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Klassenerhalt ist oberstes Ziel

06.10.2011, 16:50 Uhr
Klassenerhalt ist oberstes Ziel

© Wolfgang Zink

Die Ex-Profis haben andere Prioritäten, konzentrieren sich zuallererst auf ihre Arbeit mit dem Nachwuchs, und damit sind sie eigentlich schon voll ausgelastet. Das weiß auch Alexander Davydenko, der neue Trainer der ersten Mannschaft. Sein Hauptaugenmerk hat der 58-jährige Russe deshalb ganz klar auf die junge EHC-Garde gelegt. 13 Spieler sind nicht älter als 22 – ohne die genannten Routiniers ist Stürmer Björn Reiser (31) der einzige Akteur jenseits der 30. „Ich plane von Anfang an mit den jungen Spielern“, verspricht Davydenko den Youngstern genügend Eiszeiten.

Etwas anderes bleibt dem Nachfolger von Aufstiegstrainer Stan Mikulenko auch gar nicht übrig. Ziemlich dünn ist die Spielerdecke für die Bayernliga-Saison, die am Freitag mit einem Auswärtsspiel in Schongau beginnt. Am Sonntag erwarten die „Achtziger“ mit dem ESV Bayreuth dann gleich einen der Titelaspiranten.

Neun Spieler haben den Verein verlassen – nahezu allesamt Stammkräfte der vergangenen Saison. Ein Florian Strobel, Marc Kaczmarek, Tobias Schwarz, Martin Wiener, Hannes Körber oder Pavel Savchenko würde der aktuellen Mannschaft sicherlich noch gut zu Gesicht stehen. Andererseits will man den Abgängen, die aus den unterschiedlichsten Gründen den Verein verließen, auch nicht groß nachtrauern.

Dem stehen nur fünf „echte“ Neuzugänge gegenüber, so dass Davydenko wohl nicht selten mit einem Minikader antreten muss. Auf die fünf Junioren, die zum Kader der ersten Mannschaft gehören, kann der Russe nicht immer zurückgreifen. Gleiches gilt für Jiranek und Hatkevitch. Zudem leistet sich der EHC 80 den Luxus zweier Ausländer, von denen aber immer nur einer eingesetzt werden darf.

Man kann Davydenkos Wunsch nach zwei, drei zusätzlichen Spielern durchaus verstehen, aber mehr als einen erfahrenen Verteidiger wird er wohl bis zum Ende der Wechselfrist (15.Oktober) nicht hinzubekommen. Und den – so Vorstand Peter Senger – auch nicht um jeden Preis. Einen finanziellen Kraftakt wollen die EHC-Oberen tunlichst vermeiden.

Dass sich dennoch zwei Hochkaräter zum EHC 80 „verirrten“, muss kein Widerspruch sein. Die Rückkehr von Torhüter Tobias Güttner (29) nach Nürnberg (zuletzt in der zweiten Bundesliga bei Crimmitschau aktiv) bezeichnet Sänger als Glücksgriff. Und auch am 23-jährigen Kanadier Bobby Hughes (vom CHL-Klub Wichita Thunder) könnte der Verein noch viel Freude haben.

Sowohl Güttner, der auch einige DEL-Einsätze vorweisen kann, als auch Hughes werden nicht nur für die Bayernliga-Mannschaft aufs Eis gehen, sondern auch im Nachwuchsbereich mitarbeiten.

Bei der Verpflichtung des Kanadiers, der vielseitig einsetzbar ist, ließ EHC-Schatzmeister Rudolf Schnabel seine guten Kontakte nach Übersee spielen. Hughes verfügt auch über AHL-Erfahrung (die höchste Liga unterhalb der NHL), weshalb er eigentlich im EHC-Team gesetzt sein müsste. Dem ist aber nicht so, denn auch der talentierte Tscheche Jakub Klima (21) soll regelmäßig zum Einsatz kommen. Ein Wechselspiel deutet sich an, das Davydenko ins Grübeln bringt. „Das ist eine schwere Entscheidung“, wollte er nicht verraten, wer zum Auftakt in Schongau zum Einsatz kommt.

Die Generalprobe war überaus positiv ausgefallen

Klar ist aber zumindest das Saisonziel. „Meine erste Aufgabe ist es, in dieser Liga zu bleiben“, gibt sich der Trainerfuchs (Davydenko trainierte u.a. die Junioren-Nationalmannschaft der Ukraine) vorerst bescheiden. Um die vorderen Tabellenplätze in der vierthöchsten deutschen Eishockey-Klasse spielen für ihn andere Vereine, wie zum Beispiel Bayreuth, Schweinfurt, Sonthofen und Miesbach.

Die Generalprobe für die Punkterunde fiel mit einem 9:0-Sieg beim Augsburger EV überzeugend aus. Der klassentiefere Gegner war allerdings kein echter Gradmesser – in der Bayernliga warten ab Freitag ganz andere Kaliber auf den Aufsteiger aus Nürnberg.

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