Vor dem Heimspiel gegen Bremerhaven

Herausragend am Bullypunkt: Warum Rick Schofield für die Nürnberg Ice Tigers so wichtig ist

13.2.2023, 13:00 Uhr

Der Mann mit dem goldenen Helm - und Tochter Sadie auf dem Arm: Rick Schofield. © Thomas Hahn, Sportfoto Zink

Zwei Eishockeyspieler, ein Schiedsrichter, eine Hartgummischeibe. Was danach passiert, ist selbst für die Augen erfahrener Beobachter kaum zu erkennen. Der Puck wird aufs Eis geknallt, der Zufall entscheidet, welche Mannschaft ihn sich sichert. Oder Rick Schofield ist einer jener Eishockeyspieler. Dann bekommen die Ice Tigers die Scheibe.

So war das zumindest am Sonntagnachmittag beim 7:3 gegen die Schwenninger Wild Wings. Zwanzigmal stellte sich der Kanadier zum Anspiel auf, neunzehnmal sicherte er die Nürnberg den Puck. Eigentlich ist das unmöglich und Schofield selbst hatte eine wenige zufriedenstellende Erklärung für diese erstaunliche Quote: "Erfahrung und Glück", sagte Schofield nach der Ehrenrunde, noch mit seiner Tochter Sadie auf dem Arm. Diese beiden Worte passten wiederum zu seinen sonstigen Ausführungen. "Ryan und Gregor und Danjo" hätten das schon auch sehr gut gemacht, überhaupt "das Team", von der ersten bis zur vierten Reihe, alle waren sie großartig.

Aus keiner seiner Ausführungen kann man im Nachhinein herauslesen, dass er es war, der in der 25. Minute mitten in eine Schwenninger Drangphase das 4:2 erzielt, dass er den Puck zum 5:3 über die Linie geschubst (50.) und dass er einen scharfen Querpass zum 6:3 abgelenkt hatte (56.). Vielleicht hatte Tom Rowe den 35 Jahre alten Kanadier deshalb so dringend haben wollen, als sich Ryan Stoa im Herbst schwer verletzt hatte. Der Nürnberger Cheftrainer kannte Schofield noch aus Nordamerika, in Linz lernten er den Mittelstürmer besser kennen und schätzen. "Er wird uns Erfahrung und Professionalität bringen", hatte er deshalb Stefan Ustorf gesagt und der Sportdirektor erfüllte ihm den Wunsch.

Werbung
Werbung

Beeindruckter Bundestrainer

Mittlerweile ist der ebenfalls 35 Jahre alte Stoa zurück im Aufgebot, der US-Amerikaner nähert sich ganz offensichtlich seiner Bestform an. Auch das ist ein Grund dafür, dass sich die im DEL-Vergleich immer noch junge Mannschaft in der wichtigsten Saisonphase zusehends stabilisiert. Das 7:3 gegen eine unangenehme Schwenninger Mannschaft war der siebte Sieg im zwölften Spiel 2023. Bei sechs ausstehenden Partien vor eigenem Publikum haben die Ice Tigers sehr gute Aussichten, am Ende der Punkterunde Platz neun zu halten und in die erste Playoff-Runde einzuziehen.

Harold Kreis, aktuell noch Schwenninger Trainer, künftig ausschließlich Eishockey-Bundestrainer war beeindruckt: "Ich würde nicht mal sagen, dass wir schlecht gespielt haben, aber wir haben nicht hart genug gespielt, um der Entschlossenheit von Nürnberg Paroli zu bieten.“ Nach ordentlichen Auswärtsspielen, klare Niederlagen erklären zu müssen - Rowe kennt das. Er hätte sicher nichts dagegen, ähnliche Sätze am Dienstag (19.30 Uhr) nach dem Heimspiel gegen Bremerhaven erneut zu hören.