcell Pongo schnappte sich das Leder, durfte an die Linie – und die Falcons waren nur noch vier Punkte hinten. Wenig später brachen die letzten 24 Sekunden dieser Saison an – und die hatten es in sich. Die Towers verschlampten einen Einwurf, Nürnberg nutzte das per Korbleger - die Falken waren Meister. Doch dann traf Justus Hollatz, der 18-jährige Hamburger, mit einem atemberaubenden Dreier - und die Falken waren Vize-Meister. 

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