2:3 gegen Düsseldorf nach Verlängerung

Absurde Szenen: Ice Tigers holen gegen die DEG einen wichtigen Punkt

Sebastian Böhm

Sportredaktion

E-Mail zur Autorenseite

24.2.2023, 19:18 Uhr
Zum teil absurde Szenen: Vor Henrik Haukeland entwickelte sich zwischendurch jede Situation zu einem Wimmelbild.

© Thomas Hahn, Sportfoto Zink Zum teil absurde Szenen: Vor Henrik Haukeland entwickelte sich zwischendurch jede Situation zu einem Wimmelbild.

Für eine Woche war Daniel Fischbuch Deutschlands bester Eishockeyspieler, von Leon Draisaitl abgesehen. Und wahrscheinlich hätte man sich bei seinem ehemaligen Arbeitgeber gefreut für den eleganten Stürmer, hätte Fischbuch nicht alleine die Saison der Nürnberg Ice Tigers beendet. Seit den drei Spielen in der ersten Playoffserie im März 2022 ist Düsseldorfer EG eher noch besser geworden, dabei ist Fischbuch noch nicht einmal mehr der beste Stürmer der DEG.

Die große Überraschung dieser DEL-Saison ist der Fall von Meister Eisbären Berlin, positiv aber überrascht die DEG, obwohl sie beinahe die gesamte Spielzeit ohne ihren besten Verteidiger (Kyle Cumiskey) und ihren gefährlichsten Torjäger (Brendan O’Donnell) auskommen muss. Unter der Führung des ehemaligen DEL-Verteidiger Roger Hansson hat die DEG zwei Stars: Torhüter Henrik Haukeland und das System. Mit beiden kamen die Ice Tigers beim Wiedersehen mit Düsseldorf am Freitagabend überhaupt nicht zurecht.

Dank eines Kraftakts im Schlussdrittel sicherten sich die Ice Tigers beim 2:3 (0:1, 0:1, 2:0, 0:1) immerhin noch einen Punkt, der ob der Ergebnisse der direkten Konkurrenten an Wert gewann. Von den Verfolgern punktete nur Berlin, auf Schwenningen, Iserlohn und Frankfurt hat Nürnberg seinen Vorsprung sogar leicht ausgebaut. Am Sonntag in Bietigheim (14 Uhr/MagentaSport) sollte das bestätigt werden.

Wieder ein Gegentreffer in Unterzahl

Es war eines jener Spiele, in denen die Ice Tigers überlegen wirkten, immer wieder für viel Betrieb im Drittel des Gegners sorgten, mit viel Aufwand Puckverluste erzwangen – ohne dass Zählbares dabei herumkam. Und dabei sind noch gar nicht Tore gemeint. Denn nach einem ersten Drittel, das von Nürnberg kontrolliert worden war, stand es zwar 0:1, weil Niklas Treutle den Puck zwischen seine Schoner fallen ließ, von wo er von Jakub Borzecki ins Tor gestochen wurde (3. Minute). Erstaunlich aber war die Schussbilanz von 8:4 - zu Gunsten der Gäste. Haukeland gilt als einer der besten drei Torhüter der Liga, wirklich gefordert wurde er nicht.

Das lag auch an der kompakten Düsseldorfer Verteidigung, die ob des Fore-Checkings der Ice Tigers immer wieder Probleme hatte, den Puck unfallfrei aus dem Drittel zu bekommen, der es aber immer wieder gelang, Schläger in Passwege zu strecken. Im zweiten Abschnitt gelang es den Gastgebern, den Norweger öfter zu prüfen, den einzigen Treffer aber erzielte wieder die DEG. In Unterzahl verteidigte Nürnberg zu optimistisch, weshalb Stephen MacAulay einen Pass von Philip Gogulla nahezu ungehindert an Treutle vorbeilenken konnte.

Und plötzlich liegt der Puck im Tor

Im Schlussdrittel gelang es der DEG erstmals nach fünf Minuten, das Spiel zu beruhigen. Eine wirklich gute Chance aber hatten sich die Ice Tigers erneut nicht erarbeiten können. Nürnberg aber machte weiter, bis Rick Schofield am Ende einer Art Power-Play-Konter in eine seltene Lücke traf (49.). Nick Welsh traf die Latte (50.), was nur der Beginn einer Abfolge absurder Torraumszenen war. Und was für ein Treffer ließ die Arena dann tatsächlich: erbeben. Sehr zur Überraschung von Haukeland mogelte Welsh die Scheibe gerade so zwischen Schoner und Pfosten (53.). Erst danach nahm auch die DEG wieder am Spiel teil.

Für die 6084 Zuschauer wurde das Spektakel verlängert - bis Bernhard Ebner zu schnell für das Nürnberger Trio war und Alexander Ehl am langen Pfosten einnickte. Düsseldorf gewann (nicht wirklich verdient), ohne dass Fischbuch an einem Treffer beteiligt war.

Nürnberg: Treutle; Shaw/Welsh, Weber/Mebus, Karrer/Parlett - Schmölz/MacLeod/Reimer, Fox/Schofield/Fleischer, Kislinger/Stoa/Sheehy, Hede/Leonhardt/Lobach. - Tore: 0:1 Borzecki (3:02), 0:2 MacAulay (23:52/5-4), 1:2 Schofield (48:38/5-4), 2:2 Welsh (52:59), 2:3 Ehl (61:14). - Schiedsrichter: Hunnius/Odins. - Zuschauer: 6084. - Strafminuten: 4 - 6.

3 Kommentare