7:3 gegen Schwenningen

Schofield, Schofield, Schofield! Ice Tigers sichern sich eminent wichtigen Sieg

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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12.2.2023, 10:19 Uhr
Kommt in meine Arme: Die Ice Tigers feiern das frühe 1:0 durch Blake Parlett.

© Thomas Hahn, Sportfoto Zink Kommt in meine Arme: Die Ice Tigers feiern das frühe 1:0 durch Blake Parlett.

Am Nachmittag hätte der deutsche Meister vorlegen sollen. Im Frühjahr 2022 war Konfetti auf die Eisbären Berlin herabgeregnet, im Herbst mussten sie sich ernsthaft mit dem Abstiegsprozedere in der Deutschen Eishockey Liga auseinandersetzen. Im Februar 2022 aber gelten die Eisbären selbst auf Tabellenplatz 13 als Playoff-Kandidat, die Qualität ist immer noch hoch, das Restprogramm nicht allzu herausfordernd. Am frühen Sonntagnachmittag aber verloren diese Eisbären 2:6 - in Bietigheim, beim abgeschlagenen Letzten und designierten Absteiger.

In dieser Sportart sollte man nichts als sicher annehmen. Womit wir beim Spiel am späten Sonntagnachmittag in Nürnberg wären.

Da waren nicht einmal zehn Minuten gespielt, als Hayden Shaw den Puck von der blauen Linie in Richtung des besten Torhüter der DEL schlenzte, unterwegs wurde die Scheibe von einem Schwenninger abgefälscht, weshalb hinter dem chancenlosen Joacim Eriksson einschlug. Zum dritten Mal bereits. Noch im ersten Drittel aber kassierten die Ice Tigers zwei Treffer und hatten im zweiten Drittel großes Glück, dass Niklas Treutle und die Abschlussschwäche der Gäste weitere Gegentore verhinderten. Das letztlich klare 7:3 (3:2, 1:0, 2:1) täuschte über den stets spannenden Spielverlauf hinweg.

Fox tritt an, trickst, passt

Dabei war nicht überraschend, dass die Wild Wings nach dem frühen Rückstand das Arbeiten einstellten. Wie die Eisbären kämpfen auch die Schwenninger als Neunter und die Nürnberger als Zehnter um einen Platz in den Playoffs. Gerade im direkten Aufeinandertreffen haben für diese Mannschaften die Playoffs längst begonnen. Vergleichsweise elegant kamen die Ice Tiger ihren ersten Erfolgserlebnissen.

Eine schnelle Bewegung, ein Antritt und der perfekte Pass an den langen Pfosten von Dane Fox reichten Blake Parlett zum Führungstreffer nach 59 Sekunden. Weil Jake Ustorf dem unangenehm großen, aber auch unbeweglichen Will Weber an der Bande gleich zwei Mal entkommen war, profitierte Ryan Stoa vom Zuspiel seines Sturmkollegen (3.). Shaw erhöhte auf 3:0 (10.). Das war's, oder?

Reimer schießt, Schofield trifft

Nicht für die Mannschaft des künftigen Bundestrainers Harold Kreis. Die Nürnberger Verteidiger Andrew Bodnarchuk und Marcus Weber trafen keine guten Entscheidungen im eigenen Drittel, weshalb Tylor Spink (15.) und Will Weber (16.) den Lärmpegel in der Arena wieder ein paar Dezibel herunterdrehen durften. Dass sich das Spielgeschehen danach vor das Nürnberger Tor verlagerte, dürfte Kreis gefallen haben, seinem in großem Respekt verbundenen Nürnberger Kollegen kaum. Tom Rowe hatte wieder auf Julius Karrer verzichten müssen, der junge Verteidiger wird auch noch am Dienstag (19.30 Uhr) im Heimspiel gegen Bremerhaven fehlen, könnte aber am Freitag in Iserlohn wieder einsatzbereit sein. Max Kislinger war krank, Tyler Sheehy angeschlagen.

Nur zaghaft konnten sich die Ice Tigers wieder befreien, ein vernünftiger Angriff aber reichte, um Schwenningen auszubremsen. Patrick Reimers Schuss konnte Eriksson nur abprallen lassen, direkt auf den Schläger von Rick Schofield (26.). Danach wurde auf beiden Seiten tatsächlich: verteidigt.

Tylor Spink brachte auch deshalb sein besonderes Talent ein. Seinen Stockschlag gegen Nick Welsh sahen die Schiedsrichter nicht, dass er sich bei der nächsten Berührung von Welsh fallen ließ schon. In Unterzahl baggerte den Marcus Weber den Puck noch spektakulär von der Linie, kurz darauf aber traf Spinks Zwillingsbruder Tyson zum 4:3 (45.). Bei eigenem Power-Play vergaben die Ice Tigers danach erst Großchancen, ehe Schofield den Puck doch noch über die Linie drückte (50.).

Diese Führung nahmen die Ice Tigers nicht mehr als sicher an. Schofield sicherte sich den Hattrick (56.), seiner Mannschaft drei Punkte und Platz neun.

Nürnberg: Treutle; Weber/Mebus, Welsh/Shaw, Parlett/Bodnarchuk - Schmölz/Schofield/Reimer, Fleischer/MacLeod/Fox, Lobach/Stoa/Ustorf, Hede/Leonhardt/Jahnke. - Tore: 1:0 Parlett (0:59), 2:0 Stoa (2:53), 3:0 Shaw (9:50), 3:1 Tylor Spink (14:39), 3:2 Weber (15:37), 4:2 Schofield (25:09), 4:3 Tyson Spink (44:13/5-4), 5:3 Schofield (49:12/5-4), 6:3 Schofield 55:48), 7:3 Lobach (59:56/EN). - Schiedsrichter: Kopitz/Gofman. - Zuschauer: 5454. - Strafminuten: 4 - 6.

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