4:2 gegen Berlin

Ice Tigers belohnen sich mit einem Sieg gegen den Meister

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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18.9.2022, 18:46 Uhr
So sehen Sieger aus: Die Ice Tigers bejubeln Blake Parletts 3:1. 

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa So sehen Sieger aus: Die Ice Tigers bejubeln Blake Parletts 3:1. 

Rudi Häberlein war einer jener Eishockey-Liebhaber, die vor 42 Jahren in einer Kneipe in der Nürnberger Nordstadt den EHC 80 Nürnberg gegründet hatten. Danach war er Schatzmeister, Pressesprecher, immer da. Und vor etwa zwei Jahrzehnten hat der dem damaligen Manager der Ice Tigers den Tipp gegeben, sich einen jungen Verteidiger aus Selb anzusehen. Der Manager aber nahm Häberlein nicht ernst und Frank Hördler wechselte nach Berlin. Neun Deutsche Meisterschaften später stand dieser einstmals junge Verteidiger am Sonntag wieder einmal in Nürnberg auf dem Eis – und mit ihm sein 18 Jahre junger Sohn Erik.

In der Arena Nürnberger Versicherung trafen aber nicht Vergangenheit und Zukunft aufeinander, sondern auch ein nach Ansicht vieler Experten großer Außenseiter auf den Deutschen Meister der letzten beiden DEL-Spielzeiten. Schon am Freitag aber hatten die Ice Tigers in Straubing angedeutet, dass sie nicht daran denken, sich an die Prognosen zu halten. Das 2:5 klang eindeutig, Nürnberg aber war dem formstarken Champions-League-Teilnehmer ebenbürtig. Zwei Tage später belohnten sich die Mannschaft von Cheftrainer Tom Rowe für einen weiteren starken Auftritt. Beim 4:2 (0:0, 2:0, 2:2) überzeugten die Ice Tigers in jeglicher Hinsicht.

Bodnarchuk zaubert, Fox trifft

Wie die niederbayerischen Tigers messen sich auch die Eisbären zwischendurch mit den besten Teams Europas. Am Freitag aber war Berlin spielfrei und wie viel Energie sich da angestaut hatte, das bekamen 4018 Zuschauer in Nürnberg zu sehen. Die Gäste legten ein Tempo vor, das die Ice Tigers mitgehen konnten – zunächst allerdings nur körperlich. Unter Druck fehlte es an der Genauigkeit. In der Defensive aber hielt Nürnberg dem massiven Druck stand und steigerte sich nach der ersten Pause.

Im intensiven zweiten Drittel bissen sich die Ice Tigers in jeden Zweikampf und arbeiteten sich so in Schusspositionen: Ryan Stoa fälschte einen MacLeod-Schuss kunstvoll ins Tor ab (33.), ähnlich präzise, aber härter erledigte das Patrick Reimer (40.), nachdem Kevin Clark die Partie kurzeitig ausgleichen durfte (37.). Der zweite Saisontreffer des Kapitäns gab seinen Kollegen Sicherheit. Nürnberg dominierte den Schlussabschnitt zunächst. Blake Parlett traf von der blauen Linie (43.) und Dane Fox direkt vor dem Tor, nach herausragender Vorarbeit von Andrew Bodnarchuk (54.). Berlin war beeindruckt, hatte aber die Qualität, um es spannend zu machen. Marcel Noebels traf in Überzahl. Eric Hördler hatte noch eine sehr gute Chance. Anders als in der Vorsaison aber brachten die Ice Tigers ihren Arbeitstag und die anschließende erste Ehrenrunde souverän zu Ende.

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