Neuzugang entschied sich früh

Der Neue im Tor: Das ist Leon Hungerecker von den Nürnberg Ice Tigers

Florian Jennemann

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12.8.2022, 11:00 Uhr
Vorbereitung: Im Training versucht Leon Hungerecker Jake Ustorf einen Treffer zu verwehren.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Vorbereitung: Im Training versucht Leon Hungerecker Jake Ustorf einen Treffer zu verwehren.

Nach dem ebenso unerwarteten wie raschen Abschied von Verteidiger Luke Green ist Torhüter Leon Hungerecker der einzige verbliebene Neuzugang der Nürnberg Ice Tigers mit mehr als einem Jahr Profierfahrung. Man könnte ihn also als den Routinier unter den Neuen bezeichnen. Und das, obwohl Hungerecker auch erst 24 Jahre alt ist.

Mitglied eine Eishockey-Familie

Er stammt aus eine Familie, in der Eishockey eine wichtige Rolle spielt, obwohl seine Heimatstadt Lüneburg nicht gerade als Hochburg dieses Sportes gilt. Dennoch übte er eine derartige Anziehung auf die Kinder der Familie Hungerecker aus, dass sie bald alle die Schlittschuhe schnürten und nach den Schlägern griffen.

Familie: Leon Hungereckers Bruder Phil spielte zuletzt in Wolfsburg und künftig für Schwenningen. 

Familie: Leon Hungereckers Bruder Phil spielte zuletzt in Wolfsburg und künftig für Schwenningen.  © kolbert-press/Jan Brüggemann via www.imago-images.de, NNZ

Sein älterer Bruder Phil (28) schaffte es in die Deutsche Eishockey Liga (DEL), wurde 2018 zum Neuling des Jahres gewählt, gewann 2019 mit Mannheim die Meisterschaft und stürmt in der neuen Saison für Schwenningen. Leons ältere Schwester Pia (30) brachte ihr Können in die zweithöchste deutsche Spielklasse. Dass er ins Tor wollte offenbarte Leon Hungerecker aber zuerst seinem Vater. „Ich war erst Feldspieler. Als Sechsjähriger habe ich zu meinem Vater gesagt, ich will nicht mehr so viel laufen, seitdem bin ich im Tor“, erinnert er sich. Dort stand er in der vergangenen Saison zumeist als Leihgabe des Deutschen Meisters Eisbären Berlin in der DEL2 bei den Lausitzer Füchsen, mit denen er gerade noch den Abstieg vermeiden konnte.

Schluss mit Pendeln

Nun wird er Nürnbergs Nummer eins, Niklas Treutle, Konkurrenz machen. Und ein stetigeres Leben führen als zuletzt. Zwischen Berlin und der Lausitz pendelte Hungerecker regelmäßig zwecks Training oder Spiel für die Hauptstädter. Zu zwei Einsätzen kam er in der vergangenen Saison. Und er war viel unterwegs. Damit ist es jetzt aber vorbei. „Klar ist man froh drüber, jetzt nur einen Wohnsitz zu haben“, räumt Hungerecker ein. Weniger Aufräumen gehört auch dazu, lieber möchte sich der Keeper um Pucks kümmern.

Nummer eins: Niklas Treutle wird auch in der neuen Saison der Stammtorhüter der Ice Tigers bleiben.

Nummer eins: Niklas Treutle wird auch in der neuen Saison der Stammtorhüter der Ice Tigers bleiben. © Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa

Eine Zahl an Einsätzen hat er sich nicht zum Ziel gesetzt, er weiß, dass es schwer wird hinter Treutle, der zum Stamm des Nationalteams zählt. „Es kommt nichts von nichts“, kündigt er großen Arbeitswillen im Training an. Nach Nürnberg gelockt hat ihn, dass hier auf junge Spieler gesetzt wird. „Das ist eine super Herausforderung“, sagt er.

Initialen auf der Maske

Bewältigen möchte er sie mit den Buchstaben seiner Liebsten auf dem hinteren Teil seiner Torhütermaske. Dort ist das Wappen seines Heimatdorfes Adendorf zu sehen, das Nürnberger kommt bald hinzu, zum Standard gehören auch die Anfangsbuchstaben seiner Eltern, Geschwister und Freundin. Zusammen ergibt das „JHPPM“. Auf diese Kombination setzt der Mann, der der routinierteste Neuzugang der Ice Tigers für die Saison 2022/2023 bleiben wird, bis der Verteidiger da ist, der Green ersetzen soll.

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