Seider sagt ab

Aus sieben mach fünf: Diese Ice Tigers dürfen weiter auf die WM hoffen

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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18.4.2023, 15:09 Uhr
Keine Schrauben mehr locker: Verteidiger Marcus Weber darf weiterhin auf seine erste WM-Teilnahme hoffen. 

© IMAGO/Jan Huebner Keine Schrauben mehr locker: Verteidiger Marcus Weber darf weiterhin auf seine erste WM-Teilnahme hoffen. 

Für Danjo Leonhardt und Dennis Lobach hat der Sommer begonnen. Als die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft am Dienstag in Landshut in die zweite Phase der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in Finnland und Lettland startete, waren die beiden jungen Stürmer der Nürnberg Ice Tigers nicht mehr mit dabei. Ebenfalls nicht dabei: Moritz Seider, Weltklasseverteidiger aus Zell an der Mosel. Und warum? Es ist kompliziert.

Anders als Leon Draisaitls Edmonton Oilers oder Philipp Grubauers Seattle Kraken haben sich die Detroit Red Wings trotz einer weiteren, insbesondere gegen Ende starken zweiten Saison von Seider nicht für die Playoffs der National Hockey League (NHL) qualifiziert. Der nach Draisaitl wichtigste Spieler hätte also Zeit, die deutsche Eishockeynationalmannschaft in Finnland und Lettland zu vertreten. Nach WM-Teilnahmen 2019 (als 19 Jähriger), 2020 und 2022 (als Mitglied des All-Star-Teams) aber hat der 22 Jahre alte Seider erstmals abgesagt.

Vier Absagen aus Mannheim

„Für die kommende Weltmeisterschaft muss er leider passen, da er nach einer langen, für ihn intensiven NHL-Saison einige Blessuren vollständig auskurieren muss“, ließ DEB-Sportdirektor Christian Künast ausrichten. Dass der Deutsche Eishockey Bund eine beträchtliche Versicherungssumme für den Zwei-Wege-Verteidiger hätte aufbringen müssen, muss nicht mehr diskutiert werden. Im Fall von Nico Sturm schon, der Stürmer von den San José Sharks stieß am Dienstag in Landshut zur Mannschaft. Auch JJ Peterka soll das DEB-Team nach seiner guten Rookie-Saison für die Buffalo Sabres noch verstärken.

Es gab also nicht nur schlechte Neuigkeiten für Harold Kreis. Der neue Bundestrainer hatte aber bereits die Absagen der Mannheimer Matthias Plachta, Nicolas Krämmer, Korbinian Holzer und Stefan Loibl registrieren müssen. Die Zeit der bemerkenswert vielen Absagen schien der DEB unter der Anleitung von Marco Sturm und Toni Söderholm eigentlich überwunden zu haben. „Wir werden selbstverständlich nur Spieler mit zur WM nach Tampere nehmen, die sich zu einhundert Prozent bereit fühlen für die Aufgabe und auch nicht angeschlagen oder gar verletzt sind“, sagte Kreis dazu.

Weitere Testspiele

Für jene Spieler, die dazu von Beginn an ohne Einschränkung bereit waren, geht die Zeit der Ungewissheit weiter. Julius Karrer, Marcus Weber, Tim Fleischer, Daniel Schmölz von den Nürnberg Ice Tigers und Oliver Mebus, dessen Wechsel von der Düsseldorfer EG am Dienstag auch offiziell bekanntgegeben wurde, haben den ersten Cut überstanden. Auch Verteidiger Moritz Wirth von den Fischtown Pinguins, der aus dem Nachwuchs des EHC 80 Nürnberg stammt, wird weiter vom Trainerteam um den erfahrenen Kreis beobachtet.

Nach den zwei deutlichen Niederlagen gegen Tschechien stehen in dieser Woche weitere Testspiele an. Die Mannschaft trifft am Donnerstag (19.30 Uhr) in Deggendorf und am Samstag (17.00 Uhr/jeweils MagentaSport) in Landshut auf Österreich.

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