5:3 in Ingolstadt

Hungerecker und zwei Verteidiger sichern den Ice Tigers den ersten Auswärtssieg

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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13.10.2023, 21:34 Uhr
Matchwinner unter sich: Marcus Weber gratuliert Leon Hungerecker (links). 

© Thomas Hahn, Sportfoto Zink Matchwinner unter sich: Marcus Weber gratuliert Leon Hungerecker (links). 

Fast und Faster. Diese zwei Wörter hatte Tom Rowe unter der Woche während der Trainingseinheiten beinahe so oft gerufen wie jenes uramerikanische Schimpfwort, das hier nicht erwähnt werden soll. Schnell und bestenfalls noch schneller sollten die Ice Tigers trainieren und am Freitag in Ingolstadt auch wieder spielen. Dabei waren die Voraussetzungen für die Wiederentdeckung der eigenen Identität denkbar schlecht - nach vier ernüchternden Niederlagen in dieser Saison in Folge und sechs sehr klaren Niederlagen in Ingolstadt in Folge.

Dazu fehlte Hayden Shaw. Der neben Constantin Braun bislang verlässlichste Verteidiger hatte sich im Training verletzt und wird voraussichtlich vier Wochen ausfallen. Kurioserweise

Vor allem gedanklich schneller als zuletzt begannen die Ice Tigers, die ihr Spiel langen Pässen öffneten und verdient in Führung gingen, nachdem Ryan Stoa einen Schuss von Elis Hede abgefälscht hatte (4. Minute). Rowe setzte weiter auf jene neuen Sturmformationen, die beim 2:6 in Frankfurt nur wenig Gefahr hatten ausstrahlen können. Insbesondere aber Stoa, Hede und Tim Fleischer spielten immer wieder gute Gelegenheiten heraus. Auf der anderen Seite nutzte Travis St. Denis im letzten Moment das erste Ingolstädter Power-Play (10.). Marcus Weber hatte Leon Hungerecker dabei die Sicht genommen. Es sollte nicht der letzte Auftritt des Kapitäns sein.

Das Lachen des Kapitäns

Im zweiten Drittel aber drängte sich erst einmal Torhüter Hungerecker in den Mittelpunkt - mit spektakulären Paraden rettete er seinen Nürnbergern mehrmals das Remis. Seine Kollegen spielten die wenigen Konterchancen nicht konsequent zu Ende. Und dann übernahmen die Schiedsrichter.

Dass Danjo Leonhardt auf die Strafbank musste, nachdem er in den Ingolstädter Torhüter geschoben worden war, war nicht die erste seltsame Entscheidung. Und weil dann auch Weber noch die Standfestigkeit von St. Denis testete, startete Nürnberg nur mit drei Feldspielern ins Schlussdrittel. Wieder war es St. Denis, der diesen Vorteil sofort nutzte (41.). Die Gäste aber waren sauer, auf die die Unparteiischen, auf sich selbst. Direkt im Wechsel nach der doppelten Unterzahl hielt die vierte Reihe den Puck lange im gegnerischen Drittel - bis Weber schoss und Dennis Lobach den Puck ins Tor lenkte (43.). Der Kapitän reagierte grimmig auf den Ausgleich, nachdem er aber wenig später selbst getroffen hatte, erlaubte er sich auf dem Weg an die Bande ein Lachen (47.).

Am Sonntag kommt Iserlohn

Jetzt galt es stabil zu bleiben, die ersten Angriffen stoppte Hungerecker, beim glücklichen Ausgleich von Patrik Virta (53.) hatte er keine Chance. Nürnberg wollte dieses Auswärtsspiel aber nicht verlieren, investierte wieder mehr in die Offensive. Ludwig Byström schloss diese Druckphase mit seinem ersten DEL-Treffer ab (57.). Hungerecker parierte die letzten Gewaltschüsse und Danjo Leonhardt traf sechs Sekunden vor dem Ende ins leere Tor.

Der erste Auswärtssieg, in Ingolstadt noch dazu, war wichtig. In der Tabelle schlossen die Ice Tigers zum Vizemeister auf. Am Sonntag (19 Uhr) gilt es diese Leistungssteigerung in der eigenen Arena gegen Iserlohn zu bestätigen.

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