Heimspiel gegen die DEG

Ice Tigers auf Playoff-Kurs: Abendunterhaltung für Oberbürgermeister

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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23.2.2023, 10:55 Uhr
Nach einem 6:4 ist vor der nächsten Herausforderung: Die Ice Tigers hatten nur einen freien Tag Zeit, sich über den Sieg gegen Augsburg zu freuen.

© Thomas Hahn, Sportfoto Zink Nach einem 6:4 ist vor der nächsten Herausforderung: Die Ice Tigers hatten nur einen freien Tag Zeit, sich über den Sieg gegen Augsburg zu freuen.

Marcus König war als Oberbürgermeister im lässigen Feierabendlook gekommen. Das wäre kaum aufgefallen. Dass sich die Ice Tigers und die Augsburger Panther am Faschingsdienstag zum Eishockey spielen trafen, war nicht schließlich jedem der 4046 Besucher in der Arena Nürnberger Versicherung anzusehen. Nürnbergs Oberbürgermeister aber saß in der Loge der Ice Tigers neben einem Cowgirl.

König wirkte bestens unterhalten, was bei zehn Toren, einer handfesten Auseinandersetzung und der allmählich realistischen Aussicht auf zumindest ein zusätzliches Eishockeyspiel von Bedeutung in Nürnberg nicht überraschend ist. Die Ice Tigers sicherten Platz neun mit konzentrierten und überzeugenden 20 Minuten ab, das reichte letztlich gegen den potenziellen Absteiger. Ob Augsburgs Profi-Eishockey-Mannschaft, wie das Nürnberger einst Gründungsmitglied der DEL, eine Klasse weiter unten eingruppiert wird, entscheidet sich erst in den Playoffs der DEL2. Während sich die Fans der Ice Tigers allmählich mit Reisemöglichkeiten zu den potenziellen Erstrundengegnern Bremerhaven, Wolfsburg oder Köln auseinandersetzen dürfen, wissen Fans der Panther derzeit überhaupt nicht, wie es weitergeht.

Karrer dabei, Jahnke überzählig

Auch in Nürnberg war ein solches Szenario nicht unrealistisch. In der Corona-Saison hatten die Ice Tigers ebenfalls lange wie hochverdiente Absteiger ausgesehen. Zwei Jahre, einen Trainer-, einen Sportdirektorenwechsel und ein Dutzend gute Transfers später galt die Sorge Tom Rowes allein, dass seine Mannschaft nach einem guten Drittel, „vielleicht unserem besten ersten Drittel“, ein bisschen zu zufrieden war. Nach dem durch Elis Hede, Oliver Mebus und Daniel Schmölz herausgeschossenen 3:0 hat „uns der Killerinstinkt“ gefehlt.

Stattdessen richteten sich die Panther noch einmal auf, kamen in kurzer Zeit auf 2:3 heran. Dennis Lobach, Schmölz und Andrew Bodnarchuk (ins leere Tor) verdeutlichten dann die Nürnberger Überlegenheit. Dane Fox fehlte dabei angeschlagen, für Charlie Jahnke und Jake Ustorf war kein Platz mehr, dafür verlieh der lange verletzte Julius Karrer der Abwehr wieder mehr Sicherheit. Auch die entspannte personelle Situation ist ein Geheimnis der stabilen Erfolge zuletzt.

Eine positive Überraschung

Von der Düsseldorfer EG kann man das nicht behaupten, der DEG fehlen der beste Verteidiger (Kyle Cumiskey) und der gefährlichste Stürmer (Brendan O’Donnell), trotzdem hat allein Spitzenreiter München seit dem Jahreswechsel mehr Punkte geholt. Neben Meister Berlin (negativ) und Ingolstadt (positiv) zählt Nürnbergs letztjähriger Playoff-Gegner zu den Überraschungen der DEL-Saison. Am Freitag 19.30 Uhr werden die Ice Tigers im nächsten Heimspiel vor eine größere Aufgabe gestellt. Und, diese Information geht an Marcus König: Es gibt noch Karten.

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