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Sie trainieren wieder: Glückliche Ice Tigers und ein neues Logo

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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1.8.2023, 19:00 Uhr
Wie aus einer Werbung - wenngleich nicht für Kleinlaster: Leon Hungerecker (von links), Trainingsgast Felix Ribarik, Roman Kechter und Maximilian Merkl brauchen keinen Sprinter. Sie sprinten selbst. 

© Thomas Hahn, NN Wie aus einer Werbung - wenngleich nicht für Kleinlaster: Leon Hungerecker (von links), Trainingsgast Felix Ribarik, Roman Kechter und Maximilian Merkl brauchen keinen Sprinter. Sie sprinten selbst. 

Was passiert in diesen Tagen bei den Ice Tigers?

Die Ice Tigers werden fotografiert, sehr oft, und gefilmt und getestet. Ab Donnerstag besteht die Gelegenheit zu freiwilligem Training. Am Sonntag (6. August) versammelt Cheftrainer Tom Rowe seine auf sieben Positionen veränderte Mannschaft erstmals komplett auf dem Eis, eine Woche später lädt er die Fans zum öffentlichen Training. Am 18. und am 20. August treten die Ice Tigers beim Gäuboden-Volksfestturnier in Straubing an, am 26./27. August beim Vinschgau Cup in Latsch/Südtirol. Am 3. September ist das Team einziges Mal in Nürnberg zu sehen, Gegner sind die Black Wings Linz, tags zuvor wird die Saison für die Fans eröffnet. Die Vorbereitung schließen die Ice Tigers mit zwei weiteren Testspielen gegen die Graz 99ers und den HK Nitra in Graz ab (8./9. September).

Und wann geht es wirklich los in der DEL?

Offiziell startet die 30. Saison der Deutschen Eishockey-Liga bereits am 14. September mit dem Gastspiel der DEG beim Meister in München. Die Ice Tigers treten tags darauf bei den namhaft verstärkten Kölner Haien an. Das erste Heimspiel findet am 17. September (19 Uhr) gegen die Straubing Tigers. Alle Fans haben sich jedoch das zweite Heimspiel dick im Kalender unterstrichen. Nach Spiel 52 am 8. März 2024 (in Ingolstadt) wird die Saison entweder in den Playoffs fortgesetzt oder eben nicht.

Alle da, alle fit?

Am Sonntag hatte noch einer gefehlt. Wie immer wurde die gesamte Mannschaft von Mitgesellschafter Andi Kurzer zum Essen eingeladen. Tom Rowe stand da allerdings noch am Flughafen. Wind und Wetter hatten die rechtzeitige Anreise des Cheftrainers verhindert. Die Spieler aber waren alle da und – zumindest vor dem Essen – in augenscheinlich bester Form. Vor allem von den deutschen Spielern, die den Sommer über mit Athletiktrainer Christian Bachmann in Nürnberg gearbeitet haben, heißt es, dass sie kaum mehr wiederzuerkennen wären. Allerdings heißt es das in jedem Sommer immer wieder einmal. Wie fit diese Ice Tigers wirklich sind, wird sich im letzten Saisonviertel, also frühestens im Jahr 2024 zeigen. Aber jene Zeit, in der sich mancher Eishockeyprofi in Nürnberg erst einmal ein kleines Wohlstandsbäuchlein wegschwitzen musste, die ist ohnehin schon lange vorbei. Nach der Verpflichtung von Jack Dougherty ist die Mannschaft komplett. Spannend wird lediglich sein, ob Elis Hede noch vor Saisonbeginn die deutsche Staatsbürgerschaft verliehen bekommt. Die dafür nötigen Tests hat der Finne mit Bravour bestanden. Die Prognosen reichen von "das kann ganz schnell gehen" und fünf Monate. In letztem Falle soll Hede als Importspieler lizensiert werden.

Wie ist die Stimmung?

In jede andere Antwort als ein oberflächliches "gut" dürfte man nach drei Tagen ein Problem interpretieren. Wichtiger sind aber die Eindrücke abseits des Fotoshootings. Da scherzte Justus Böttner bereits mit Evan Barratt, da bildete Constantin Braun bereits ein natürliches Epizentrum, wann immer sich mehr als zwei Spieler begegneten. "Es ist jetzt schon eine sehr, sehr angenehme Atmosphäre in der Kabine", hat der 35 Jahre alte Verteidiger festgestellt, das hat er auch Marcus Weber schon mitgeteilt: "An den ersten beiden Tagen habe ich so etwas noch nie erlebt. Wir haben hier alle Bock."

Wer ist der Kapitän der Nürnberg Ice Tigers?

Elf Jahre hat sich diese Frage nicht gestellt. Das C wurde vom Trikothersteller schon automatisch auf das Oberteil mit der Nummer 17 gedruckt. Und tatsächlich wird es auch keine Saison ohne Patrick Reimer werden, der Allgäuer kehrt zurück – aber nur für einen Abend. Am 22. September ist die Düsseldorfer EG zum zweiten Heimspiel der Saison zu Gast, es geht um drei Punkte, aber eben noch um viel mehr. Wenn Reimers Trikot unter das Arenadach gezogen wird, werden viele Menschen mehr Tränenflüssigkeit produzieren als ablaufen kann. Als Torjäger, Leitbild, Rekordspieler und Kapitän wird er nicht zu ersetzen sein. Marcus Weber weiß das, der Verteidiger gilt als Favorit auf Reimers Nachfolge – wohl auch, weil er diese Aufgabe demütig angehen wird. Es heißt, dass sich Rowe frühzeitig entscheiden will. Constantin Braun wird wohl auch ohne Buchstaben aufs Eis gehen. Der einstige Berliner Abonnementmeister ist von seinem Freund Stefan Ustorf aber auch nach Nürnberg geholt worden, um Führungsaufgaben zu übernehmen. Weil nicht nur Reimer, sondern auch Oliver Mebus die Ice Tigers verlassen hat, wird das auch nötig sein.

Und sonst?

Am Mittwoch soll die neue Dienstkleidung, also das Trikot für die Heim- und das Trikot für die Auswärtsspiele sowie das sogenannte Alternate Jersey, vorgestellt werden. Es bleibt bei den Farben Dunkelblau, Weiß und Rot. Neu ist ein Logo, das auf dem dritten Trikot zu sehen sein wird, ein N zeigt und dessen Raffinesse erst auf den zweiten Blick zu erkennen ist.

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