Inzidenz über 100? Sport droht kein kompletter Lockdown

11.3.2021, 06:32 Uhr
Inzidenz über 100? Sport droht kein kompletter Lockdown

© Foto: Roland Fengler

Als in der vergangenen Woche auch der Freistaat Lockerungen der Corona-Beschränkungen im Sport ankündigte, blieben viele Fragen offen. Auch in Erlangen warteten etliche Vereine mit dem Trainingsstart im Freien noch ab. Inzwischen gibt es jedoch mehr Klarheit.

Die Stadt und der Sportverband haben den Vereinen in einem Schreiben inzwischen die genauen Regel-Auslegungen erläutert. Aktuell können in der Stadt Erlangen Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren in einer Gruppe von zehn Personen im Freien kontaktfrei miteinander trainieren. Bei Kindern unter 14 darf die Gruppe bis zu 20 Personen umfassen.

Inzidenzwert 100: Keine Pflicht, zu schließen

Das würde sich ändern, wenn der Inzidenzwert an drei Tagen in Folge nicht mehr unter 50 liegt, sondern diese Zahl übersteigt, aber noch unter 100 liegt. Dann dürfen nur bis zu fünf Erwachsene oder Jugendliche über 14, die nur aus zwei Haushalten stammen dürfen, miteinander Sport treiben. Bei den Kindern ändert sich die erlaubte Gruppengröße von 20 dagegen nicht.

Unklar war zunächst, was passiert, wenn der Inzidenzwert dauerhaft über 100 steigt. In der Vorlage des Freistaates hatte es zunächst so geklungen, als müssten dann alle Sportstätten pauschal wieder schließen.

Doch das ist nicht der Fall, betont Sportamtsleiter Ulrich Klement. "Wenn der Wert über 100 steigt, ist der Verein nicht verpflichtet die Sportanlagen zu schließen." Allerdings gelten dann noch einmal verschärfte Vorgaben. Dann ist nur noch Sport mit den Angehörigen des eigenen Hausstandes und/oder einer weiteren haushaltsfremden Person erlaubt. "Der Verein muss selbst verantworten, ob es für ihn Sinn macht, für zwei Personen aufzumachen", sagt Klement. Vor allem bei Individual-Sportarten wie Golf oder Tennis dürfte das zumindest für etwas mehr Planungssicherheit sorgen.

Auch mehrere Zehner-Gruppen erlaubt

Aktuell bedeuten die Corona-Vorschriften nicht, dass nur zehn Personen auf die komplette Sportanlage dürfen. Entscheidend ist nur, dass sie als Gruppe zusammenbleiben. Theoretisch dürfen also mehrere Zehner-Gruppen auf einer Sportanlage trainieren, sofern sie sich getrennt voneinander halten.

"Es macht ja keinen Sinn, dass wir nur zehn Leute auf ein Fußballfeld schicken. Die Abstände sind ja groß genug. Das muss der Verein in seinem Hygienekonzept sicherstellen, dass die Abstände groß genug sind", sagt Klement. Die Gruppen dürften sich bei dem Training nicht vermischen, die Vereine müssten den Abstand nach "gesundem Menschenverstand" festlegen., so dass sie sich nicht in die Quere kommen. Ein gültiges Hygienekonzept benötigt jeder Verein nach wie vor zwingend.

"Das kriegen die Vereine schon hin, sie haben ja Erfahrung aus dem vergangenen Jahr", ist der Sportamts-Leiter überzeugt. Feste Trainingsgruppen über einen längeren Zeitraum hinweg, sehen die Vorschriften aktuell aber nicht vor. "Wenn der Verein das für sich festlegt, haben wir natürlich nichts dagegen. Aber eine Vorgabe gibt es nicht", sagt Klement.

Und auch für Vereinsmitglieder außerhalb Erlangens gibt es gute Nachrichten: Auch wer in anderen Landkreisen oder Städten mit höheren Inzidenzwerten wohnt, darf in Erlangen bei seinem Sportverein trainieren.

Unter www.erlangen.de/desktopdefault.aspx/tabid-2066/ lassen sich der aktuelle Inzidenzwert und die damit verbundenen Regelungen auch für den Sport tagesaktuell abrufen.

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