Kommentar zum FCN: Ein Breis-GAU fast mit Ansage

29.7.2015, 15:14 Uhr
Ein Fehlstart, wie er im Buche steht: René Weiler und der 1. FC Nürnberg stehen nach dem ersten Spieltag unter Druck.

© Sportfoto Zink Ein Fehlstart, wie er im Buche steht: René Weiler und der 1. FC Nürnberg stehen nach dem ersten Spieltag unter Druck.

Javier Pinola dürfte daheim im fernen Argentinien das Herz geblutet haben. Via Instagram hatte das ausgemusterte Idol des 1. FC Nürnberg ein Selfie gepostet, wie er, im Club-Trikot am Laptop sitzend, den Auftakt seines Herzensvereins verfolgte. Was Pinola von den früheren Kollegen beim 3:6 in Freiburg zu sehen bekam, spottete jeglicher Beschreibung.

Dabei war der bittere Breis-GAU fast ein Scheitern mit Ansage. Mit ihrer zögerlichen Transferpolitik und undurchdachten Kaderplanung, die Trainer René Weiler mit Notlösungen zu kompensieren versuchte, haben die Entscheidungsträger am Valznerweiher einen Fehlstart zumindest billigend in Kauf genommen. Dabei hatte man doch erst miterleben dürfen, wie ein gelungener Auftakt ein Team durch die ganze Spielzeit tragen kann – frag’ nach bei Ingolstadt, Darmstadt, Karlsruhe.

In Nürnberg hingegen vertrauen sie personell wieder einmal auf das beliebte "Trial and error"-Prinzip. Irgendwie wird man sich schon durchwurschteln, hat ja bereits letztes Jahr so prima geklappt... Ein fahrlässiges Verhalten. Insofern bleibt als einzig positiver Aspekt dieser peinlichen Premiere, dass die Alarmglocken diesmal gleich nach dem ersten Spieltag schrillen. Noch wäre Zeit, zu reagieren, zu korrigieren und bekannte Schwachstellen auszumerzen. Andernfalls kann die Saison erneut abgehakt werden, bevor sie richtig begonnen hat.

Was die Kurve davon hält, war im Schwarzwaldstadion zu sehen: Nach einer Viertelstunde machten sich die ersten desillusionierten Fans wieder auf den Heimweg. In einem Auftaktspiel ein trauriges Novum. Wann Pinola entnervt abgeschaltet hat, ist nicht bekannt.

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