4:2 gegen Bremerhaven

Ein weiterer seriöser Tag im Büro: Ice Tigers besiegen auch Fischtown

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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14.2.2023, 21:24 Uhr
Jubel im Großraumbüro: Tim Fleischer hat soeben das 1:0 erzielt.

© Thomas Hahn, Sportfoto Zink Jubel im Großraumbüro: Tim Fleischer hat soeben das 1:0 erzielt.

Jake Virtanen war auch nach Nürnberg gekommen. Der mittlerweile Eishockey-weltweit verrufene Profi (Klage nach einer erwiesenen Vergewaltigung, nach einer Schlägerei mit einem Mitspieler zuletzt auf Wunsch seiner Kollegen beim Schweizer Zweitligisten EHC Visp entlassen) ging aber nicht mit den Fischtown Pinguins aufs Eis. Der Kanadier saß erst im Kabinengang auf dem Ergometer und ließ später sein erstes DEL-Spiel von der Tribüne der Arena Nürnberger Versicherung auf sich wirken.

Das Spiel hatte weniger Aufregungspotenzial zu bieten als erwartet. So ging es für die Nürnberg Ice Tigers gegen Bremerhaven nur um drei wichtige Punkte. Gegen kaum eine Mannschaft ist das an einem Dienstagabend schwieriger. Die sogenannten Pinguins spielen selten spektakulär, aber meistens fehlerfrei. Auch weil die Ice Tigers das im Schlussdrittel ändern konnten, gewannen sie das zweite Heimspiel innerhalb von 51 Stunden mit 4:2 (1:2, 1:0, 2:0).

Shaw schießt - und trifft zweimal

Es war also einer jener Arbeitstage, die wenig Motivation von außen bieten. Zwei Tage nach dem Fest gegen Schwenningen (7:3, 5454 Zuschauer) wurden die Ice Tigers in ihrem Großraumbüro nicht von einer euphorisierenden Atmosphäre empfangen, den Kaffee mussten sie sich selbst kochen. Man kennt das. Vielleicht ließen es die Nürnberger deshalb zunächst an der Bande krachen. Tim Fleischers Führungstreffer war dagegen Feinmechanik (8. Minute), die Vorarbeit von Gregor MacLeod leitete er in einem Schwung ins kurze Toreck weiter. Weil Miha Verlic im Power-Play zu viel Platz bekam (13.) und Skyler McKenzie beim Nachstochern nicht aufgehalten wurde (16.), ging es mit einem Rückstand in die erste Pause.

Moderne Aufgabenteilung: Niklas Treutle fängt den Puck, Blake Parlett kümmert sich derweil um den Kinder. 

Moderne Aufgabenteilung: Niklas Treutle fängt den Puck, Blake Parlett kümmert sich derweil um den Kinder.  © Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / Thomas Hahn

18 Minuten später fehlte es Nürnberg zunächst an der Präzision, um sich spielerisch zu befreien. Hayden Shaws Ausgleich (33.) fiel auch deshalb überraschend. Das 2:2 öffnete das Spiel wieder. MacLeod sorgte dann wieder für Stimmung im Büro, eleganter kann man einen Konter nicht abschließen (41.). Danach passierte Seltenes: Bremerhaven machte Fehler, leistete sich Fouls, von denen erneut Shaw eines bestrafte (48.).

Nach dem 4:2 passierte dann tatsächlich wenig bis nichts mehr, was erneut für den Reifeprozess der Nürnberger Mannschaft spricht.

Nürnberg: Treutle; Weber/Mebus, Welsh/Shaw, Parlett/Bodnarchuk – Schmölz/Schofield/Reimer, Fox/MacLeod/Fleischer, Ustorf/Stoa/Lobach, Jahnke/Leonhardt/Hede. – Tore: 1:0 Fleischer (6:23), 1:1 Verlic (12:21/5-4), 1:2 McKenzie (15:14), 2:2 Shaw (32:34), 3:2 MacLeod (40:25), 4:2 Shaw (47:32/5-4). – Schiedsrichter: MacFarlane/Frano. – Zuschauer: xxx. – Strafminuten: 6 – 4. - Ferner:

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