Erst müde, dann erfolgreich

Zweiter Platz beim Vinschgau Cup: Ice Tigers im Nebel

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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28.8.2023, 09:45 Uhr
Torschütze im Nebel: Lukas Ribarik. 

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / Thomas Hahn Torschütze im Nebel: Lukas Ribarik. 

Patrick Reimer hätte es theoretisch noch erleben können. Doch selbst der 40 Jahre alte, inzwischen ehemalige Kapitän der Ice Tigers konnte sich nicht daran erinnern, jemals in diesem grausam großartigen Bau an der Äußeren Bayreuther Straße aufgelaufen zu sein. Am Sonntagabend hat der jüngste Nürnberger Profi-Eishockey-Jahrgang immerhin erleben dürfen, wie so viele Spielzeiten im Lindestadion begonnen hatten.

Die Luft war feucht über dem Eis im Iceforum Latsch, zu Beginn des abschließenden Spiels des Vinschgau Cups sahen die Fans Ice Tigers im Nebel - oder eben nicht. Zumindest die Zuschauer aus Nürnberg dürften sich trotzdem bestens unterhalten fühlen: Dane Fox, überzähliger, weil geschonter Stürmer der Ice Tigers, tauschte Schläger mit Trommelstöcken und sorgte für Stimmung von der Tribüne aus. Derart inspiriert sorgten Ryan Stoa (5.), Lukas Ribarik (30.), Charlie Gerard (32.) und Dennis Lobach (51.) für ein lockeres 4:1 gegen den mit dem Ex-Nürnberger Rick Schofield (10.) verstärkten italienischen-österreichischen Erstligisten HC Pustertal.

Jake Ustorf fällt positiv auf

Vor allem für die Stimmung auf der Rückfahrt aus Südtirol war der Sieg wichtig. Am Samstag noch hatten die Ice Tigers gegen den HC Innsbruck verloren – und beim 1:4 keinen guten Eindruck hinterlassen. Immerhin die müden Beine ließen sich dabei erklären: Am Freitag hatte es die Reisegruppe aus Franken mit einem Eistraining, einem eskalierten Fußballspiel (Alt gegen Jung) und einer Wanderung übertrieben, nach einem erneuten Training am Samstagvormittag fehlte es den Nürnbergern gegen Innsbruck an der nötigen Frische und ohne den in Nürnberg geblieben Ludwig Byström an der spielerischen Qualität.

Der schwedische Verteidiger bekam frei, um seiner Frau bei der bevorstehenden Geburt des dritten Kindes beistehen zu können. Dass Byström bis dahin neben Evan Barratt und Charlie Gerard zu den auffälligsten Nürnbergern zählte, war zu erwarten. Dass Jake Ustorf seine Chance neben den neuen US-amerikanischen Stürmern so konsequent nutzt, war von Cheftrainer Tom Rowe so eingefordert, aber nicht zu erwarten gewesen.

Am Sonntag steht das einzige Testspiel in Nürnberg an, um 17 Uhr geht es gegen die Black Wings aus Linz. Nebel ist in der Arena Nürnberger Versicherung kaum zu erwarten.

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