Kategorie Pflichtsieg! Das wird für den Club heute wichtig

30.11.2019, 05:53 Uhr

Gegen Wiesbaden muss der Club einmal mehr als Kollektiv auftreten. © Sportfoto Zink / WoZi

Auch wenn der 1. FC Nürnberg aktuell nur magere fünf Punkte mehr auf dem Konto hat als das Schlusslicht aus Hessen, dürfte die heutige Partie gegen den Aufsteiger dennoch einen Pflichtsieg-Charakter für die Elf von Jens Keller haben. Dass das Unterfangen eines Heimsieges nach zuletzt sieben Pflichtspielen ohne Dreier für den Club alles andere als ein Selbstläufer wird, weiß man aber am Valznerweiher.

Trainer Keller, der ähnlich viel Druck wie vor dem Derby gegen Fürth verspürt, erwartet gegen den SV Wehen "ein unheimlich schweres Spiel". Für Sportvorstand Robert Palikuca, der sich am Freitag noch persönlich dem Verkauf der Sondertrikots am Christkindlesmarkt widmete, zählt gegen Wiesbaden derweil nur ein Sieg. Das für den Club derzeit dennoch "jeder Spieltag gefährlich" ist, wie Palikuca ergänzt, belegt die Tabellensituation nur zu gut.

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In den letzten vier Partien vor der Winterpause, von denen der Club gleich drei zu Hause bestreiten darf, kann das Keller-Kollektiv aber noch einiges korrigieren - als Startschuss dafür sollte die heutige Partie gelten. Dass die Gäste vom Rhein allerdings etwas dagegen haben dürften, ist selbstverständlich. Auch die Truppe von Rüdiger Rehm würde nach dem jüngsten 3:6 gegen Holstein Kiel ein Erfolgserlebnis in Form von drei Punkten nur zu gerne annehmen. Zudem hat der SVWW in dieser Saison bereits bewiesen, dass man mit vermeintlichen Top-Teams der Liga durchaus mithalten kann. So schlug der Aufsteiger Anfang Oktober auswärts den VfB Stuttgart, ehe auch der Hamburger SV drei Wochen später nur zu einem 1:1 in der hessischen Landeshauptstadt kam.

Vorsicht vor Schäffler

Als Lebensversicherung für den SV Wehen marschiert in dieser Saison Angreifer Manuel Schäffler durch die Liga, mit zehn Toren führt der ehemalige Münchner und Ingolstädter gemeinsam mit Bielefelds Fabian Klos die Torschützenliste der 2. Liga an. Zudem hat Wiesbaden mit Törles Knöll, Jakov Medic, Maximilian Dittgen, Patrick Schönfeld und Cedric Euschen gleich fünf Akteure in den eigenen Reihen, die sich bestens in Nürnberg auskennen.

Auf den Club wartet also ein ordentliches Stück Arbeit, zumal der SV Wehen sein Heil sicherlich in der Defensive suchen wird und die Räume in der eigenen Hälfte sehr eng zu halten versucht. Neben Kreativität nach vorne fordert Keller von seinem Club aber weiterhin defensive Stabilität, die zuletzt im Derby gegen Fürth großteils unter Beweis gestellt werden konnte, unter Vorgänger Damir Canadi allerdings nahezu nicht mehr vorhanden war. Personell wird es im Vergleich zum 0:0 gegen das Kleeblatt wohl kaum Änderungen geben, lediglich ein oder zwei Wechsel in der offensiven Dreierreihe könnte Keller aus dem Hut zaubern.

Fazit: Auf die 28.000 Zuschauer, die heute in Nürnbergs Stadionachteck erwartet werden, dürfte ein Geduldsspiel zukommen. Da beide Mannschaften aktuell nicht die breiteste Brust aufzuweisen haben, wird zu Beginn wohl auf beiden Seiten kein Feuerwerk abgebrannt werden. Will der Club seinen zweiten Heimsieg der Saison einfahren, wird es neben Geduld im Offensivspiel auch auf eine gute Konterabsicherung gegen Wiesbadens gefährlichen Angriff ankommen. Gelingt dem FCN das, sollte im Laufe der Partie die deutlich höhere Qualität der Einzelspieler zum Tragen kommen - und für den so ersehnten Heimsieg sorgen.