In Quarantäne: Wie beim FCN derzeit gearbeitet wird

24.3.2020, 05:55 Uhr
Hält in der Kommunikation nach außen auch Robert Palikuca den Rücken frei: FCN-Pressesprecher Christian Bönig.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Hält in der Kommunikation nach außen auch Robert Palikuca den Rücken frei: FCN-Pressesprecher Christian Bönig.

Manchmal war es zu viel wie nach den Morddrohungen gegen Hanno Behrens und Lukas Mühl, niemand will solche Situationen moderieren müssen. Christian Bönig musste in Nürnberg gleich sehr viel arbeiten, das muss er immer noch – nur sieht das jetzt anders aus. Als die Mannschaft in Quarantäne musste, weil bei Mittelfeldspieler Fabian Nürnberger das Corona-Virus entdeckt wurde, da musste auch ein Teil des Umfelds in Quarantäne: Bönig zum Beispiel.

Der war eigentlich damit beschäftigt, seine neue Wohnung einzurichten, und hatte dafür plötzlich einigermaßen viel Zeit. Die Schränke stehen inzwischen, Bönig ist immer noch gesund - wie Fabian Nürnberger übrigens auch, der Spieler zeigt nach wie vor keine Symptome - nur ein Spiegel fehlt immer noch in der Wohnung, weshalb Bönig derzeit nicht unbedingt so aussieht, wie es ein Öffentlichkeitsarbeiter von sich erwartet.

Macht aber nichts, am Mittwoch ist Bönigs Quarantäne beendet, dann wird sich auch irgendwo ein Spiegel finden. Bis dahin berichtet Bönig eben unrasiert aus einem Verein, der inzwischen notgedrungen mehrheitlich digital kommuniziert. Und es wird viel kommuniziert – nach außen übernimmt das noch mehr als zuvor Bönig. Die beiden Vorstände Niels Rossow und Robert Palikuca sind mit anderen Dingen beschäftigt, als mit Journalisten zu reden. Bei allem was sie tun, sagt Bönig, herrschen aber noch viele Unklarheiten. Kann wieder trainiert werden, wenn alle Spieler aus der Quarantäne sind, ist eine der Fragen, die sich stellen.

Viele Baustellen

Dabei kommt es auch darauf an, ob der Sportpark am Valznerweiher als Betrieb gilt, in dem gearbeitet werden kann oder eben als Sportplatz. Wollen sie überhaupt im Moment trainieren, ist eine andere Frage. Es geht hier auch um die Vorbildfunktion der Fußballspieler.

Die größte Frage ist die danach, wie es weiter geht? Überlebt der Club diese Ausnahmesituation finanziell. Er ist guter Dinge, sagt Bönig. Er sagt aber auch, dass es darauf gerade nicht in erster Linie ankommt, andere Dinge wichtiger sind. Auch mit Blick auf die Profis arbeiten sie im Moment an vielen Dingen. Gibt es einen Gehaltsverzicht, was passiert mit auslaufenden Verträgen? Antworten können sie noch nicht geben. Das geht erst dann, wenn die Turbulenzen in der Entschleunigung nachlassen.

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